⬡ Chapter 59 ⬢

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Jungkook PoV

,,Steig aus, wir sind da", kam es schroff von der Person, die ich einst meinen Vater genannt hatte. Eigentlich sollte ich ihn von nun ab Minsik nennen, denn das war immerhin sein Name - Lee Minsik.
Es war so ein seltsames Gefühl, ihn nicht mehr als meinen Vater zu empfinden.

Ich öffnete die Türe, erhob mich von meinem Platz und betrat das Freie erneut. Neugierig schaute ich mich um, stellte aber schmunzelnd fest, dass diese Gegend sehr heruntergekommen war und keineswegs ein Ort sei, an dem man sich für wichtige Business-Treffen verabreden würde. Warum waren wir also wirklich hier her gefahren?

Schulterzuckend folgte ich Minsik, welcher ohne abzuwarten einfach vorausgegangen war und Kurs auf eines der vielen Häuser machte, welche allesamt aussahen als würden sie jeden Augenblick in sich zusammenfallen. Nichtsdestotrotz hinterließ ich keinen Kommentar, ich hielt Schweigen in diesem Moment für angenehmer und deshalb hielt ich mein Mundwerk geschlossen.

,,Eines im Voraus", erhaschte er sich meine Aufmerksamkeit, daraufhin musterte ich ihn irritiert und abwartend zugleich.
,,Dort drinnen hast du dich zu benehmen. Rede nur, wenn du dazu aufgefordert wirst. Hast du mich verstanden?", kam es befehlend von ihm und da ich ohnehin keine andere Wahl hatte, nickte ich stumm mit meinem Kopf.

Ich sah ein kleines Lächeln auf seinen Lippen, er fühlte sich in diesem Moment wieder mächtig, genoss seine derzeitige Situation, doch dieses verschwand genauso schnell wieder, als er der kleinen Treppe nach oben folgte und an der dortigen Tür klopfte. Ich stellte mich unmittelbar hinter ihn und wartete mit ihm darauf, dass man uns die Tür öffnen würde.

Es dauerte nicht lange, da wurde uns die Tür von einem fein angezogenen, jungen Mann geöffnet, der aber auf jeden Fall älter als ich war, wenn auch nicht in dem Alter von Minsik. Die beiden gaben sich die Hände, ich hingegen wurde nur mit hochgezogener Augenbraue gemustert.

Er ließ uns beide das Innere der Wohnung betreten und ich konnte nicht anders, als mir einen Rundumblick zu erlauben. Es sah nicht annähernd so heruntergekommen wie von außen aus, ein wenig mehr geschäftlich, aber auch nicht unbedingt sauber.

Hier lebte mit Sicherheit keiner, womöglich war das bloß ein Treffpunkt für eventuell illegale Geschäfte, die Minsik so gerne betrieb. Etwas anderes konnte ich mir hierbei nicht vorstellen, allerdings unterließ ich das stetige Umherschauen, da ich bereits warnend und funkelnd angeschaut wurde und hier nicht noch unnötig mit jemandem aneinander geraten wollte.

,,Setzen sie sich bitte", ertönte plötzlich die Stimme eines Mannes, welchen ich bisher noch gar nicht wahrgenommen hatte. Er saß auf dem schwarzen Sofa und deutete auf die gegenüberliegende Seite des Tisches. Dort ließen Minsik und ich uns nieder, auch wenn der Platz nicht sonderlich bequem war, es würde sich zumindest aushalten lassen.

,,Nehme ich richtig an, dass Sie hier sind, weil sie an meinen wertvollen Waffen interessiert sind?", fragte der Kerl, dessen Name ich nicht einmal kannte, an Minsik gerichtet und die beiden schauten sich einen Moment lang intensiv in die Augen, ehe er diese Frage mit einem Nicken bestätigte.

,,Wie ich Ihnen bereits mitgeteilt hatte, ist mein Interesse an Geld sehr gering. So leid es mir tut, aber ich besitze davon mehr als nur genug und deshalb müssen sie mir einen ziemlich guten Deal vorschlagen, damit ich diesem auch zustimmen werde", kam der Kerl direkt zum Punkt, doch Minsik wirkte nicht sonderlich beeindruckt davon.

,,Finden Sie nicht, dass gerade bei solch teuren Anschaffungen Geld eine besonders große Rolle spielen sollte? Ein Geschäftsmann wie Sie sollte doch am allerbesten wissen, dass sich bei Geschäften alles einzig und alleine um das Geld dreht", antwortete Minsik gelassen darauf und ich fragte mich in diesem Moment echt sehr, was er hiermit bezwecken wollte.

,,Touché, da haben Sie natürlich recht. Doch um meinen Geldvorrat sollten Sie sich lieber keine Sorgen machen, viel lieber wüsste ich, wofür sie ein solches Waffenarsenal benötigen", kam es neugierig von dem Kerl, der abwechselnd zwischen mir und Minsik hin und her schaute.

,,Für ihn", meinte er nur kurzgefunden darauf und deutete mit einem Nicken auf mich, weshalb die Blicke aller Raumanwesenden nun auf mir lagen und ich gerade am liebsten irgendwo versinken wollte. War das etwa der Grund, warum ich zu dieser gottverdammten Verhandlung mitkommen musste?

Meine Hand ballte sich zu einer Faust, die Finger des Typen tippten hin und wieder auf der Platte des Tisches herum. Er wirkte nachdenklich und begann mich zu mustern, schien sich aber offenbar nicht beirren zu lassen und wand dann den Blick wieder von mir ab. Auch mein Blick wanderte zu Minsik, welcher seine Arme verschränkt vor seinem Oberkörper hatten.

,,Haben Sie Interesse an Menschenleichen?", kam es dann plötzlich von ihm, weshalb meine Augen sich schockiert weiteten und sich meine Hände sofort zu Fäusten ballten. Ich wollte aufspringen, ich spürte meinen Zorn fast schon überkochen, doch er warf mir einen warnenden Seitenblick zu, weshalb ich vorerst ruhig blieb.

Wieder schien der Kerl zu überlegen, angespannt lagen meine Hände auf meinen Oberschenkeln und ich hoffte innig, dass er sich gegen die kranke Idee Minsiks entscheiden würde. Wobei, dies war ein illegaler Waffenhandel und da ich selbst schon öfters in solche involviert war, wusste ich, dass manche Menschen vor nichts zurückschreckten.

,,Eine Leiche?", wiederholte er neugierig und setzte ein Grinsen auf. Ich spürte langsam aber sicher mein Blut gefrieren, denn ich wollte unter keinen Umständen, dass die Leiche meiner Mutter in die dreckigen Hände anderer Leute geraten würde. Sie sollte nicht einmal mehr an der Erdoberfläche sein, verhandelt werden schon dreimal nicht!

,,Um was für eine Leiche handelt es sich denn dabei?", hakte er weiter nach und ich war drauf und dran, diesen Kerl vor all den Angehörigen hier zurecht zuweisen, doch ich hüllte mich nach wie vor in Schweigen und wartete eine Antwort ab.

,,Es handelt sich um eine bildhübsche Frau mittleren Alters, die Mutter von dem Knaben links von mir", erklärte Minsik und verzog dabei nicht einmal eine Miene. Er ging mit diesen Fakten so offen um, dass es mich schon anwiderte, die selbe Luft mit ihm zu teilen und in seiner Nähe zusitzen.

Der Typ uns gegenüber murrte nur, ,,Finden Sie nicht, dass die Leiche einer Mutter in Frieden lassen sollten. Tut mir äußerst leid, aber an toten Menschen haben wir kein Interesse, damit handeln wir nicht", kam es abweisend von ihm und es klang damit fast so, als würden die beiden zu keinem Deal kommen.

Doch da hatte ich die Rechnung nicht mit Minsik gemacht, denn dieser warf ein, dass er noch einen besseren Deal hätte.
,,Sie sagten also, Sie würden nicht mit toten Menschen handeln?", kam es fragend von ihm, woraufhin unser Gegenüber mit dem Kopf nickte. Stirnrunzelnd beobachtete ich die beiden und bekam ein ziemlich mulmiges Gefühl.

,,Wie sieht es dann mit Lebenden Menschen aus?"

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wer könnte wohl gemeint sein ?

Killer Bunny メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt