Kap. 12 Teil 2

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„Warum nicht?" Debbie schaute mich mit einen Sorgenvollen Blick an. Schnell wandte ich mein Blick ab. Ich mochte es nicht, wenn andere sich Sorgen um mich machten. Ich hatte sowas nicht verdient.

„Weiß nicht" Brummte ich leise und blickte Stur nach unten. Hände umfassten leicht meine meine Schultern.

„Bitte" bat mich nun Debbie. Ich kaute nervös auf meine Lippe herum. Schweigend ging ich die Argumente durch den Kopf.

Nach einigen Minuten Schweigen, faste ich mein Pullover und zog ihn über den Kopf. Diesen legte ich neben mich. Sofort schaute Debbie meine Arm, mit den Verband an. Überraschtes keuchen kam von hinten, schwiegen aber netterweise. Debbies Blick huschte über meine Arme und blieb an mein Verband hängen. Sofort holte die Ärztin eine Schere und schnitt mein Verband auf. Vorsichtig löste sie den Verband und zog scharf die Luft ein als Sie die Wunden erblickte. Schnell stand Sie auf und riss die Tür auf.

„Linda!" schrie sie den Gang entlang. Eine Blonde Schwester kam im Behandlungsraum rein gehuscht.

„Wir haben hier selbst zugefügte Schnittverletzungen. Ich bräuchte mal eine Betäubung und das Nähset" damit ging sie zu den Schränken und holt diese heraus. Unsicher zappelte ich auf der Liege herum. Abgesehn von mein Rücken wurde noch nie genäht. Und das mit den Rücken war definitiv was anderes.Ich musste es zum beispiel nicht sehen. Cem trat hinter mich und legte beruhigend seine Hände auf meine Schultern. Stimmt die waren ja auch noch da.

„Also Benny, wir werden jetzt eine örtliche betäubung machen und deine Wunden nähen. Leg dich bitte hin" Vorsichtig legte ich mich hin und ließ die Behandlung über mich ergehen. Also ich muss schon sagen es ist ein eigenartiges Gefühl zu wissen, das man schmerzen spüren sollte, aber man keine hat. Interessiert blickte ich auf mein Arm. Cem nahm mein Kopf und drehte ihn zu sich.

„Willst du mir erzählen, warum du Abgehauen bist?" irritiert blickte ich ihn an.

„Ernsthaft, Sie wollen mich jetzt dazu befragen? Ich meine, ist ja nicht so, das mir gerade der Arm zugenäht wird" Cem fing an zu schmunzeln und nickte.

„Ich würde das auch gerne wissen" beteiligte sich nun auch Debbie beim Gespräch. Ich seufzte und schloss meine Augen.

„Ich...konnte nicht schlafen" Cem hob eine Augenbraue und schaute mich nicht überzeugend an.

„Deshalb bist du abgehauen?" ich runzelte die Stirn und schaute Cem an.

„Naja...hatte schon was damit zu tun" brummte ich etwas verzögernd. Paul ging jetzt in mein Blickfeld und schaute mich Fragend an. Seufzend blickte ich wieder zu Debbie die meine Wunden immer noch nähte.

„Ich hatte ein Albtraum, konnte danach nicht mehr schlafe und da dachte ich, ich gehe meinen Bruder besuchen" murmelte ich und blickte weiter auf meine Wunden. Die letzte wurde gerade geschlossen. Debbie legte mir noch ein Verband an dann lehnte sie sich zurück.

„Gut, deine Wunden am Arm sind jetzt versorgt, trotzdem will ich nochmal dein Rücken begutachten" ich wurde bleich und schaute sofort zu den 2 Beamten. Oh bitte nicht. Ich schüttelte den Kopf und stand auf.

„Sorry, geht nicht" murmelte ich schnell und verschwand aus den Behandlungsraum. Ich lief wieder den Gang entlang und verschwand in mein zu gewissenen Zimmer. Dort ließ ich mich Bett fallen und schaute gegen die Decke. Das war schon irgendwie unhöflich oder? Debbie hat mir geholfen. Und Sie wollte ja nur kurz schauen ob alles so verheilt, wie es verheilen sollte. Aber die Polizisten waren dort. Die würden mich nicht mehr in ruhe lassen und mich mit Fragen durchbohren. Aber warum decke ich mein Vater überhaupt. Er schlägt mich dauernd grün und Blau. Also warum zum Henker deke ich ihn? Weil ich mich damit abgefunden habe? Weil ich das gefühl habe, es verdient zu haben? Oder weil er einfach mein letzter verwandter ist? Ich schätze es hat alles was damit zu tun.

Seufzend drehte ich mich so, dass ich aus dem Fenster blicken konnte. Was machte ich hier eigentlich?

Ein Klopfen durchbrach meine Gedanken. Nachdem ich diese Person herein gebeten habe, wurde die Tür geöffnet. Franco steckte sein Kopf herein. Leicht lächelte ich ihn an. Franco schob die komplette Tür auf. Dann ging er zu mir ans Bett und hockte sich zu mir. Zusammen saßen wir schweigend nebeneinander. Ich hatte nichts zu sagen, genauso wie Franco.

„Wie geht es dir?"

„Ganz gut" murmelte ich und blickte an die Wand. Nach einige Minuten richtet ich mich seufzend auf und schaute Franco an, der mich sanft anlächelt

Warum habe ich überlebt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt