⬡ Chapter 37 ⬢

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Taehyung PoV

Ich war total überrumpelt, hatte keinen Schimmer, wie ich auf diesen Kuss reagieren sollte. Ich wollte etwas tun, doch in meinem Kopf spielte sich gerade so vieles gleichzeitig ab, sodass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte und einfach wie festgefroren nichts unternahm.

Nach kurzer Zeit löste er sich wieder von mir, schaute mir traurig in die Augen, doch ich konnte seinen Blick nicht lange erwidern. Das war gerade einfach verrückt, ich konnte es nicht einmal beschreiben, doch letzten Endes war es Jungkook, der von uns beiden zuerst das Wort ergriff und etwas dazu sagen wollte.

,,Es... tut mir leid. Ich wollte mich einfach nur bei dir bedanken", murmelte er leise vor sich hin und senkte den Blick, um mit seinen Fingern auf seinem Schoß zu spielen und den Augenkontakt mit mir zu vermeiden. Ich wusste zunächst gar nicht, was ich dazu sagen sollte, weshalb ich zunächst lediglich seinen Namen aussprach und somit seine Aufmerksamkeit für mich gewann.

,,Um ehrlich zu sein, du hast mich gerade sehr überrascht", erklärte ich ihm und versuchte einmal amüsiert aufzuschnaufen. Ich setzte vorsichtig ein Lächeln auf und suchte Augenkontakt zu ihm. Diesen fand ich auch nach kurzer Zeit, ich versuchte in seinen Augen etwas Aussagekräftiges zu suchen, doch das gestaltete sich schwerer als gedacht.

"Ich weiß, ich selbst bin auch überrascht, denn normalerweise bin ich kein Mensch, der seine Gefühle so offen darlegen würde", erklärte er sich und begann daraufhin zu lachen.
,,Du solltest das nicht ernst nehmen, ich habe einfach nicht nachgedacht und etwas dummes getan", sprach er weiter, doch seine Trauer war leicht herauszuhören.

Ich seufzte einmal, ,,Aber ich nehme das ernst, denn man küsst einen Menschen ja nicht einfach so, oder?", fragte ich ihn und hoffte darauf, dass dieser Kuss keinen Keil zwischen uns treiben würde. Ich hatte ihn echt gerne und wollte nicht, dass er sich deswegen nun distanzieren würde.

,,Ich... weiß es nicht. Ich habe noch nie jemanden geküsst, nicht einmal das Bedürfnis dazu gehabt. Du bist der erste", erläuterte er mir mit leiser, vorsichtiger Stimme.
"Ich... verstehe", war das einzige, das ich in diesem Moment hervorbrachte.

Die Stimmung wurde zunehmends unangenehmer, schließlich wusste keiner von uns beiden, wie er sich dem jeweils anderen gegenüber nun verhalten sollte. Ob man den Kuss nun noch weiter thematisieren sollte oder einfach überspielen sollte. Jedoch war es nicht einfach, so zu tun, als sei nie etwas passiert, vor allem wenn es etwas war, das einem selbst sehr persönlich war.

Ich hatte nichts gegen diesen Kuss, seine Lippen fühlten sich wundervoll auf meinen an, doch ich hatte Angst. Angst, dass ich seine Gefühle nicht erwidern könnte und Angst, dass es ihn im Nachhinein noch mehr fertig machen könnte. Aber waren das wirklich Gründe oder nur lahme Ausreden.

,,Mach dir doch keinen Kopf, Taehyung", versuchte Jungkook mich zu ermutigen und setzte ein Lächeln auf, allerdings war es mir nicht klar, ob dieses real oder nur gespielt war.
Ich konnte es in diesem Moment nicht deuten, denn Jungkook war eine Person, die man nur sehr schwer einschätzen konnte.

,,Der Kuss war nur ein kleines Dankeschön, also solltest du dir auch keine Sorgen um mich machen", machte er mir klar, weshalb ich erschrocken die Augen weitete und einen Seufzer ausstieß. War es denn wirklich so offensichtlich, dass ich über ihn und den Kuss nachdachte?

"Ich weiß, ich weiß. Ich hatte mir einfach Gedanken gemacht und etwas hinein interpretiert", versuchte ich mich zu erklären, er lächelte bloß sanftmütig, als wenn er mir sagen wollte, dass alles okay sein würde und ich mir nicht mehr länger Gedanken machen müsste. Es war ein angenehmes Lächeln, mir wurde ein wenig warm ums Herz, das konnte und wollte ich nicht leugnen.

,,Es ist alles in Ordnung mit mir", sagte er überzeugt und erhob sich langsam von meinem Sofa, weshalb ich ihm konfus hinterherschaute und mich ebenso von meinem Platz erhob.
,,Was hast du vor?", fragte ich ihn und biss mir leicht auf die Unterlippe.

,,Ich muss zurück gehen, mein Vater wird mich bestimmt schon suchen", erklärte er mir mit Bedauern in der Stimme.
,,Wieso sollte er dich jetzt schon suchen gehen?", wollte ich dann von ihm wissen, da ich den Sinn dahinter nicht wirklich verstand.

"Er hatte mir verboten nach draußen zu gehen, deshalb musste ich von Zuhause abhauen. Er meinte, es wäre nur zu meiner Sicherheit, da dort draußen ein Killer herumrennen würde und er nicht wolle, dass ich da dann alleine draußen herumspaziere. Aber vermutlich ist er einfach nur sauer", spekulierte er und seufzte einmal, ehe er mir in die Augen blickte.

,,Der Killer hat es doch sowieso nur auf Kriminelle abgesehen, also gehörst du schon einmal nicht in sein Beuteschema", sagte ich ihm, er lächelte einmal erleichtert, doch sah nicht besonders überrascht aus. "Da mache ich mir auch keine Sorgen, mein Vater ist vermutlich sogar das größere Problen gerade"

Er fing leicht an zu lachen, "Lieber würde ich mich hunderten von Killern stellen als meinem Vater, das wäre bestimmt noch angenehmer", scherzte er, weshalb sogar ich lachen musste.
Es war seltsam, dass ich genau über die Person lachte, die mich die letzten Nächte nicht hat schlafen lassen.

Die Person, vor der ich mich tatsächlich fürchtete und hoffte, ihr niemals hätte begegnen zu müssen.
Jungkook war wirklich eine einzigartige Person, wenn er mich sogar in solch einer Zeit zum Lachen bringen konnte. Voller Überraschung der Junge.
,,Das glaube ich dir gerne", stieg ich scherzend mit ein und seufzte belustigt.

,,Also dann, Taehyung. Ich sollte mich langsam auf den Weg machen, bevor es noch Ärger gibt", sprach er und ging einen Schritt auf mich zu. Noch ehe ich mich versehen konnte, zog er mich in eine leichte Umarmung, ehe er schüchtern den Kopf senkte, um seine aufkommende Röte zu verstecken.

Mein Herz machte einen kleinen Sprung, doch keiner von uns beiden sagte noch etwas dazu, denn er machte kehrt und steuerte direkt auf die Tür zum Ausgang zu. "Auf Wiedersehen, Taehyung", sagte er und hob verabschiedend seine Hand nach oben. Ich tat es ihm gleich, "Ich hoffe, dass dieses nicht allzu lange auf sich warten lässt", bemerkte ich noch.
Er nickte mit dem Kopf, ehe er die Türe vor sich öffnete meine Wohnung daraufhin verließ.

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Ich wollte mich mal für 20k Reads und dem allgemeinen Support hier bedanken ♡♡ Tysm c:

Killer Bunny メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt