Taehyung PoV
Es blieb ruhig zwischen uns, sodass ich sogar meinen rasanten Herzschlag wahrnehmen konnte, währned mein Kopf die eben erhaltene Information versuchte zu verarbeiten. Jungkook war ein Hase, ein Hase. Ich wiederholte diesen Satz, diese Konstellation an Wörtern immer wieder in meinen Gedanken, mein Mund öffnete sich leicht und ich begegnete dem leeren Blick meines gegenübers.
,,Der Killer...", flüsterte ich leise vor mich hin, suchte Jungkook's Gesicht nach den kleinsten Anzeichen, dass er das Ganze nicht ernst meinen würde ab, doch alles was ich fand, war ein schadfrohes und krankes Grinsen auf seine Lippen, womit er mir eine prickelnde Gänsehaut über den Körper rennen ließ.
,,Ganz recht", antwortete er mir, schloss seine Augen, formte seine Mundwinkel zu einem breiteren Grinsen und legte seinen Kopf leicht schief. Alles in mir schrie nach Flucht, ich musste von hier verschwinden, doch ich fühlte mich so schwer, so festgewachsen und unfähig mich zu bewegen.
Mein Atem ging schneller, ich biss meine Zähne zusammen, biss unsanft auf meine Unterlippe, um aus dieser Trance erwachen zu können und seiner näherkommenden Hand auszuweichen. Ich schlug sie ihm weg, er musterte mich verwundert, doch schnell machte ich kehrt und rannte davon, ohne auch nur einen weiteren Blick zutück zuwerfen.
Ich trat mit schnellen Schritten ins Freie, direkt kam mir wieder die frische Luft entgehen, doch gefüllt mit Adrenalin blendete ich diese einfach aus. Ich folgte dem Verlauf der Straße, während ich mir der Gefahr immer mehr bewusst wurde. Ich konnte nicht denken, ich musste mich einfach in Sicherheit bringen.
Ich dachte nicht darüber nach, wo ich abbog, wohin ich rannte, ich würde einfach dem Weg folgen und schauen, wo ich am Ende herauskommen würde. Doch wusste ich, dass wenn ich meine Zeit jetzt mit Gedanken verschwenden würde, das mein letzter Augenblick sein würde.
Ich schaute hinter mich, meine Augen weiteten sich, als ich eine maskierte Gestalt mich verfolgen sah. Ich musste den schweren Kloß in meinem Hals herunterschlucken, ehe ich einen erneuten Zahn zulegte.
,,Verdammt!", stieß ich ärgerlich und verzweifelt aus, denn ich fürchtete gerade um mein Leben, als wäre ich gleich das nächste Opfer des Killers.,,Das darf doch nicht wahr sein!", rief ich und bog erneut ab. Ich müsste ihn wohl oder übel in den verschiedenen Seitengassen abhängen, nur so hatte ich eine Chance, danach verschwinden zu können. Ich würde zu Namjoon gehen, dort unterkommen und dann zur Polizei, doch dafür musste ich Jungkook zunächst abhängen.
Verdammt, warum musste ausgerechnet er dieser blutrünstige Killer sein, den alle so sehr fürchteten und auch verabscheuten. Warum ausgerechnet Jungkook, der meine Gedanken hat verrückt spielen lassen und der mich geküsst hatte, sodass ich sogar jetzt noch dieses umbeschreiblich schöne Prickeln auf meinen Lippen spüren konnte.
Gefüllt mit diesen Gedanken, driftete ich immer mehr aus der Realität aus, meine Lunge schmerzte zwar schon, doch ich blendete auch das wieder bestesgehend aus, um nicht geschnappt zu werden. Nach rechts, nach links, dem Verlauf folgen und dann wieder abbiegen. Normalerweise waren diese Gassen ein Leichtes für mich, ich konnte es schaffen, ihn abzuhängen.
Verfolgte er mich noch? Ich wollte keinen Blick riskieren, ich spürte meinen Herzschlag und meine unkontrollierte Atmung, das alles setzte mir zu, aber am meisten war es der Schmerz, der von innen kam.
Nur einen kleinen Moment schloss ich meine Augen und ließ einen bitteren Seufzer fahren, aber das war genau der unaufmerksame Moment, den es gebraucht hatte, dass ich über etwas stolpern musste und unsanft auf dem Steinboden landete.,,Mist!", fluchte ich und schlug mit der Faust auf den Boden, versuchte mich wieder zu erheben, doch spürte einen starken Schmerz an meinem Bein. Das durfte doch jetzt nicht wahr sein! Den Schmerzenschrei unterdrückend erhob ich mich wieder langsam, als ein unbekanntes Klirren hinter mir meine Aufmerksamkeit auf sich zog.
Mit geweiteten Augen schaute ich nach hinten und erkannte die Gestalt der Person, die mir als erste das Fürchten lehren konnte.
,,Wie?!", fragte ich voller Schock, da ich der festen Überzeugung war, ihn abgehangen zu haben.,,Du solltest nachdenken, bevor du blind durch die Gegend rennst", kam es lachend von ihm. ,,Und nun hast du keine Chance mehr zu entkommen", machte er mir klar, und als ich einen Blick nach vorne riskierte, bemerkte ich, wie verdammt recht er doch damit hatte.
Diese Sackgasse würde meinen Untergang bedeuten, mein schmerzhafter Tod schien mir nicht mehr entfernt zu sein und augenblicklich perlte die erste Träne in meinem Auge.
,,Du solltest nicht weinen, immerhin bin ich derjenige, der sich gleich um dich kümmern wird", sagte er sorgsam, doch diese Masche nahm ich ihm nicht mehr ab.,,Wie konnte ich nur auf ein Monster wie dich hereinfallen?!", schrie ich fast schon, versuchte mich noch einmal zu erheben, doch es klappte einfach nicht.
,,Monster, sagst du? Diese Bezeichnung gefällt mir", säuselte er als Antwort, mein Herz machte einen riesen Sprung, als er mir einen Schritt näher kam.,,Du bist auch eins! Du tötest Menschen aus Spaß, suchst dir Unterhaltung und hast keine Ahnung, wie andere sich dabei fühlen müssen!", warf ich ihm dann an den Kopf, er schnaubte einmal und bückte sich herunter. Ein krachender Schmerz durchfuhr meine Wange, als er seine harte Faust darin versenkte.
,,Was weißt du schon?", zischte er abfällig und packte mich am Kragen, damit wir erneuten Blickkontakt haben würden. Flehend schaute ich ihn an, das alles konnte unmöglich eine Lüge gewesen sein. Er konnte nicht Jungkook sein, nicht dieser grausame Killer, nicht dieser herzerwärmende Junge.
,,Schau mir in die Augen", befahl er mir, ich tat was er wollte, denn in einer solchen Situation hatte ich kaum eine andere Wahl. Ich erkannte sie, diese mordlustigen Augen, die von dem Tod selbst kommen könnten, aber auch diese warmen, sanften Augen, in denen man sich einfach verlieren würde.
,,Du solltest schlafen, findest du nicht auch? Etwas besonderes erwartet dich, mein lieber Taehyung", sagte er zu mir und holte etwas aus seiner Jackentasche heraus.
,,N-Nein! Verschwinde!", brüllte ich, doch er drückte mir seine Hand auf den Mund, dass schon bald kein Ton mehr herauskommen sollte. Plötzlich führte er eine Spritze in mich ein, meine Sicht wurde verschwommen und ich bekam alles nur noch halb so klar mit.Ich fühlte mich benommen, wurde immer schwach, konnte mich nichtmals wehren, als er mich in seinen Armen trug. Ich konnte nichts tun, ich war wehrlos und verzweifelt in seinen Augen, während mich das Bewusstsein immer mehr verließ.
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Was haltet ihr davon?
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Killer Bunny メ Vkook
FanfictionDie Sonne verschwand am Abendhimmel und der finstere Schatten war geboren, auf der Suche nach neuen Opfern. Blutrünstig und skrupellos tötete er unzählige Menschen, seine Maske ließ den Leuten das Fürchten lehren. Nach einer ominösen Stille folgte e...