Kap. 7

4.2K 121 16
                                    

Franco und ich liefen die Gänge entlang. Immer noch nicht dürften wir in die Klasse gehen.

Es sollte eine Strafe sein, da wir den Unterricht gestört haben. Weder Franco noch ich hatten was gegen diese Strafe. Ich fand es eigentlich ganz angenehm mal in Ruhe nachdenken zu können.

„Kann ich dich etwas Fragen?" Und nun ist diese Ruhe vorbei. Wie schnell sowas doch geht.  Ich hob die Schultern und blickte ihn an.

„Hast du zwar gerade, aber Klar" Franco blieb stehen und schaute mir in die Augen.

„Woher hast du deine Verletzungen?" Ich schwieg und wandte mich von Franco ab. Was sollte ich denn jetzt sagen. *gestoßen* klappt hier nicht.

„Ich bin gerade in so ein Alter, wo man sich mit anderen Schlägert" reimte ich mir dann schließlich zusammen. Innerlich klopfte ich mir auf die Schulter für die gute Ausrede. Franco nickte und lief weiter.

„So was sollen wir jetzt bis zur Mittagspause machen? Ich würde ja sagen wir gehen schon Mittagessen, aber so früh hat die Kantine nicht auf" stellte ich fest mit ein Blick zur Uhr.

„Ich könnte dir den RTW zeigen und wo die einzelnen Sachen befinden" ich nickte begeistert und zusammen liefen wir also zum RTW. Dort erklärte er mir die Einzelne Maschinen und wo sich die Wichtigen Sachen Befinden.

„So" Franco klatschte sich zufrieden in den Händen „Wie wär's wir gehen schon mal Mittagessen, die Anderen kommen bestimmt auch bald" ich nickte und stieg aus den RTW raus. Draußen tauchten auf einmal schwarze Punkte vor meinen Augen auf. Ich schwankte gefährlich und ich hatte das Gefühl das sich alles um mich dreht.

Eine Hand hielt mich fest, so dass ich nicht umfallen konnte. Nach einigen Minuten klärte sich dann meine Sicht. Dabei merkte ich, dass ich auf den Boden lag und Franco sich neben mich kniete. Stöhnend ich hielt mein Kopf. Verdammt schmerzt dieser. Mein Blick wanderte an mich herunter um zu überprüfen ob ich mich irgendwie verletzt habe, aber was ich sah ließ mich erstarren.

Mein linker Ärmel wurde hochgekrempelt, so das eigentlich der frische Verband zusehen war. Nur das der Verband auf geschnitten wurde und so die Schnittwunden offen lagen.

Schnell richtete ich mich auf und wollte mein Ärmel runterkrempeln, wurde aber von Franco aufgehalten.

Sanft nahm er meine Hand weg und schaute mir in die Augen.

„Lass mich das bitte noch versorgen" mit diesen Worten stand er auf und ging nochmal in den RTW. Zurück kam er mit einem Notfallrucksack. Während er den Rucksack auf machte setzte ich mich im Schneidersitzt und legte mein Arm locker auf mein Schoß.

Franco nahm meine Hand und schaute sich die Wunden genauer an. Sein Gesicht verzog sich leicht. Er nahm Defektion Mittel und sprühte es auf meine Wunden.

Zischend holte ich tief Luft. Alter der Scheiß brennt ja voll. Nur Francos fester Griff sorgte dafür, das ich mein Arm nicht entziehen konnte.

Nachdem er die Wunden gesäubert hatte legte er mir noch ein Druckverband an.

Danach räumte er wieder alles weg und verschloss den RTW.

Ich stand auf und schwankte erstmal kurz, was ich aber schnell wieder im Griff bekommen habe.

Schweigend lief ich zur Kantine mit Franco im Schlepptau. Verzweifelt suchte ich nach ausreden, die ich Franco auftischen konnte. Aber es war eigentlich offensichtlich, wo diese Wunden herkamen.

„Du Franco?" ich sprach leise, so als würde ich hoffen das mich Franco doch nicht verstehen würde.

„Ja?" auch er sprach leise. Wahrscheinlich hatte ihn dieser Anblick erschreckt. Kann ich schon verstehen.

Warum habe ich überlebt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt