⬡ Chapter 10 ⬢

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Taehyung PoV

Zusammen traten wir beide ins Freie und ich stellte zu allererst fest, dass Hoseok mit seiner Aussage das es draußen recht kühl war, recht hatte und ich war froh, oben noch einmal nachgefragt zu haben, denn so musste ich nicht frieren und musste mich nicht ständig in Läden aufhalten, nur damit ich mich dort aufwärmen konnte. ,,Hast du Lust auf einen Kaffee? Ich hatte heute nämlich noch keinen, wie sieht's mit dir aus?", fragte er mich, als wir gerade über die Ampel gingen. Kurz schaute ich ihn an, ich hatte eigentlich schon viel Kaffee heute und wenn ich noch mehr trinken würde, dann könnte ich bestimmt nicht schlafen, obwohl ich mir eigentlich erhoffte, dass mich die Müdigkeit heute Nacht übermahnen würde. Aber ich wollte ihm den Kaffee nicht nehmen, weshalb ich kurz mit dem Kopf schüttelte, ,,Ich hatte heute auch noch keinen, also lass uns zusammen einen trinken gehen, ja?", erklärte ich, er nickte nur zur Antwort und gemeinsam liefen wir in Richtung Stamm-Café.

Ich könnte wetten, dass die Mitarbeiter von dort uns schon kannten und bemerkten, dass wir fast immer das selbe dort bestellten, aber bisher wurden wir noch nicht als Stammkunden bezeichnet. Leider, denn ich habe gehört, dass manche Läden ihren Stammkunden etwas auf's Haus geben, oder man sich allgemein dort wohler fühlt, aber lange würde das bei uns bestimmt auch nicht mehr dauern. ,,Musst du heute arbeiten?", fragte ich ihn und schaute ihn an, während ich gleichzeitig mit meiner Stirn runzelte und auf eine Antwort wartete. Er begann kurz daraufhin zu lachen und schaute mich grinsend an, ,,Ich hab frei bekommen heute, also bin ich von allen Pflichten entbunden, zumindest für den heutigen Tag", erklärte er mir und auch ich zwängte mir ein Lächeln auf. Natürlich freute es mich für ihn, dass er heute nicht arbeiten müsste, doch ich war noch immer viel zu müde, als dass ich meine Freude richtig zur Geltung bringen konnte. ,,Klingt doch super!", war das Einzige, was ich dazu sagte und der Verlust an Enthusiasmus war deutlich aus meiner Stimme heraushörbar.

Wie dem auch sei, es dauerte nicht allzu lange bis wir an unserem Ziel ankamen und ein kleines Lächeln machte sich auf meinen Lippen breit, der nächste Kaffee war schon in Greifweite und wenn ich danach nicht wie ein Fruchtgummi abgehen würde, dann wusste ich auch nicht mehr weiter. Ich schnaubte einmal belustigt, aufgrund meines komischen Gedankenganges, weshalb ich einen irritierten Blick von Hoseok erntete, aber nur grinsend abwinkte und die Türe zu dem Laden öffnete. ,,Was eine nette geste", kommentierte er meine Aktion und ich begann zu lachen, bevor ich ihm hinterher lief und wir uns zusammen in die Schlange stellten. ,,Nimmst du das übliche, oder hast du heute vor, etwas anderes zu nehmen?", fragte er mich und ich schaute mir die große Menükarte, die an der Wand weiter vorn hing, an und las mich einmal komplett durch. Ich wusste, dass ich heute schon recht viel gegessen hatte, doch der Alkohol in mir sorgte dafür, dass ich Hunger bekam, zumindest hatte ich die Vermutung, dass das aufgrund des Alkohols der Fall war. Andernfalls war ich einfach nur verfressen, denn ich entschied mich dazu, mir ein belegtes Brötchen mitsamt einem Espresso zu holen.

Als ich Hoseok das erzählte, schaute er mich nur verwundert an, denn ich hatte bisher immer etwas anderes genommen. ,,Sieht aus, als bräuchte da jemand mal ein wenig Abwechslung", kam es belustigt von Hoseok, weshalb ich ihm schnaufend zustimmte und mir anhörte, was er vorhatte sich zu bestellen. Es dauerte eine Weile und meine Geduld näherte sich schon fast ihrem Ende, doch letzten Endes kamen auch wir dran und konnten unseren Wunsch äußern. Besonders lange dauerte es ab da nicht mehr und wir beide bekamen unsere Sachen in die Hand gedrückt, legten das Geld einigermaßen passend hin und setzten uns an den nächstbesten freien Tisch. Ich stellte meine Sachen ab und zog mir meine Jacke aus, nur um sie über den Stuhl zu hängen und mich anschließend auf diesem nieder zulassen. Hoseok tat es mir gleich und schon bald saß er mir gegenüber und ich packte mein Brötchen aus der Tüte aus. Die Spucke lief mir bereits in meinem Mund zusammen, ehe ich den ersten Biss wagte und feststellte, dass es zum Verlieben gut schmeckte.

Auch Hoseok schien sein Essen zu schmecken, zumindest erkannte man dies anhand seines Gesichtsausdruckes, der mehr als zufrieden aussah. Hin und wieder schlürfte ich an meinem Espresso und schaute mich um. Der Laden wurde mit der zeit immer voller und es war ein Wunder, dass die Mitarbeiter da noch einen Überblick hatten, denn ich hätte diesen schon längst verloren. Außerdem fiel mir auf, dass es keinen freien Tisch mehr gab, an dem man sich hinsetzen konnte, was auch der Grund war, weshalb die meisten Leute wieder gingen, nachdem sie ihre Sachen erhalten hatten. Ich war daher umso froher, dass wir ein wenig früher da waren und uns einen Platz klären konnten, denn ich hatte keine Lust, mein Essen draußen irgendwo zu genießen, wenn hunderte, wenn nicht tausende, Leute vorbei liefen und dir beim essen zuschauen konnten. Ich wusste nicht warum, es störte mich an sich nicht, wenn ich irgendwas in der Öffentlichkeit aß, jedoch machte es mir etwas aus, wenn zu viele Leute einen dabei anstarrten, denn dann fühlte ich mich immer so beobachtet und auch unter Druck gesetzt.

,,Da können wir ja froh sein, dass wir nicht noch ein wenig gewartet haben", kam es von Hoseok, welcher sein Brötchen schon vollständig verzehrt hatte und mich nur dumm aus der Wäsche schauen ließ. ,,Wann hast du bitte-?", kam es geschockt von mir, weshalb mein gegenüber lauthals anfing zu lachen. "Tja", sagte er und zuckte dabei mit den Schultern. Ich senkte den Blick ein wenig und biss erneut von meinem Brötchen ab, denn der Hunger plagte mich nach wie vor, auch wenn dies eigentlich nicht der Fall sein sollte. Plötzlich war wieder das Geräusch der aufgehenden Tür zu hören, denn an dieser hing eine kleine Glocke, die die Leute wissen ließ, falls ein neuer Kunde den Laden betrat. So wie dieses mal und zu sehen war ein Junge, der etwas in meiner Größe, wenn nicht sogar ein klein wenig größer als ich, war. Sein Blick traf kurz den meinen, ehe er nach vorne ging und kurz überlegte, ehe er von einem Mitarbeiter empfangen wurde. Auch er bestellte sich etwas und bekam dies schneller als wir in die Hand gedrückt, anschließend schaute er sich einmal um und bemerkte wohl, dass kein Platz mehr frei war.

Ich ging eigentlich davon aus, dass er den Laden wieder verlassen würde, doch stattdessen ging er auf uns zu und schaute uns schüchtern an. Er senkte den Blick ein wenig und man konnte erkennen, dass es ihm wohl mächtig an Selbstbewusstsein fehlte, dennoch überwand er sich dazu, den Mund aufzumachen und uns zu fragen, ,,Kann ich mich eventuell zu euch setzen?"

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Killer Bunny メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt