Kap. 5

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Ich holte tief Luft bevor ich die Haustür auf stoße. Sofort kam mir der Geruch von Alkohol entgegen. Angewidert rümpfte ich die Nase, bevor ich herein trete.

Nachdem die Tür ins Schloss fiel, kam auch schon mein Betrunkener Vater auf mich zu gerannt. Fest umschloss sich seine Hand um meinen Hals, was meine Luft ab schnürte.

"Wo. Zum. Henker. Warst. Du!" schrie er mich an. Mit großen Augen, die sich schon mit Tränen füllte, schaute ich zu ihm Hoch.

"Ich ähm....war in der Schule" der Griff um mein Hals wurde fester, so dass ich wirklich Schwierigkeiten hatte zu atmen.

"Hab ich dir das erlaubt?" ist ja nicht so das es in Deutschland einen Schulpflicht gibt, dennoch schüttelte ich denn Kopf. Ihm jetzt zu widersprechen wäre ein fataler Fehler, der an Selbstmord gleicht. 

"Und warum hast du das dann gemacht?" jetzt schluckte ich schwer, was sich als schwierig herausstellte, da seine Hand noch um meinen Hals war.

"Ich dachte...."

"Du bist nicht zum denken da" schrie er mir ins Gesicht. Er hob die Hand und schlug mir mehrmals ins Gesicht. Sofort spürte ich den Schmerz, der sich in mein Gesicht ausbreite. Keuchend versuchte ich meine Arme vor mein schmerzenden Gesicht zu halten. Mein Vater schien dies aber ebenfalls zu merken, weshalb er mich noch fester gegen die Wand drückte, was mir nur noch mehr schmerzen verursachte. 

Ich sah, wie mein Vater mit der HAnd aus holte und sie mir immer wieder ins Gesicht knallte. Verzweifelt schrie ich auf, was eine Wirkung auf mein Vater zuhaben scheint. Nur leider keine Gute.

Mein Vater ließ mich los aber nur um weiter auf mich einzuschlagen. Nachdem ich am Boden lag, fing er an mir in die Magengrube zu treten. Mit meinen Armen versuchte ich noch mein Bauch zu schützen.

Wimmernd rollte ich mich auf den Boden zusammen und ertrug schweigend die Schläge und Tritte.

Nachdem er keine Energie mehr hatte, lief er ins Wohnzimmer und ließ mich wimmernd zurück.

Schon ungerecht diese Welt.

Menschen starben nur an einen Schlag, die innere Blutungen verursachen und ich viel nicht einmal in Ohnmacht wenn ich verprügelt werde, so dass ich alles mitbekommen musste.

Langsam zog ich mich an der Wand hoch und lief in mein Zimmer.

Da ich jetzt alleine bin, liefen mir die Tränen aus den Augen. Alles was ich in mich verschlossen habe kam jetzt heraus. Wie ich es doch hasste, meine Gefühle zu zeigen. Ich fühlte mich dann immer so schwach, als ob ich keine Kontrolle mehr über mich hatte.

Scheiße, ich wusste doch dass es meine Schuld war, dass meine Mutter und Henry gestorben sind. Trotzdem musste er doch nicht so zu schlagen. Verzweifelt prügelte ich auf mein Kissen ein.

Scheiße warum ich? Warum musste ich das damals überleben?

Immer mehr Tränen liefen mir übers Gesicht, weshalb ich schnell auf sprang um meine Klingen zu holen.

Nachdem ich diese heraus gesucht habe, ließ ich mich auf den Boden nieder.

Kurz danach zog ich meinen Pullover aus und drückte die Klinge fest in die Haut. Mit einer Schnellen und festem Druck zog ich die Klinge über meine Haut.  Es blieb eine klaffende Wunde, in der man schon das Fettgewebe sah. Nachdem sich das Blut in meiner Wunde gesammelt hat und auf den Boden fiel, schnitt ich mich nochmal.

Ein beruhigendes Gefühl machte sich in mir breit. Ein Gefühl das ich endlich mal die Kontrolle habe. Die Kontrolle über mein Leben.

Nach einigen Schnitten legte ich die Klinge weg und sah zu wie sich das Blut in meinen Klaffenden Wunden sammelt um am Ende an mein Arm herunter zu laufen.

Nachdem ich einigen Minuten zu schaute, wie das Blut an mein Arm heruter lief verband mein ich mein Arm. Ich wollte ja nicht, das mein gesamtes Zimmer voll mit Blut ist. Am Ende muss ich es noch aufwischen.

Erschöpft ließ ich mich ins Bett fallen und schloss meine Augen.


Unsanft wurde ich aus dem Bett geschmissen. Stöhnend öffnete ich meine Augen und blicke mein Vater ins Gesicht. Vielen Dank Vater für die Sanfte Weckung.

„Los du Dreckskind, steh auf. Du musst die Wohnung putzen. Freunde kommen später" Mit diesen Worten wandte er sich ab und verließ mein Zimmer. Schnell stand ich auf und verließ ebenfalls mein Zimmer.

Als erstes Putze ich die Küche, danach das Wohnzimmer und zum Schluss Wischte ich das Haus. Nachdem ich fertig gewischt habe, öffnete ich die Fenster und ließ frische Luft rein.

Ein Blick auf die Uhr sagte mir dass wir Halb Zehn hatten. Ich hatte also 2 Stunden geputzt.

Ging eigentlich ganz schnell. Dies schien auch mein Vater aufzufallen denn er kam mir Schwankend entgegen. Ohne irgendwas zusagen schlug er auf mich ein. Stöhnend ging ich auf den Boden und rollte mich zusammen.

Warum schlägt er mich den jetzt? Ich habe die Wohnung sauber gemacht. Was hab ich den jetzt falsch gemacht?

Wimmernd rollte ich mich zusammen während er mir in die Magengegend trat.

„Was hab ich denn falsch gemacht?" schrie ich verzweifelt. Dies schien mein Vater aber überhaupt nicht zugefallen, denn er schlug nur noch fester zu. Nachdem seine Tritte höher wanderten blieb mir die Luft weg.

Er schlug mir immer wieder gegen die Brust bis er von mir abließ.

„Geh in dein Zimmer ich will dich heute nicht mehr sehen" mit diesen Worten ging er. Konnte mir nur Recht sein, ich wollte ihn heute auch nicht mehr sehen.

Stöhnend richtete ich mich auf und lief in mein Zimmer.

Dort holte ich mir ein Buch und ließ mich ins Bett fallen. Nachdem ich im Bett war schlug ich mein Buch auf. Ich fiel in eine neue Welt. In einer Welt wo es Magie, und Zauberer gab. In dieser Welt blieb ich einige Stunden bis ich von unten lautes Lachen hörte.

Langsam stand ich auf und lief leise die Treppe herunter.

Dort sah ich wie Vaters Freunde auf den Boden lagen und sich vor Lachen den Bauch hielten. Vater stand auf den Tisch und johlte herum.

„Und dann kamen noch die scheiß Bullen mit mein Drecks Kind angelaufen. Er hätte anscheinend Bier geklaut, als ob er dazu in der Lage wäre. Der ist so einen Memme, ein Wunder das er denn einen Bullen in die Hand gebissen hat" johlte er weiter herum.

Alle um ihn herum brachen in Lachen aus. Schimpfwörter vielen und ich zog mich wieder zurück.

War ja klar dass Vater die Geschichte seinen Freunden erzählte. Vor allem weil ich soo viel geklaut habe. Der hat da bestimmt wieder was Falsch verstanden.

Ich wünschte wirklich ich wäre bei meiner Mutter und bei Henry.

Warum hab ich das damals überlebt?

Warum bin ich nicht gestorben?


Warum habe ich überlebt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt