⬡ Chapter 51 ⬢

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Jungkook PoV

,,Offenbar empfindest du diese Völlerei nicht als unschicklich!"

Überrascht drehte ich mich um und blickte in ein dunkles Augenpaar, in welchem sich der Schein des Mondes perfekt schimmerte.
Ich sah das Grinsen auf seinen Lippen und mir wurde klar, dass er nicht bloß hier war, um mit mir zu sprechen.

,,Ich hasse es, wenn man mich bei meiner Arbeit stört, aber das solltest du mittlerweile wissen", gab ich von mir und seufzte gleich danach. Anschließend musste ich unwillkürlich grinsen, denn die Dummheit dieses Typen war einfach nur grenzwertig.

,,Arbeit?", wiederholte er langsam, ironisch und zog eine Augenbraue nach oben. Ich schaute ihn mit starrem Blick in die Augen, doch erkannte in ihnen nichts, als unbändige Wut und den unendlichen Hass, den er mir gegenüber verspüren musste.
,,Arbeit, Hobby, nenn es wie du möchtest, aber du solltest lieber das Weite suchen, bevor du der Nächste bist", drohte ich ihm dann.

Doch davon wirkte er nicht besonders beeindruckt, so schien es mir zumindest.
,,Möchtest du mich also bedrohen? Denkst du, ein Rotzlöffel wie du könnte jemanden wie mich erledigen?", wollte er dann lachend von mir wissen, offenbar nahm er mich kein Stück ernst und das machte mich wütend.

,,Du solltest mich nicht unterschätzen, seit unserer letzten Begegnung sind Dinge passiert, von denen du keine Ahnung hast", war meine gelassene Antwort, doch er quittierte diese bloß mit einem Schulterzucken.
,,Du stehst wohl neuerdings darauf, andere Leute zu drangsalieren?", kam es fragend von ihm, doch ich konnte nicht anders, als augenblicklich zu lachen.

,,Drangsalieren klingt so brutal, nennen wir es doch lieber Kunst", erwiderte ich und blickte auf die Blutlache, die sich um meine drei neusten Opfer gebildet hatte.
,,Kunst, sagst du? Du scheinst ja wirklich geisteskrank zu sein, wenn du so zu denken vermagst", warf er mir an den Kopf, doch das war mir egal.

,,Was willst du?", verlangte ich von ihm zu wissen, denn es war offensichtlich, dass er nicht nur zum Reden hier war.
Doch er schnaubte nur einmal abfällig, ehe er ein paar Schritte auf mich zumachte. Er hatte keinerlei Waffen mit sich und er wirkte nicht so, als würde er mir feindselig gesinnt sein.

Also was um alles in der Welt wollte er von mir?
,,Es ist wirklich eine Schande, dass so etwas aus dir werden musste, doch offenbar lässt sich daran nichts änderm", seufzte er leise vor sich hin und inspizierte meinen Körper, von oben nach unten.

Ich umklammerte mein Messer und hielt mich bereit, falls ein überraschender Angriff kommen sollte.
,,Du gehörst eigentlich aus dem Verkehr gezogen, weißt du das? Du und dein krankhafter Vater, Jungkook!", sprach er mit fester, aber auch aggressiver Stimme. Er war hier der Feind, er wollte uns nie etwas Gutes.

Meine Augen weiteten sich leicht, ich versuchte zuzustechen, doch mit seiner Hand hielt er mein Handgelenk fest und hinderte mich somit daran, weshalb ich zischte und ihn hasserfüllt musterte.
,,Kenne deine Grenzen", murmelte er und erwiderte meinen zornigen Blick mit einer Ruhe, die mir fast schon seltsam vorkam. Dieser Kerl an sich ist mir paradox.

Doch auf einmal begann er zu lachen, er begann krankhaft zu lachen, ohne jeglichen Kontext und ich konnte nicht anders, als ihn konfus zu beaugen und nicht in der Lage sein, etwas zu tun. Sein Griff war noch immer fest um seine Handgelenk, doch sollte ich ihn nun umlegen, würde das mir nicht weiterhelfen.

,,Jungkook", fing er an, als wäre er verrückt geworden, von einem Geist besessen. ,,Jungkook", wiederholte er und legte seine Hand auf meine Schulter. ,,Jungkook!", kam es nun etwas lauter von ihm, ich wusste nichts zutun, ich spürte nur mein Herz in diesem Moment rasen.

,,Jeon Jungkook", direkt weiteten sich meine Augen. Verdammt, was hatte er gesagt? Irritiert musterte ich ihn, er schaute mich mit einem Grinsen auf den Lippen an.
,,Jeon", wiederholte er langsam und wirkte schadenfroh dabei. Ich bekam Kopfschmerzen, wollte dass er aufhörte und keinen Mucks mehr von sich gab.

,,Wer bist du denn, Jeon Jungkook?", fragte er mich. "Sag es mir, wer bist du?", wiederholte er seine Frage und ich konnte regelrecht spüren, wie mein Herzschlag immer schneller wurde.
Er sollte endlich aufhören zu reden, er sollte endlich sein verdammtes Maul halten. Ich wurde wahnsinnig.

Ich konnte seine Frage nicht beantworten, worauf wollte er hinaus?
,,Ganz recht", kam es nun von ihm, wieder einmal verstand ich es nicht und schaute ihm irritiert in die Augen, während er offenbar dabei war, sich wieder einzukriegen.
,,Du kannst mir meine Frage nicht beantworten, stimmt's?", wollte er dann von mir wissen.

Ich atmete einmal tief durch, ich musste in dieser Situation ruhig bleiben. Ich durfte ihn nicht die Oberhand gewinnen lassen und ich durfte nicht die Fassung verlieren.
,,Du bist an dem Tod meiner Mutter schuld, also verschwinde lieber, bevor ich auch dich noch kalt mache!", warnte ich ihn noch einmal, denn das würde später noch unschön werden.

,,Ich?", wiederholte er und ließ plötzlich von meinem Handgelenk ab, schüttelte seinen Kopf und ging einige Schritte nach hinten.
,,Du denkst also immer noch, ich wäre verantwortlich für den Tod deiner Mutter?", fragte er mich dann, natürlich nickte ich als Antwort mit dem Kopf.

Doch er schnaubte nur abfällig.
,,Nur zu, töte mich. Töte mich und verbringe dein Leben weiterhin in einer billigen Lüge", forderte er mich auf und breitete seine Arme aus, sodass ich es eigentlich einfach hätte, ihn nun zu erledigen. Allerdings befahl etwas in mir drinnen mir, dass ich es nicht tun sollte.

,,Was zum Teufel willst du von mir?", verlangte ich erneut von ihm zu wissen.
,,Überdenke, wer du bist. Überdenke, wer deine Mitmenschen sind", sprach er leise, doch war offensichtlich noch nicht fertig.
,,Dein Vater ist nicht der Mensch, für den du ihn zu halten scheinst", redete er weiter.

,,Er ist...", fing er an, doch ich befahl ihm zu stoppen. ,,Der Mörder deiner Mutter und!", ,,Stop!", unterbrach ich ihn hektisch.
,,Das ist Schwachsinn, alles gelogen...", flüsterte ich, doch er schüttelte seinen Kopf.
Ich wollte ihn für seine Worte umbringen, ihm mein Messer hundert mal in die Brust rammen, doch ich war wie erstarrt und unfähig, mich zu bewegen.

,,Ob du es glaubst oder nicht, ist dir überlassen", fing er wieder an und wand sich dann von mir ab.
,,Solltest du nach der Wahrheit suchen, dann komme zu mir und ich werde sie dir offenbaren", beendete er seinen Satz und blickte noch einmal zu mir.

,,Jeon Jungkook, kennst du die Bedeutung von diesem Namen?", wollte er noch von mir wissen, doch ich schwieg. Doch er sagte nichts mehr darauf und verschwand, ließ mich in der Dunkelheit zurück.

Die Dunkelheit, die mich gerade drohte aufzufressen.
,,Nein...", murmelte ich vor mich hin.
,,Er lügt...",
,,Ganz sicher..."

Plötzlich schlug ich meine Augen auf und erkannte die Umrisse meines Zimmers wieder.
Schwer atmend setzte ich mich auf und blickte auf meine Hände.
,,Jeon Jungkook...", wiederholte ich leise.
,,Warum nannte er mich damals nur Jeon?"

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'ne kleine Rückblende

Killer Bunny メ VkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt