⬡ Chapter 48 ⬢

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Taehyung PoV

Mein Kopf dröhnte stark, ich wollte meine Augen öffnen, doch fiel mir das momentan noch viel zu schwer. Ich fühlte mich ausgelaugt und schwach, als wäre ich körperlich gerade zu nichts in der Lage. Fühlte mich benommen, konnte keinen einzigen klaren Gedanken fassen. Verdammt!
Ich spürte, wie ich langsam wieder einnickte.

Aber nach nicht allzu langer Zeit wurde ich von einem ziemlich lauten Geräusch wieder aus meinem Schlaf gerissen. Schlagartig weiteten sich meine Augen, doch rings um mich herum befand sich die Dunkelheit, die mir somit die Sicht um die Dinge rundherum nahm. Ich schnaufte kurz, begann dann zu überlegen.

So langsam kamen meine Sinne wieder zu mir, ich spürte etwas kaltes an meinen Handgelenken, außerdem war kurz darauf eine Stimme warhnehmbar. Ich versuchte genau zu lauschen, doch als ich diesen Entschluss fasste, fand diese Konversation auch wieder ihr Ende und ich hatte erneut keinen Anhaltspunkt mehr.

Wo um alles in der Welt war ich?
Ich versuchte mich zu erinnern, doch dies gelang mir nicht wirklich, nur bruchhaft kamen sie wieder zurück.
Auf einmal sah ich ein Bild vor mir, eine Maske und eine Stimme in meinem Kopf, die mein Herz einen Satz machen ließ und mir sofort wieder alles bewusst wurde.

Ich zappelte wie wild herum, wollte um Hilfe brüllen, doch sie hatten etwas auf meinen Mund geklebt, sodass sich dies schonbald als unmöglich für mich herausstellte. Ich konnte nichts sehen, dennoch konnte ich normale Geräusche wahrnehmen. Draußen fuhren Autos herum, wahrscheinlich waren dort auch Menschen, nur sehen konnte ich nichts.

Doch auf einmal tat sich etwas am Schloss einer Tür, die vermutlich die Grenze zwischen mir und den Bewohnern dieses Hauses darstellte. Bei dem Gedanken daran, bei wem ich mich hier gerade befand, war mir diese Grenze auch ganz recht, denn keineswegs wollte ich, dass sie mir zu nahe kamen.

Ich schreckte auf, verhielt mich danach aber ruhig und spürte seltsamerweise dann die Präsens einer anderen Person in diesem Raum. Vielleicht war es dieses kleine Lüftchen, welches anfing mir entgegen zuwehen, doch das alleine würde den Schauer, der mir grauenhaft langsam über den Rücken fuhr, nicht erklären.

Schritte kamen mir gefährlich langsam näher, ich wollte zuerst zurückweichen, doch mein Verstand sagte mir, dass ich hier ohnehin in der Falle saß. Auf einmal legten sich zwei Finger an meine Wange, ich zog scharf die Luft ein und wagte es nicht einmal, die eingeatmete Luft wieder heraus zulassen.

,,Hab keine Angst, Taehyung", hörte ich die Stimme der Person, die mich hierher gebracht hatte und die meine emotionale Lage vollkommen ausgenutzte. Wie sollte ich keine Angst haben, wenn ein Mörder vor mir kniete und seine Hände voller Blut toter Menschen war? Ich hatte das verdammte Recht, mich zu fürchten.

Vorsichtig streifte er mir die umgebundene Augenbinde ab, sodass ich dieses wunderschönen Gesicht endlich wieder zu Gesicht bekommen konnte. So sehr mein Herz gerade schmerzte, so sehr ich mir gerade wünschte, das alles sei nur ein Traum, so konnte ich nichts machen. Dieser scheinbar unschuldige Typ war ein eiskalter Mörder.

Sein Blick war voller Wärme, sodass man es immer noch nicht glauben könnte, gleichzeitig aber hatte er den Blick eines Teufels auf, der dich jederzeit mit in sein Reich zerren würde. So fühlte ich mich gerade, wie eine Maus, die in die Falle ihres Jägers geraten war und nun in der Klemme saß.

Er schaute mir intensiv in die Augen, riss den Tape unsanft von meinem Mund ab, sodass ich ein schmerzerfülltes Seufzen von mir geben musste. ,,Trink etwas", sagte er mit kalter Stimme. Erst jetzt bemerkte ich die Wasserflasche, die er neben mir abgestellt hatte.

Er hob sie an und wollte sie an meinen Mund führen, doch ich senkte meinen Kopf, während ich immer wieder an meinen Handschellen zerrte. Meine Handgelenke schmerzten schon, doch von diesem Leid wurde ich soeben wieder abgelenkt, als er mein Kinn mit seinen Fingern packte und mich damit quasi zwang, seinen Blick zu erwidern.

,,Ich habe kein Interesse daran, die Tage irgendwann eine Leiche beseitigen zu müssen, also trink das jetzt!", zischte er mich an und schraubte den Deckel der Flasche ab. Da ich ihn aber noch immer skeptisch anschaute, nahm er zuerst einen Schluck von dem Wasser und hob dann seine Augenbraue an.

,,Siehst du? Ist nicht vergiftet", machte er mir klar, doch trotzdem wollte ich nichts trinken. Ich verspürte kein Durstgefühl, ich verspürte rein gar nichts. Er legte die Öffnung der Flasche an meine Lippen und wartete offensichtlich darauf, dass ich kooperieren würde und einfach das tun würde, was er mir sagt.

Doch ich riss widerwillig meinen Kopf aus seinem Griff raus, weshalb er mich mit kalter Miene musterte. Es verblieb eine Weile still zwischen uns, bis er plötzlich nach meinen Haaren schnappte und mich somit zwang, meinen Kopf in den Nacken zu legen. Schmerzerfüllt stöhnte ich auf, somit war mein Mund offen.

Er nutzte das und schüttete das ganze Wasser ohne Vorwarnung in mich hinein, sodass ich kaum die Chance zum Herunterschlucken hatte. Fertig damit pfefferte er die leere Flasche in die nächste Ecke, ließ von mir ab und beaugte mich, wie ich versuchte meinen darauffolgenden Hustenanfall wieder unter Kontrolle zu bringen.

,,Selbst Schuld, wenn du nicht tust was man dir sagt", gab er ärgerlich von sich, doch man konnte aus seiner Stimme noch etwas heraushören. Ich konnte es nicht deuten, doch da war noch etwas. Aber lange Gedanken machen konnte ich mir darüber nicht, denn er erhob sich wieder mit einem Schnaufen und wollte den Raum wohl wieder verlassen.

,,Jungkook, warum?!", rief ich ihm hinterher, sodass er inne hielt und sich wieder zu mir umschaute.
,,Warum tust du das alles? Das bist nicht du, das kannst einfach nicht du sein!", sprach ich weiter eindringlich auf ihn ein, noch immer hoffend, das alles wäre nur ein schlechter Witz.

,,Das bist du einfach nicht...", gegen Ende hin wurde ich leiser und senkte meinen Blick. Er verblieb währenddessen stumm, sagte auch danach nichts mehr, nur ein letztes Mal noch trafen sich unsere Blicke, die viel mehr aussagten, als tausend Worte es je konnten.

Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit, meine Gedanken drehten sich nur noch darum und um Fragen, die nur er mir beantworten könnte.

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Ich hatte es ja versprochen, dass ich heute updaten würde xD

Killer Bunny メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt