Kap. 9 Teil 1

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Die Sonne kitzelte mir ins Gesicht und ich schlug geschockt meine Augen auf.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir dass wir schon 7:30 hatten. In 15 Minuten begann die Schule.

Fuck die Schule. Aber sollte ich überhaupt dahin gehen? Würden sie mich vermissen? Aber wenn ich nicht hingehe wird mein Vater Benachrichtigt und das heißt wieder Schläge für mich. Also doch lieber Schule. Auch wenn mir mein ganzer Körper schmerzte.

Schnell richtete ich mich auf, stöhnte schmerzhaft und ging schnell ins Bad. Dort zog ich mein zerfetztes T-Shirt aus und blickte in den Spiegel.

2 traurige und glanzlose Augen schauten mir entgegen. Im Gesicht prägten einige Blutergüsse.

Der Oberkörper sah auch nicht besser aus. Die Haut hat sich Blau/Lila verfärbt, der Arm war ungewöhnlich angeschwollen. Naja das war er ja schon gestern aber jetzt sieht das alles noch ein bisschen extremer aus.

Leicht wendete ich mein Körper so dass ich auch mein Rücken begutachten konnte. Tränen verwischten mir die Sicht, aber klar genug um zu erkennen das mein Rücke Blut verschmiert war mit langen Klaffenden Wunden. Ich nahm ein Waschlappen und machte ihn nass. Mit zittrigen Händen legte ich denn Nassen Lappen auf mein Rücken. Sofort biss ich mir fest auf die Lippe, damit ich nicht die ganze Wohnung zusammen schrie. So vorsichtig ich nur konnte säuberte ich mein Rücken.

Wie lange braucht ein Mensch bevor er zusammenbricht? Bevor man endgültig aufgibt?

Ich bin mir sicher lange wird es bei mir nicht mehr dauern.

Zittern zog ich mir Frische Klamotten an und zog leise die Tür auf.

Langsam und darauf bedacht kein Laut von mir zu geben, ging ich die Treppe runter.

Ich hörte aus dem Wohnzimmer ein Schnarchen weshalb ich vermute dass mein Vater noch schläft. Zum Glück. Ich wollte nicht nochmal geschlagen werden, da ich schon zu spät für die Schule war. Wenn's man glaubt oder nicht, mein Vater achtet sehr darauf, dass ich jeden Tag in die Schule gehe. Wahrscheinlich um kein Aufsehen zu erregen.

Schnell ging ich zur Tür und ging der warmen Luft entgegen.

Mit Schnellen schritten lief ich den Weg Tür Schule was nicht ohne Schmerzen blieb.

Ich wusste nicht was schlimmer Schmerzte. Es schien als würden mein Rücken und mein Arm ein Wettrennen starten, wer am meisten Schmerzte. Mein Arm pochte immer noch unangenehm und durch mein Rücken spürte ich nur immer wieder ein heftiges ziehen.

Ich ließ die Schmerzen zu, ich hatte es verdient.

Vor dem Schulgelände machte ich kurz stopp und schaute das Gelände an.

Wie eine Typische Schule war auch diese in ein Schlichtes Weiß gestrichen. Oder eher gesagt es war mal Weiß gewesen. Durch die Zeit wurden die Wände grau.

Mit bebendem Körper ging ich zu Klasse. Auf den Fluren traf ich niemand was kein Wunder war, es hat nämlich schon vor einer halben Stunde geklingelt.

Tief holte ich Luft, dann klopfte ich mit einer Zittrigen Hand.

Nachdem ich herein gerufen wurde öffnete ich die Tür und blickte verlegen Herr Maier an. Dieser schaute mich erschrocken und überrascht an.

"Ich ähm...Sorry wegen der Verspätung...ich habe verschlafen"

Mein Lehrer nickte bloß und deutet mit seiner Hand, das ich mich setzen sollte.

Dies tat ich auch schnell und lies mich erleichtert auf mein Stuhl nieder. Vorher keuchte ich kurz vor Schmerzen auf, was natürlich nicht ungehört blieb.

Mit hochrotem Kopf blickte ich auf mein Platz und wünschte mich nur noch weg.

Vor mir wurde ein Blatt Papier hingelegt und ich hob fragend den Kopf.

"Wie schreiben heute eine Klassenarbeit, weißt du noch? Du hast noch eine halbe Stunde" mit diesen Worten ging er auch schon nach vorne.

Mir wich alle Farben aus dem Gesicht.

Scheiße. Ich machte mir keine Sorgen dass ich nichts beantworten kann eher im Gegenteil, Ich kann alle Fragen beantworten, was mir ein Blick darauf verriet. Nein ich konnte nicht schreiben. Ich bin Rechtshänder und momentan ist mein rechter Arm, sagen wir mal Außer betrieb. Aber ich konnte auch keine schlechte Note schreiben, das würde mein Vater nur als Grund sehen, mich nochmals zu schlagen.

Fuck hilft alles nichts. Zitternd holte ich ein Stift raus und legte es in meiner Hand. Danach zog ich den Fragebogen zu mir. Diese 2 kleinen Tätigkeiten brachte mein Körper schon zu Zittern. Nicht aus Angst sondern vor Schmerzen.

Langsam schrieb ich mein Name auf das Blatt und verzog gequält mein Gesicht. Mit der linken Hand klammerte ich mich an der rechten, um irgendwie halt zu finden.

Nachdem ich 2 Aufgaben gelöst habe, liefen mir schon tränen aus den Augen. Verzweifelt schloss ich meine Augen.

Ich muss mich zusammenreißen.

Es sind nur noch 8 aufgaben.

Nach der 3. gab ich es auf. Wimmern ließ ich den Stift los und klammerte mich fest an mein Arm.

Wie kann der nur so schmerzen.

Ich glaube ich weiß jetzt wer Gewonnen hat, eindeutig mein Arm. Fuck.

Das Wimmern ging durch die Klasse und einzelne schauten mich mit undefinierbaren Blick an.

Ich sah wie Herr Maier auf stand und zu mir ging. Nachdem er bei mir angekommen ist, schob er mein Stuhl etwas zurück und kniete sich vor mich hin. Mit Tränen in den Augen beobachte ich jede Bewegung von mein Klassenlehrer. Dieser griff nach meinen Arm, ich zuckte aber weg. Er darf es nicht sehen!

Schnell Stand ich auf und drückte ihn meine Klassenarbeit in die Hand. Dann schob ich mich an ihn vorbei und verließ die Klasse.

Der Schmerz breitete sich langsam weiter in mein Körper weiter aus. Kurz vor der Toilette ging ich wimmernd an der Wand herunter. Ich rollte mich zusammen und hielt mir mein Arm.

Warum tut das denn bitte so weh? Tränen Tropfen auf den Boden und ich rollte mich, wenn möglich noch mehr ein.

Aus einer Richtung hörte ich schritte die plötzlich verstummen. Dann fing die Person an zu rennen und blieb neben mir Schlittern stehen.

„Hey, Benny sag was!" jemand rüttelte mich an der Schulter, was aber nur wieder ein Schmerzreiz auslöste. Statt eine Antwort, fing ich wieder an zu wimmern, dies schien aber die Person zu genügen, denn er strich mir jetzt über den Rücken. Wieder Zuckte mein Körper vor Schmerzen. Die Person muss seine Hand da wegnehmen. Mit letzter Kraft schob ich die Person von mir, und die Hand verschwand von meinen Rücken.

Dann hörte ich wie die Person sich entfernte. Gut so. Erschöpft schloss ich meine Augen, ich war so Müde. Bevor ich aber einschlafen konnte kamen jetzt mehrere Schritte näher. Man was ist denn jetzt los? Wettrennen oder was?

Ich spürte wie sich jemand neben mich nieder ließ.

„Benjamin, sag mir bitte wo du Schmerzen hast" die Stimme erkannte ich wieder. Herr Maier kniete sich neben mich und strich mir über den Rücken. Warum immer mein Rücken. Wimmernd schob ich mich von mein Klassenlehrer weg.

„Daniel du bleibst bei Benjamin, ich ruf ein Rettungswagen" mit diesen Worten verschwand mein Lehrer. Warte, Daniel? Schnell schoss mein Kopf nach oben und ich blickte in Daniels besorgten blick. Schnell rutschte ich von ihm weg und gab wieder ein wimmern von mir.


Warum habe ich überlebt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt