Kap. 33

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Cem und ich saßen beide zusammengekuschelt auf der Couch und ließen uns vom RTL programm verblöden. Und ich meine das wirklich so. Ich spüre schon, wie sich meine Gehirnzellen verabschieden. Cem schien das auch so zu gehen, denn er griff kurzerhand nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus.

„Wow....ich glaube meine Gehirnzellen haben sich verabschiedet" brummte ich genervt vom Fernseh programm. Gibt es heutzutage denn kein gescheites Fernseh programm mehr? Mit einem Stirnrunzel massierte ich mir noch meine Stirn.

Cem fing laut an zu lachen und blickte mich amüsiert an.

„Ich denke, das ist unwahrscheinlich. Aber wenn du Angst hast, verblödet zu sein, kannst du gerne in deinen Schulbüchern lesen" ich grummelte und stand von der Couch auf. Ist ja nicht so, das ich den Stoff schon kann. Scheiß Gedächtnis.

Von oben kam ein laut stampfender Franco herunter. Seine Haare standen wild ab und er blickte mit Müden Gesichtszügen zu uns.

„Was macht ihr denn schon so früh hier unten?" Früh? Mein Blick viel an der Uhr, die an der Wand hing, und ich muss schon sagen, 10 Uhr ist nicht früh. Ganz und gar nicht früh.

Ich zuckte nur mit den Schultern und blickte mit genauso müden Blick zurück. In den ganzen Stunden die ich jetzt Fernseh geschaut habe, kehrte wieder meine Müdigkeit zurück. Nicht sonderlich vorteilhaft. Warum braucht der Körper überhaupt Schlaf? Alles wäre viel einfacher, wenn der Körper sich nicht ausruhen müsste. Man hätte mehr Zeit, man wäre nie Müde und man hätte keine Albträumen.

Franco legte ein Arm um mich und drückte mich leicht an sich.

„Hast du gut geschlafen?"

„Ja" brachte ich leise raus. Abgesehen davon, das ich nur sogut wie 4 Stunden Schlafen konnte und aus ein Albtraum aufgewacht bin...Ja dann hab ich hervorragend geschlafen. Diese Gedanken hielt ich aber lieber bei mir. Sie müssen ja nicht gleich erfahren, das ich leichte Schlafprobleme habe.

Cem der immer noch gemütlich auf der Couch saß, runzelte die Stirn.

„Und warum warst du dann schon so früh hier unten?" fragte nun der Polizist misstrauisch., Ich wandte schnell mein Blick ab.

„Warum warst du denn schon so früh wach?" stellte ich schnell die gegenfrage und hoffte, das sie meine Fragen vergessen. Cems runzeln wurde größe und wollte gerade etwas sagen, aber von der Treppe kam schon eine Antwort.

„ohh... eine gegenfrage. Nicht schlau sowas bei einen Polizisten zu machen. Sowas schürt nur misstrauen" erklärte Paul und holte sich ein Kaffee.

Jetzt schaute mich auch Franco interessiert an. Nachdem ich wieder im Mittelpunkt stand lief mein Kopf rot an. Etwas verzweifelt versuchte ich mich aus den Mittelpunkt zu ziehen. Ich hasste es wirklich im Mittelpunkt zu stehen.

„Ich..ähm...Ich gehe mal hoch und...ähm..mach irgendwas" ich wand mich schnell aus Francos griff und sprang weg.

Meine Beine trugen mich schnell die Treppe hoch und ich warf mich in mein neues Bett. Oh gott wie Peinlich. Ich klammerte mich in mein Kissen und schlug wild mit meinen Beinen herum.Warum muss immer alles so peinlich sein?

Stöhnend rollte ich mich auf mein Rücken und blickte schweigend an die Decke. Die denken jetzt bestimmt, das ich der letzte Volltrottel bin. Schnell schüttelte ich den Kopf und zog mich wieder in mein Hängesessel zurück. Leicht drückte ich mich vom Boden ab. Der Sessel fing leicht an, vor und zurück zu Schwingen.

Ich schloss meine Augen und genoss einfach nur die leichten schwingungen. Ein leichter wind spielte sich um meine Haare. Ein sanftes Lächeln breitete sich auf meine Lippen auf.

Du darfst nicht glücklich sein! Du hast meine Familie zerstört"

Ich riss meine Augen auf und blickte mich schnell im Zimmer um. Aber wie erwartet war niemand außer Ich selbst im Zimmer.

Keuchend stand ich auf und blickte mich abermals im Zimmer um. Warum war ich nur so Ängstlich? Mein Vater konnte mir nichts mehr tun. Er sitzt im Gefängnis, genauso wie Sven und Selina. Sie können mir nichts tun und trotzdem bekomm ich panische Angst, wenn ich nur an sie denke.

Ist das Falsch? Oder doch Berechtigt?

Warum habe ich überlebt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt