⬡ Chapter 9 ⬢

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Taehyung PoV

Ich wusste, dass Hoseok mich etwas gefragt hatte, bisher blieb mein Mund jedoch bloß fassungslos einen Spalt breit offen stehen und ich war nicht in der Lage, ihm auf seine Frage zu antworten. Sie hatten ihn also gefunden, die Person, bei deren Tod ich gestern live dabei war und dieselbe Person, die sich an mir vergreifen und mich dann umbringen wollte. Schwer schluckend schaute ich mir den weiteren Bericht an, ignorierte dabei Hoseoks Frage, da meine gesamte Aufmerksamkeit auf dem Fernseher direkt vor mir lag. Sie zeigten hatten etwas von einer Gemeinsamkeit erwähnt, dass der Mörder seine Opfer immer nach demselben Schema erledigte. Ich wusste es, ich habe ihn gesehen und ich hatte auch die Mordwaffe in meinem Blickfeld, die Waffe, mit der er mich hätte umbringen können, es aber aus mir unerklärlichen Gründen nicht tat.

,,Taehyung, irgendwas ist doch! Was ist los mit dir, warum wirft dich das auf einmal so aus der Reihe??", fragte er mich weiter, weshalb mein Blick langsam vom Fernseher zu ihm glitt und ich ihm tief in die Augen schaute, zeitgleich überlegte ich mir eine plausible Ausrede, denn ich wollte nicht, dass Hoseok von den Ereignissen letzter Nacht erfuhr. Er durfte es einfach nicht wissen, ich wusste zwar nicht, was so dagegen sprach, aber ich wusste, dass es mir nur Ärger einhandeln würde, wenn ich es ihm erzählte und ich fühlte mich seltsam unter Druck gesetzt. Irgendetwas tief in mir drinnen verlangte, dass ich mein Schweigen einhalte und keinerlei Informationen über die gestrige Nacht preisgebe. Ich wusste nicht, weshalb das so war, aber mein Bauchgefühl lag in solchen Situationen immer richtig und deshalb vertraute ich auch darauf. ,,Ich ähm-, ich habe mir nur gerade vorgestellt, dass das genauso gut hätte ich sein können!", versuchte ich ihm diese Lüge aufzutischen, in der Hoffnung, seine naive Seite würde sie mir abkaufen und trotz meines Stotterns nichts bemerkten.

Stirnrunzelnd schaute er mich an, ein wenig verblüfft sah er aus, ,,Was denn? Sag bloß, du hast jetzt plötzlich Angst bekommen?", fragte er mich und wollte mich somit wohl provozieren. Am liebsten würde ich ihm wieder ein paar Worte an den Kopf hauen, doch das wäre die auffälligste Reaktion, die ich jetzt bringen konnte, da ich immer so reagierte, wenn ich log, zumindest meinte Hoseok das einmal zu mir und ich musste entsetzt feststellen, dass er damit mehr als nur recht hatte. ,,Stell dir doch einmal vor, anstatt dieser Person wäre ich ums Leben gekommen", antwortete ich ihm, ,,Immerhin war das nicht gerade weit weg von mir und ich bin gestern sogar an diesem Ort vorbei gelaufen", erklärte ich ihm und sah, wie sich sein Gesichtsausdruck zunehmend veränderte. ,,Taehyung, dir ist bewusst, dass du hättest drauf gehen können?", fragte er mich fassungslos, doch ich nickte bloß, ohne etwas weiteres dazu zu sagen, denn nach reden war mir gerade echt nicht, aber das musste ich ja so gut es eben möglich war vor Hoseok überspielen.

„Und sonst? Ist dir in der Nacht etwas aufgefallen, was man der Polizei melden konnte?", wollte er daraufhin von mir wissen, ein wenig überrascht durch seinen plötzlichen Wechsel schaute ich ihn an. „Nein man, wie denn auch? Ich war zwar betrunken, aber so ein toter Mann wäre mir bestimmt aufgefallen", verneinte ich und zuckte einmal mit den Augenbrauen. „Bist du dir sicher?", ging er noch einmal auf Nummer sicher, doch wieder nickte ich mit dem Kopf, da ich wollte, dass er endlich aufhörte mich darüber auszufragen, als wüsste er, dass ich live dabei war. „Ich schätze, du hast dich auch nicht in den Gassen herumgetrieben und warst dafür auch einfach zu betrunken, oder du warst früher dort, als der Mann umgebracht wurde", sagte Hoseok daraufhin, allerdings mehr zu sich selbst als zu mir, denn seine Aussage klang mehr nach einer Überlegung. „Wird wohl so sein, wie du es sagst", antwortete ich ihm darauf und warf dem Fernseher einen erneuten Blick zu, denn dieser zeigte nun nichts mehr über den Mordfall, sondern andere Dinge, für die ich mich aber nicht sonderlich interessierte, denn ich war kein Mensch, der sich viel um unsere Politik, oder unsere Wirtschaft kümmerte. Ich wollte einfach mein Leben in Ruhe genießen, ohne mir Gedanken an tausend andere Dinge machen zu müssen. Außerdem hatte ich ja Hoseok, der das Ganze immer in einfachen Worten für mich wiedergibt und mich so ziemlich auf dem Laufenden hielt, zumindest, sollte etwas passieren, das auch mich auf irgendeine Art und Weise betraf.

„Anderes Thema! Du hast doch bestimmt nichts geplant, ohne mich, stimmt's", fragte er mich nun, weshalb ich erleichtert über den Themenwechsel einmal kurz aufschnaufte, ehe ich kurz begann zu überlegen. „Ich habe heute nichts vor, als weih mich schon in deine Planungen ein", forderte ich ihn belustigt seufzend auf, da ich genau wusste, dass er nur darauf gewartet hatte. „Ich habe auch nichts Besonderes geplant, ich wollte einfach nur wieder in die Stadt mit meinem besten Freund gehen", sagte er und ich fühlte mich bei der Erwähnung, dass ich sein bester Freund sei, tatsächlich en wenig geschmeichelt. Aber wir waren auch schon jahrelang befreundet und er wusste genau, welche Wörter er zu mir sagen müsste, damit ich ihm keinen Wunsch abschlagen würde. Und trotz dieses Wissens klappte es immer wieder und auch, wenn ich noch sterbensmüde war, konnte ein bisschen Außenwelt wohl kaum schaden. Vielleicht würde ich so ja auch wacher werden und ich könnte mich auspowern, sodass ich heute Nacht keine andere Wahl hatte, als einzuschlafen.

Seufzend stimmte ich ihm also zu und er stand bereits hochmotiviert auf den Beinen, während ich sein Gedränge mit einem zugleich genervten, aber auch amüsierten, Schnaufen kommentierte und er kurz anfing gespielt zu schmollen. Auch ich erhob mich von meinem Platz und folgte ihm, bis hin zur Haustür, wo er sich schon bereits seine Schuhe anzog, während ich mir noch schnell alle notwendigen Dinge schnappte und dann ebenfalls in meine Schuhe schlüpfte. „Kann man ohne Jacke raus gehen, oder ist es wieder kalt draußen?", fragte ich ihn, weshalb er mir sagte, dass es draußen schon recht frisch war. Da die Jacke, die ich für gewöhnlich tragen würde in der Wäsche lag, hatte ich keine andere Wahl als mir eine andere an meinem Kleiderhaken auszusuchen. Es dauerte aber nicht allzu lange, da hatte ich mir eine herausgesucht, die ich nicht besonders oft anhatte. „Ist die neu, oder warum habe ich die noch nie gesehen?", fragte Hoseok mich belustigt, denn auch er wusste, dass ich normalerweise immer eine andere trug. „Nein, ich hatte sie bisher bloß nicht so oft an", beantwortete ich seine Frage und setzte ein kurzes Lächeln auf. Hoseok erwiderte dies, ehe er die Türe öffnete und wir gemeinsam meine Wohnung verließen. Ich schloss kurz ab und zusammen gingen wir die Treppen nach unten, bis hin zu der Haustür. „Hast du eine Idee, was wir tun könnten?", fragte ich ihn, bevor wir ins Freie traten. Er zuckte nur ahnungslos mit den Schultern, „Lassen wir uns etwas einfallen", kam es von ihm als Antwort. Typisch...

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Killer Bunny メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt