Taehyung PoV
Die Menschen zogen an uns vorbei, während wir beide mitten auf dem Weg standen, da er mich noch immer an meiner Schulter fest hob. ,,Jungkook? Mit dir hatte ich ja mal gar nicht gerechnet!", gab ich verwundert, gleichzeitig aber auch erfreut, von mir und begann anschließend zu grinsen, da es ja auch mein Plan war, ihn heute zu finden. ,,Man begegnet sich immer dann, wenn man es nicht erwartet, oder nicht?", war seine Antwort und er entfernte seine Hand wieder von meiner Schulter, während ich amüsiert mit dem Kopf nickte und einfach froh war, dass ich ihn nun gefunden hatte, oder er besser gesagt mich. ,,Da hast du recht und wenn ich ehrlich sein soll, wollte ich dich sogar treffen, wusste aber nicht, wo du dich herum treiben könntest", gab ich anschließend zu, weshalb er mich verwirrt musterte und anfing, mit seiner Stirn zu runzeln. ,,Wieso hast du mich gesucht?", wollte er dann von mir wissen und begann anschließend leicht zu lachen, was mich irgendwie glücklich machte, ich mir aber ein wenig peinlich berührt den Hinterkopf kratzte.
,,Ich weiß nicht so recht-", fing ich an und hielt kurz inne, um die richtigen Worte zu finden und nichts zu sagen, was irgendwie komisch rüberkommen könnte, ,,-Ich wollte dich einfach sehen, immerhin sind wir ja mittlerweile Freunde, oder nicht?", war meine anschließende Antwort, welche in meinen Augen sowohl simpel, als auch plausibel klang und ich war froh, dass ich mir keine weitere Ausrede mehr ausdenken musste. ,,Würdest du uns schon als Freunde bezeichnen?", fragte er unsicher nach und schaute unsicher zur Seite, während er seine Hände in seinen Hosentaschen vergrub. Eifrig nickte ich mit dem Kopf, ,,Natürlich! Warum sollte man uns nicht als Freunde bezeichnen können?", fragte ich ihn dann und schmunzelte etwas. ,,I-Ich weiß es doch auch nicht, es ist nur...", begann er zu reden, hielt aber inne und ich bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmen musste. Scheinbar redete er nicht gerne darüber, er war mir noch immer ein großes Rätsel, aber er wirkte momentan sehr verunsichert.
Ich öffnete meinen Mund einen Spalt breit, wollte gerade zu einer Antwort ansetzen und ihm sagen, dass er darüber nicht reden müsste, doch dann schüttelte er den Kopf und erwiderte meinen neugierigen Blick. Wieder einmal hatte ich die Möglichkeit, ihm in seine Haselnussbraunen Augen zu schauen und diese wirkten, im Gegensatz zu vorher, etwas zuversichtlicher und ich fragte mich immer wieder, was wohl in seinem Inneren vorging. ,,Es ist nur, ich habe keine besonders guten Erfahrungen mit 'Freunden' gemacht und hatte mich deshalb gefragt, ob es nicht ein wenig früh sei, uns als Freunde zu bezeichnen", sagte er mir und klang dabei, als würde er auf ein gewisses Ereignis in der Vergangenheit andeuten. ,,Darf ich fragen, was du mit schlechten Erfahrungen meinst, oder ist dir das zu persönlich?", wollte ich dann von ihm wissen.
Er schien kurz zu überlegen, biss sich einen kleinen Moment auf die Unterlippe und seufzte dann einmal lautstark. ,,Wenn es dich wirklich interessiert, dann erzähle ich dir etwas aus meiner Vergangenheit. Das möchte ich aber nicht unbedingt in der Öffentlichkeit machen... auch wenn sich sicher keiner dafür interessieren mag, so habe ich dennoch ein ungutes Gefühl", fuhr er fort und ich konnte ihn da in der Tat auch verstehen. Private Dinge kläre ich auch nicht gerne in der Öffentlichkeit, vor allem dann nicht, wenn sich auf einem Fleck so viele Menschen befanden, wie es hier eben der Fall war. Und scheinbar war wohl etwas passiert, das ihn so unsicher gemacht hatte. ,,Wo sollen wir dann hingehen, deiner Meinung nach?", fragte ich ihn, immerhin gab es hier kaum Orte, an denen sich weniger Menschen aufhielten, als hier und ich bezweifelte, dass er sich damit schon zufrieden geben würde.
Mit den Fingern fasste er sich selbst an sein Kinn, ,,Ich würde ja vorschlagen, dass wir zu mir nach Hause gehen, mein Vater würde das aber bestimmt nicht tolerieren", gab er nachdenklich von sich und schnaufte einmal. Er schien es wohl keineswegs einfach mit seinem Vater zu haben und irgendwo tat er mir da schon leid, denn er verdiente so etwas nicht. ,,Wir könnten doch zu mir gehen, falls es dir nichts ausmacht", brachte ich den Vorschlag und skeptisch musterte er mich, während er wohl mit dem Gedanken spielte, auf meinen Vorschlag einzugehen. ,,Würde ich gerne, wirklich. Aber was wäre, wenn mein Vater das herausfinden würde? Dann würde mir mit Sicherheit eine Menge Stress bevorstehen", erklärte er mir betrübt, aber so langsam war ich echt der Meinung, dass er sich nicht vor seinem Vater fürchten sollte. ,,Mag ja sein, aber woher soll dein Vater bitte wissen, ob du nun bei mir warst, oder draußen? Schließlich wohne ich ja nur einen Katzensprung von hier entfernt und er würde das bestimmt nicht merken", warf ich mit ein. Normalerweise war ich kein Mensch, der andere zu gewissen Sachen anstiften würde, aber mir geht der Kontrollwahn seines Vaters mittlerweile echt schon auf die Nerven und ich war der Meinung, dass er sich das nicht alles gefallen lassen musste.
,,Aber...", gab er noch immer verunsichert von sich und begann leicht zu stottern, seine Unsicherheit war wieder deutlich heraushörbar und ich fragte mich, wie schnell sein Selbstbewusstsein denn bitte kam und ging. ,,Kein aber, willst du dich dein gesamtes Leben lang einem anderen unterwerfen? Auch wenn es dein Vater ist, alles muss man sich nicht gefallen lassen. Regeln sind da, um gebrochen zu werden und Ausnahmen bestätigen die Regel", versuchte ich ihn weiter zu überzeugen und es machte den Anschein, als hätte ich ihn fast so weit, dass er mit mir nach Hause gehen würde. Er schnaufte einmal tief durch und schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an, ,,Du gibst wohl nie klein bei, hab ich nicht recht?", fragte er mich, mit einer Spur Belustigung in der Stimme. ,,So sieht es aus!", war meine stolze Antwort und ein gelachtes Seufzen war seine einzige Reaktion. ,,Also gut", fing er an zu seufzen, ,,Du hast gewonnen. Ich komme mit, aber wehe dir, mein Vater kriegt das raus! Ich mache dich für alles verantwortlich!", drohte er mir, doch ich winkte nur amüsiert ab und tätschelte ihm auf den Kopf. ,,Keine Sorge, er wird schon nichts merken und falls doch, werde ich dafür gerade stehen", versicherte ich ihm und er nickte mit dem Kopf. ,,Hoffe ich doch, und jetzt bring mich zu deinem Zuhause, ich bin schon neugierig", kam es von ihm und wieder einmal hatte ich das Gefühl, er hätte sich verändert. Ich lachte kurz, ,,Also gut, komm mit!"
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Killer Bunny メ Vkook
FanfictionDie Sonne verschwand am Abendhimmel und der finstere Schatten war geboren, auf der Suche nach neuen Opfern. Blutrünstig und skrupellos tötete er unzählige Menschen, seine Maske ließ den Leuten das Fürchten lehren. Nach einer ominösen Stille folgte e...