⬡ Chapter 35 ⬢

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Taehyung PoV

,,Verdammt!", fluchte ich laut aus, als ich auf den laufenden Bildschirm meines Fernsehers blickte und mir die Nachrichten darin anschaute. Meine Hand ballte sich zu einer Faust - ziemlich fest - bis es sogar irgendwann anfing zu schmerzen. Allerdings ignorierte ich diesen Schmerz, er war nichts im Vergleich zu dem Tumult, der momentan in mir vorging, denn meine Emotionen kochten über und ich wollte, dass dieser Alptraum endlich ein Ende finden würde.
Berichtet wurde von einem weiteren Mordfall, das wäre allerdings auch nur wieder einer von vielen und mir war bewusst, man konnte ihn nicht stoppen, er war einfach zu gut.

Schon allein diese Erinnerungen an seine Augen, an dieses erbitterte, amgsterfüllte Gefühl, als ich ihm in seine eiskalten Augen geschaut hatte, sie versprühten keinerlei Emotionen, es war, als würde man dem Tod direkt in die Augen schauen. Als würde er sich auf die Lauer legen und nur darauf warten, dass du mental irgendwann so am Ende bist, bis du ihm schutzlos ausgeliefert warst und er sein Werk in vollstem Genuss vollenden konnte.
Ich hatte ihn gesehen, ich hatte es erlebt und genau das machte mich so verrückt, dieses Wissen und diese Begegnung, diese Angst vor dem Ungewissen und seinen nächsten Schritten.

Es war nicht einmal abwegig dass er wusste, wo ich lebe und genau deshalb erwartete ich ihn innerlich schon irgendwann vor meiner Haustür. Es war schrecklich, so konnte doch kein Mensch leben, immer in panischer Angst, wenn kein anderer um dich herum ist. Ich brauchte jemanden um mich herum, anders würde ich in meiner Wohnung verrückt werden und versauern, ohne dass es jemand merken würde.

Die Hälfte des Berichtes hatte ich leider nicht mehr mitbekommen, zu sehr war ich in meinen eigenen Gedanken versunken, als dass ich noch weiter aufmerksam hätte zuhören können. Aber es kam vermutlich sowieso nichts weiter interessantes mehr, vielleicht noch die Identität des Opfers, doch dafür interessierte ich mich derzeit relatib wenig, auch wenn es möglicherweise harsch klingen mag. Meine Gedanken kreisten sich um viele anderen Dinge, mir reichte es schon zu wissen, dass ein erneuter Mord geschehen war und es rein gar nichts gab, das ich dagegen unternehmen konnte.

Langsam stand ich auf, im TV wurden sowieso nur noch für mich unrelevante Dinge gebracht, meine Aufmerksamkeit lag somit nicht mehr länger auf meiner Glotze. Es war gerade einmal Vormittag, vergleichsweise hatte ich einen guten und auch langen Schlaf, zumindest fühle ich mich erholt und ausgeruht.
Ich wollte nach draußen gehen, doch etwas hinderte mich an dieser Tat. Draußen war ich nicht sicher, ich lag dem Killer doch dann quasi auf dem Präsentierteller. Diese Wohnung bot mir zumindest einen kleinen Hauch von Schutz, auch wenn ich mir hier schon lange nicht mehr sicher vorkomme.

Sogar die Paranoia hatte mich erwischt, bei Geräuschen schreckte ich in der Nacht auf und bei Dunkelheit wollte ich mich nicht einmal mehr draußen aufhalten. Das, wovor Hoseok mich vor einigen Tagem gewarnt hatte und das ich so herunter gespielt, mich gar darüber lustig gemacht hatte, war nun genau mir passiert. Zu meinem Bedauern, denn es schien mich härter getroffen zu haben, als ich vielleicht vor anderen zugeben wollte. Vielleicht sollte ich mich Hoseok anvertrauen, doch er wäre sicherlich einfach nur besorgt und würde mich zurechtweisen, oder er würde mich zur Polizei schicken.

Doch etwas hinderte mich auch daran, ich konnte einfach nicht zur Polizei gehen und die Frage dabei war doch, was ich dort überhaupt tun sollte. Ich hatte nichts, das ihnen in irgendeiner Hinsicht weiterhelfen könnte, ich stand ihm vielleicht gegenüber und hatte mit ihm geredet, doch seine Stimme war verzerrt und ansonsten hatte ich ihm nicht ins Gesicht schauen können, ich hatte einzig und alleine seine Maske gesehen, die vermutlich einen Hasen abbilden sollte. Einen blitverschmierten Hasen, einen Killer Bunny, der es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht hatte, über die bösartigen Seelen dieser Stadt zu richten. Das war mir in den Sinn gekommen, denn bei all diesen Leuten, von denen ich den Tod durch ihn bisher mitbekommen hatte, handelte es sich um kriminelle Menschen.

Vielleicht war das ein Hinweis, doch darauf müssten sie inzwischen selbst gekommen sein, zumindest würde das auch erklären, warum er mich damals verschont hatte und diesen Typen, der mich angegriffen hatte, getötet hat. Es wäre vielleicht ziemlich weit hergeholt, doch es war eine Vermutung, auf der man aufbauen konnte und vielleicht haöf uns diese noch so kleine Spur, hinter die Identität des Killers zu kommen. Ich fühlte mich dafür verantwortlich, denn ich war wohl der einzige, der lebend wieder aus einer Begegnung mit ihm hervorgekommen war.

Trotzdem, seine Worte von damals jagten mir einen erneuten Schauer über den Rücken. Er wollte mit mir spielen, er wollte mich leiden sehen und das bedeutete, für mich war die Sache noch keinesfalls vorbei, eine erneute Begegnung war schon so gut wie vorprogrammiert und sie würde bestimmt auch nicht mehr lange auf sich sitzen lassen, so sagte es zumindest mein mulmiges Bauchgefühl.
Ein Spiel, welches er scheinbar gerne zu spielen schien, wenn auch auf Kosten der Nerven anderer Menschen, er nahm all das mit Leichtigkeit hin, um nur etwas Vergnügen und Genugtuung zu verspüren. Es war krank, er war krank.

Ein tiefer Seufzer verließ meine Lippen, erneut war ich in Gedanken gefangen und vergaß alles andere um mich herum. Erneut bestimmte er meine Gedanken, dabei gab es doch noch so viele andere Dinge, an die ich denken könnte und die mich besser fühlen lassen würden. Ich wusste, es würde mich noch lange beschäftigen.

Ich rappelte mich gerade auf, da klingelte es plötzlich an meiner Türe, wodurch ich zunächst einen Schock verspürte, der mich erschrocken aufzucken ließ. Kurz darauf begann ich mich zu fragen, welcher Mensch mich denn besuchen würde, während ich mit langsamen und vorsichtigen Schritten auf meine Türe zuging.
Und was wäre, wenn es sich um ihn handeln würde? Was ist, wenn er nun gekommen war, um mich zu holen und endgültig zur Strecke zu bringen?
Sofort begann mein Herz zu rasen, das erneute Klingeln vernahm ich kaum noch, zitternd legte ich meine Hände an die Türklinke und zögerte.

Könnte das das Ende meines Lebens bedeuten, oder machte ich mir zu viele Gedanken und wurde durch diese Paranoid?

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👀 ab jetzt weiß ich nicht mehr, wie häufig ich zum updaten komme
:( alle vorgeschriebenen Kapitel sind jetzt published

Killer Bunny メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt