Warum habe ich überlebt?

Kap. 43

"Franco ich will nicht dahin" meckerte ich und zog an meinen Gurt. Ich habe da wirklich keine Lust zu. Dann gehe ich ja wirklich zu den Pubertierende Hunde in der Schule zurück. Franco hat mich für heute extra Krank gemeldet. Denn Heute ist mein aller erster Psychologengespräch.

"Muss ich dich an den Tag von vor 2 Tagen erinnern?" murmelt Franco konzentriert. Ich verschränkte die Arme und atmete hörbar aus.

"Nein" murmelte ich und strich unbewusst über meine Arme. Ich selbst will ja nicht mal darüber Nachdenken.

"Dann sind wir uns ja einig" Franco parkte das Auto auf einen eher kleinen Parkplatz und stieg aus. Grummelnd folgte ich ihn und Schritt die Treppen rauf.

Während Franco mich an der Anmeldung anmeldet schaute ich mir das Wartebereich an. Es war....Geräumig? ich weiß nicht genau. Es war weder hell leuchten noch hatte man das Gefühl durch die Farben erdrückt zu werden. Eigentlich ganz nett....für ein Psycho-Zimmer.

"Ah guten Tag. Ich bin Thomas Baummann" schnell drehte ich mich um und blickte irritiert auf den Jungen Mann vor mir. Er hatte dunkel Blonde bis Braune Haare und einen Bart, was ihn aber gut stand. Herr Baummann stand lächelnd vor mir und streckte mir freundlich seine Hand entgegen. Da ich ihn immer noch kritisch musterte kam Franco zu den Psycho-doc und schüttelte den Kopf.

"Guten Tag. Ich bin Franco Fabiano und das ist Benny. Mein Sohn." Beim letzten Satz wurde ich augenblicklich rot und ein lächeln bildete sich auf mein Gesicht. Er sieht mich als sein Sohn an.

"Also ich gehe normal so vor, dass ich den Patienten als erstes alleine rede. Wenn Sie wollen können wir uns nach der Sitzung nochmal besprechen"

"Das ist kein Problem. Ich denke, das es gut ist, wenn Benny sein Freiraum bei diesem Thema hat. Ich hock mich einfach hier hin und warte bis sie fertig sind"

Ich nickte Franco dankbar zu. Wenn ich wissen würde, das alles was ich sage weiter gegeben würde, könnte ich kein Vertrauen aufbauen. Und so viel ich weiß ist Vertrauen hierbei sehr vorteilhaft.

Herr Baummann winkte mich zu sich und brachte mich den Flur entlang in sein Büro. Kritisch beäugte ich sein Büro und drehte mich mehrmals im Kreis. Ich sah einen Schreibtisch, was mit einen Computer besetzt wird. Im Raum standen 2 Sesseln und an den Wänden standen Regale, wo mit verschieden Akten voll standen. 2 Fenster sorgen dafür, dass der Raum schön hell erleuchtet ist. Davor standen einige Topfpflanzen. Keine Ahnung was für Pflanzen das sind. Aber das was ich jetzt erwartet habe, stand nicht in diesem Raum drinnen. Nun drehte ich mich zum Psycho-doc, der sich gemütlich im Sessel niedergelassen hat. Seine Augen schienen jeder meiner Bewegungen zu verfolgen

"Also nur mal so vor ab. Ich werde mich hier nicht Ausheulen" Dann zeigte ich hinter mich auf die leere Wand.

"Und wehe sie stellen sich da so eine Komische Liege hin, wie in den alten Filmen" Tot ernst sah ich meinen Psychologen an. Bei ihm zuckten gefährlich die Mundwinkel nach oben, bis er jetzt offen lächelte. Auch bei mir zuckten die Mundwinkel.

"Willst du dich vielleicht setzen?" fragte mich Herr Baummann und deutete auf den Sessel vor sich. Kurz musterte ich ihn misstrauisch bevor ich mich vor ihn hin setzte.

"Ich überlege schon die ganze Zeit, was ich dort hin stellen soll. Aber mir fällt einfach nichts ein" Ich drehte mich wieder zur Wand zurück und legte leicht meinen Kopf schief.

"Wie wäre es mit.....nee Sorry mir fällt nichts ein" damit drehte ich mich wieder um und schaute ihn mit einem entschuldigendem lächeln an.

"Nun..nicht schlimm. Magst du mir vielleicht etwas von dir erzählen?"

"Hm...ich heiße Benny und bin fast 15...."und mit dieser Erkenntnis schwieg ich. Ich muss ja nicht zu viel verraten. Herr Baummann fing leise an zu lachen und schüttelte den Kopf.

"Das ist sehr gut. Da haben wir schon ein Anfang. Gut gibt es sonst was, was du mir erzählen möchtest?" fragte er mich und ich schüttelte gleich den Kopf. Mit meinen Augen schaute ich ihn genau an und sah, wie er sich geduldig zurück lehnte. Ja ich teste ihn gerade. Ich will nur sicher gehen, das ich ihn auch wirklich Vertrauen kann. Und ich muss sagen, bis jetzt schlägt er sich ganz gut. Er hat eine ruhige Ausstrahlung und er scheint Geduldig zu sein.

Schweigend beobachtet ich ihn Minutenlang und er ließ es zu. Anscheinend verstand er, dass ich es brauchte um ihn von meinen Problemen erzählen zu können. Ja ich denke er könnte passen. Durch ein Blick an die Uhr verätt mir, das wir jetzt schon mehr als eine halbe Stunde schweigen voreinander Sitzen. Ich denke, ich sag ihm mal was ungefährliches.

"Ich ritze mich" Diesen Satz warf ich jetzt mal in den Raum rein und beobachte seine Reaktion.

"Ok. Das ich schon mal ein Anfang" sagte er immer noch in einen ruhigen Ton. Dann herrschte wieder Minutenlangen schweigen.

"Ich weiß ja nicht, aber sollte das hier nicht anders ablaufen?" fragte ich den Mann vor mir, als mir dann die Ruhe doch etwas unangenehm wurde. Ich hab nichts dagen, aber er scheint mich mit seinen Blicken zu erdolchen. 

"Ich warte bis du mir Vertraust" ich legte mein Kopf etwas schief. Ungewöhnliche art mein Vertrauen zu gewinnen und dennoch scheint es funktionieren.

"Und was haben sie jetzt schon herraus gefunden?"

"Das du dich ritzt, was du gerade selbst gesagt hast und das du starke Vertrauensprobleme hast"

"Und woher wollen Sie wissen, das ich Vertrauensprobleme habe?" Herr Baummann lehnte sich nach vorne und blickte zu mir.

"Meine anderen Patienten konnten mir sehr schnell Vertrauen entgegen bringen. Du hingegen verrätst nicht viel von dir. Auch nicht bei einer Aufforderung. Mir scheint es so, als sei es dir wichtig, das du die Kontrolle hast, wie viel ich wissen soll"

"Ok...sie sind gut..schätze ich. Ich war noch nie bei einen Psychologen, deshalb kann ich Sie auch nicht vergleichen. Aber ich denke, das sie ganz gut sind"

Wieder fingen wir an zu schweigen. Und nach Minutenlangen schweigen fing ich leicht an zu lächeln.

"Ich weiß nicht genau was ich von mir erzählen soll. Ich hatte eine schöne Kindheit, denke ich jedenfalls"

"Wann hörte deine Kindheit auf" seine Augen musterten mich, wie ich den Raum weiter musterte.

"Mit 5" Herr Baummann zog überrascht eine Augenbraue nach oben.

"Und nach dem 5 Lebensjahr. Was ist dann passiert?" Mein Blick huschte kurz zu ihn rüber.

"Etwas, was nicht so toll war" ich konnte ihn noch nicht von meinen Vater erzählen.

"Es ist kein Problem wenn du über gewisse dinge nicht reden willst. Du musst erstmal Vertrauen aufbauen und ich denke, das es für dich schwierig ist eine fremde Person über deine Probleme zu erzählen" Ich nickte ihm nur kurz zu. Ja er hatte es erfasst. Ich finde es ziemlich schwierig.

"Gut dann sollten wir hier lieber mal aufhören" damit erhob er sich und lief zu Tür. Er brachte

mich noch zu Franco.

"Wann soll Benny am besten wieder vorbeikommen?" fragte Franco und strich beruhigend über mein Kopf. Herr Baummann musterte mich, bevor er anfing zu lächeln.

"Ich denke, wir sollten uns nochmal am Freitag treffen" Franco nickte zustimmend.

Jay super...