⬡ Chapter 21 ⬢

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Taehyung PoV

Ich fragte mich gerade wirklich, wie viel sich hinter dieser scheinbar ahnungslosen Fassade Jungkooks verbarg, denn so, wie er gerade mit mir gesprochen hatte, würde es niemand tun, der wirklich so war, wie er vorgab zu sein. Es war komisch und ich hatte auf einmal das Gefühl, eine komplett andere Person würde vor mir stehen, er war so nachdenklich, versank schon regelrecht in seiner eigenen Welt. Vielleicht kannte ich ihn aber auch nur noch nicht lange genug, um ihn richtig einschätzen zu können, denn bekanntlich kann der erste Schein ja trügen. Und mein erster Eindruck von ihm war komplett anders, ich dachte, er wäre ein schüchterner Junge, der noch nicht wirklich viel an Lebenserfahrung gesammelt hatte. Aber in wahrheit schien es weitaus mehr zu sein, seine Wortwahl war so bedacht und es war, als hätte er mit jemandem mal kurzzeitig die Rollen getauscht. Vielleicht kam er auch einfach mehr aus sich heraus, jetzt, da er mich zumindest ein wenig besser kannte als zuvor.

,,Oh man, aber er hat doch recht", nuschelte ich vor mich hin und spazierte den Gehweg entlang, ohne ein wirkliches Ziel zu haben. Entweder ich würde weiter auf eine zwanghafte Art und Weise versuchen, dass mir der Vorfall von vorletzter Nacht aus dem Kopf geht, oder ich würde diese Sache eigenständig bekämpfen und das konnte ich nur, indem ich es weiterhin riskierte, draußen herum zu laufen. Wenn ich das tun würde, dann wäre eine Begegnung mit unserem Killer nicht ganz abwegig und ich konnte so vielleicht mehr über ihn herausfinden, was vielleicht auch die einzige Möglichkeit war, denn wie es momentan aussah, würde der Terror wohl niemals enden. Ich würde es also heute noch riskieren, ein eventuelles Treffen mit ihm einzuleiten und wenn ich nicht völlig daneben lag, dann müsste ich ihm eigentlich über den Weg laufen, denn er würde sich doch bestimmt niemanden entgehen lassen, der nachts alleine herum lief.

,,Also dann", seufzte ich und beschloss, mich erst einmal auf den Heimweg zu machen, denn alleine wollte ich nicht mehr draußen herum irren und mir war die Lust daran auch so gut wie vollkommen vergangen, seit dem Anblick von heute Morgen und seit Jungkook mich verlassen hatte. Wobei es mir bei ersterem schon ein wenig besser ging, da ich mich jemandem teilweise geöffnet hatte und mir die Sorgen aus der Seele geredet habe. Ausgerechnet mit Jungkook, nicht einmal mit Namjoon oder Hoseok hatte ich mich darüber unterhalten und das muss etwas heißen. Nicht, dass ich den beiden nicht vertraute, ich wüsste nur nicht, wie ich ihnen so etwas beibringen sollte. Noch dazu würden sie mir von meinem Plan abraten und wäre ich nicht so eine Person, wie ich sie nun einmal bin, dann würde ich mir das selbst auch. Vielleicht konnte ich aber auch nicht mit ihnen reden, eben weil sie schon so lange kannte und wir eine solch tiefe Freundschaft führten.

,,Warum mache ich mir eigentlich solche Gedanken? Ich werde sie bei Gelegenheit schon einweihen, vielleicht", flüsterte ich vor mich hin und konnte schon das riesige Gebäude sehen, in welchem sich mein Zuhause befand. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und ich beschleunigte meinen Gang, damit ich schneller an meinem Ziel ankommen würde und mir dort die Zeit besser vertreiben konnte. Ich wusste zwar, dass mein Kopf sowieso gefüllt mit anderen Gedanken sein würde, doch ich würde trotzdem versuchen, mich bis heute Nacht abzulenken und vielleicht versuchen, auf andere Gedanken zu kommen. Ich kam bei dem Eingang des Hochhauses an und drückte gegen die Türe, damit diese sich öffnete und ich nicht mehr weiter draußen stehen musste. Ich seufzte einmal und ging zu den Treppen, ehe ich diese schnell nach oben ging und vor meiner Wohnung halt machte. ,,Der einzige Gast bei mir Zuhause bin traurigerweise ich", seufzte ich vor mich hin und schloss die Tür vor mir auf, damit ich danach eintreten konnte und mich in meinen gewohnten vier Wänden befand.

Ich schlüpfte aus meinen Schuhen und zog mir meine Jacke aus, hing diese anschließend an die Garderobe, ehe ich mich in die Küche begab und überlegte, was ich mir heute denn zu essen machen konnte. Es war schon eine Weile vergangen, seit ich heute Morgen gegessen hatte und erst jetzt realisierte ich so wirklich, dass ich scheinbar eine ziemlich lange Zeit mit Jungkook zusammen unterwegs war. Irgendwie tat er mir dann doch leid, bestimmt hatte er etwas vor und kam nicht dazu, weil ich ihn abgelenkt hatte, auch wenn er das niemals zugeben würde, so blieb das Gefühl in mir bestehen. Was zeitgleich bestehen blieb, war mein hungernder Magen, der sich anfing zu beschweren und ich mir deshalb überlegte, mir einfach eine Pizza zu bestellen. Ich war nicht sonderlich begabt, wenn es ums Zubereiten von Essen ging und meine Ernährung bestand größtenteils aus einfachem Essen, oder Fertiggerichten. Da ich aber auf beides nicht so wirklich Lust hatte, schnappte ich mir einfach mein Handy und erkundigte mich nach einer Nummer, die ich dafür wählen müsste.

Als ich im Internet eine gefunden hatte, wählte ich diese und rief dort an. Lange dauerte es nicht, bis ein Mann mit italienischem Akzent dran ging und wir anfingen, uns zu unterhalten. Ich bestellte mir eine Thunfisch-Pizza mit Salat und Cola, ehe ich ihm noch meine Adresse dazu gab und er zu mir sagte, dass es eine halbe Stunde, oder länger, in Anspruch nehmen könnte. Mir blieb ja keine andere Wahl und deshalb stimmte ich dem zu und legte anschließend auf. ,,Keine Sorge, Essen ist auf dem Weg", gab ich amüsiert von mir, als mein Magen erneut knurrte und ich einmal leicht drauf klopfte. Anschließend entschied ich mich dazu, mir meine Zeit an meiner Konsole zu vertreiben, denn eine halbe Stunde, in der man absolut nichts tat, konnte einem wie eine Ewigkeit vorkommen, erst recht wenn man unter Hunger leidet. Ich dachte nicht lange nach, schaltete einfach meinen Fernseher und meine Konsole an, schnappte mir meinen Controller und spielte einfach dasselbe Spiel von letztem Mal. Und tatsächlich verging die Zeit somit wie im Flug und ich dachte auch weder über den Killer, noch über Jungkook nach. Zu sehr war ich damit beschäftigt, als Sieger aus den jeweiligen Runden hervor zugehen. Doch plötzlich klingelte es an meiner Tür und ich schmiss meinen Controller hektisch auf mein Kissen, ehe ich mich erhob und mit schnellen Schritten an meine Tür ging und diese öffnete. Vor mir stand der Liefermann mit all meinem bestelltem Essen, welches ich ihm abnahm und schnell auf den Küchentisch stellte. Anschließend schnappte ich mir das Geld und drückte es ihm in die Hand, er wünschte mir noch einen guten Appetit, verabschiedete sich und machte sich dann wieder auf den Weg.

Ich hingegen setzte mich nun an den Tisch und öffnete die Schachtel, in der sich meine heiße Pizza befand und das Wasser lief mich schon förmlich in meinem Mund zusammen. ,,Na dann, guten Appetit!"

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okay okay ich gebe zu; es ist viel drumrumgerede und das wird sich aber bald ändern. Ich hab bis kapitel 33 alles vorgeschrieben, aber ab da wird es dann action geben, i promise

Killer Bunny メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt