Taehyung PoV
Da ich mich tatsächlich dazu entschloss, nach draußen zu gehen, stellte ich mich zuerst an mein Fenster und öffnete dieses, da ich nicht wusste, wie das wetter für heute denn werden würde. Ich war ein Mensch, der sich so gut wie nie den Wetterbericht anschaute und immer kurz vorher schauen musste, wie es draußen denn so aussehen würde. Es waren zwar graue Wolken am Himmel zu sehen, doch ich hatte das Gefühl, dass es heute nicht regnen würde, aber es war trotz alledem noch recht frisch in der Außenwelt, Weshalb mir, wie es aussah, wohl nichts anderes übrig blieb, als mir eine Jacke drüber zu ziehen, auch, wenn es doch um diese Zeit eigentlich wärmer sein sollte. Naja, darauf darf man sich sowieso nicht mehr verlassen, das Wetter tut sowieso was es will und nach Jahreszeiten kann man nicht mehr wirklich gehen. Anschließend schlüpfte ich noch in meine Schuhe und öffnete daraufhin die Haustür. Ein letztes Mal schaute ich, ob ich denn überhaupt alles dabei hatte und auch in meinen Geldbeutel warf ich noch einen letzten Blick, aber der Schlüssel lag drinnen, also bestand kein Grund zur Sorge.
Ich trat aus meiner Wohnung und schloss die Türe hinter mir, ehe ich die Treppen hinunter sauste und die Eingangstür öffnete, damit ich ins Freie treten konnte und direkt war eine riesige Menschenmenge sichtbar. Sonst trieben sich hier doch nie so viele Menschen herum, was mag also passiert sein, dass es jetzt auf einmal so war? Ich stellte mich dazu und versuchte mich an ihnen vorbeizudrängen, was sich als schwieriger als gedacht erwies, denn jeder versuchte durch drängeln nach ganz vorne zu kommen, aber ich war nun mal geschickter als die anderen und schaffte es schon bald, mir einen Platz in der ersten Reihe zu sichern. Vorne angekommen wünschte ich mir aber, dass ich mich niemals durch diese Masse an Menschen gedrängt hätte, denn was ich dort zu sehen bekam, rief Erinnerungen in mir hervor, die ich eigentlich wieder vergessen wollte. Vor mir lag ein toter Mann, mit einem riesigen Riss im Rücken, dort war nur getrocknetes Blut zu sehen und der Mann hatte eindeutig kein Leben mehr in sich. Die Ärzte kümmerten sich trotzdem um ihn und ich wollte wieder verschwinden, aber es bewegte sich kein Muskel, so wie ich es wollte. Es war, als würde mein Blut zu Eis gefrieren und mich bewegungsunfähig machen.
,,Habt ihr alle nichts besseres zutun, als hier dumm herum zu stehen und das Ganze hier mit anzusehen?!", rief einer der Rettungskräfte verärgert und direkt erwachte ich aus meiner Starre. Ich stellte fest, das mein Blick nach wie vor gebannt auf dem toten mann lag, als mir aber in den Sinn kam, dass ich lieber von hier verschwinden sollte, machte ich kehrt und drängte mich erneut durch all die Menschen hindurch, um weit es gehend weg zu kommen. Ich hatte nicht an ihn gedacht... aber das ließ natürlich alles wieder hochkommen und ich spürte, wie ich mich am liebsten übergeben würde. Ich hielt mir die Hand vor den Mund und versuchte mir das zwanghaft zu unterdrücken. Der Killer hat wieder zugeschlagen und sich ein weiteres Opfer herausgesucht und ich hatte das Gefühl, dass er ganz genau wusste was hier momentan passierte. Ich spürte es, ich fühlte seinen Blick brennend auf mir und ich schaute mich hektisch um, in der Hoffnung, ihn ausfindig machen zu können, doch es war egal wie oft ich auch nach ihm Ausschau hielt, ich konnte ihn nirgends entdecken und nach einer Weile gab ich den Versuch ganz auf. Trotzdem wurde ich dieses seltsame Gefühl nicht los und sowohl mein Herzschlag, als auch mein Atemgang, beruhigte sich nicht und ich war noch immer nervös.
Ich schaute zu, wie die Menge sich langsam begann aufzulösen und somit bot sich mir eine erneute Aufsicht auf das Geschehen, jedoch war nicht mehr viel erkennbar, denn die Sanitäre hatten den Mann auf eine Liege gelegt und rollten diese gerade in den Krankenwagen. Anschließend stiegen zwei vorne ein, während der Rest bei der verstorbenen Person blieb und sie fuhren weg, sodass bald nichts mehr viele Andeutungen auf das Ereignis vorlagen. Lediglich eine Blutlache, die den Boden vor mir zierte und ich schaute bedrückt auf diese, ehe ich spürte, dass eine vereinzelte Träne meine Wangen hinunter lief. ,,Warum muss so etwas ausgerechnet hier passieren?", schnaufte ich und wischte mir die Flüssigkeit mit meinem Ärmel aus dem Gesicht. Das alles fühlte sich an, wie ein ganz schlechter Alptraum und es gab noch nicht einmal Hinweise auf den Täter, ich Idiot habe noch an seiner Existenz gezweifelt. Ich war dabei, als er jemanden umgebracht hatte und ich habe nicht einmal etwas unternommen. Vielleicht war er schon tot und für sein Leben hätte ich sowieso nichts mehr tun können, aber ich hätte zur Polizei gehen sollen um das Ganze zu melden, was ich aber aus Angst nicht tun wollte, denn er hatte mich bestimmt auf dem Kicker.
Ich seufzte einmal. Wann wird das alles sein Ende nehmen? Wann wird die Polizei ihn endlich erwischen? Gibt es denn nichts, was man tun könnte? Ich wusste, was in der vorherigen Nacht passiert war und trotzdem? Wie könnte man ihn den schnappen? Es half doch alles nichts. Letzten Endes würden wir alle noch draufgehen und ich war vermutlich einer der Nächsten. So war zumindest mein Gefühl, wenn man bedachte, wie brennend stark ich mich beobachtet gefühlt hatte. Dieses Gefühl verschwand allerdings, als auch der Krankenwagen sich entfernte und es war nun die frage, ob ich nicht doch paranoid wurde und mir das alles nur eingebildet hatte. ,,Beruhige dich, denk an was anderes", flüsterte ich mir selbst zu und atmete einmal tief durch. Noch ein letztes Mal schaute ich mich um, ehe ich die ersten Schritte wagte. Ich wollte nicht mehr stehen, ich fühlte mich auf einmal so schwach, als würden meine Beine jeden Augenblick einfach nachgeben. Ich lief los und wollte wieder in den Park, da dort eine beruhigende Atmosphäre herrschte und ich dort vielleicht auf andere Gedanken kommen könnte. Mit Gedanken gefülltem Kopf ging ich also in Richtung Park und der Weg erschien mir nicht einmal allzu lange, was aber vermutlich auch daran lag, dass ich in Gedanken versunken war und nicht wirklich viel aus der Außenwelt mitbekam. Angekommen ließ ich mich auf einer freien Bank nieder, ehe ich einmal laut ausseufzte. Ich versuchte mich abzulenken und auf andere Gedanken zu kommen, indem ich den Leute bei ihren Aktivitäten zuschaute.
,,Oh Taehyung, du bist ja auch hier!"
_____
^^
DU LIEST GERADE
Killer Bunny メ Vkook
FanficDie Sonne verschwand am Abendhimmel und der finstere Schatten war geboren, auf der Suche nach neuen Opfern. Blutrünstig und skrupellos tötete er unzählige Menschen, seine Maske ließ den Leuten das Fürchten lehren. Nach einer ominösen Stille folgte e...