Kap. 10

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Schon seit 2 Stunden lag ich im Bett auf der Kinderstation. Mein rechter Arm wurde geröngt, dabei stellte sich heraus, dass ich nicht nur 1 Bruch hatte sondern gleich 3 Brüche am Arm hatte. Sauber, würde ich sagen. Mein Rücken wurde genäht und verbunden. Bei der Untersuchung kamen natürlich auch die ganzen Hämatome zum Vorschein. Wie erwartet waren die Reaktionen nicht so erfreulich gewesen. Ach was rede ich da, sie waren buchstäblich entsetzt. Zu den vielen Hämatomen, die überall auf mein Körper prägen kamen natürlich auch die vielen Narben, die auf meine beiden Arme verteilt sind, hinzu. Auch dazu gab es keine positiven Kommentare. Komisch, kann ich nicht verstehen.

Die Ärzte haben zwar versucht, heraus zu bekommen wo ich meinen Wunden herhabe, ich blockte aber alles ab und schwieg bei solchen Fragen. Weshalb mich die Ärzte Stationär aufgenommen haben.

Langweilig schaute ich wieder auf die Uhr. 13:34. Genau wie vor 10 Sekunden. Genervt raufte ich mir die Haare. Ich war ruhe einfach nicht gewöhnt.

Seufzend schaute mich meine Arme an, meine Narben schienen mir ins Gesicht zu lächeln. Als ob sie sagen würden: Schau das bist du, ein kaputter Mensch, der die Klinge als Option wählt.

Wenn Henry mich jetzt so sehen könnte, was würde er wohl denken?

Ich decke meinen Vater, der mich grün und blau schlägt, der mir meinen Knochen bricht und der mich einen Gürtel ausgepeitscht. Aber anstatt sich Hilfe zu suchen, wie es andere tun würde, schneide ich mir die Arme auf.

Ich richte mich auf und blickte mich gelangweilt um. Hier gibt es ja auch nichts, rein gar nichts, was ich machen könnte.

Gerade als ich dachte an Langeweile zu sterben, ging die Tür auf und richtete mich erwartungsvoll auf.

Eine Ärztin mit Orangen Haaren kam rein.

„Hallo Benjamin. Debbie Fischer mein Name. Wie geht es dir?" Ich hockte mich auf mein Bett im Schneidersitz und beobachtet die Ärztin.

„Ähm...Gut...abgesehen das ich hier vor Langeweile Sterbe" Debbie schmunzelte und setzte sich auf mein Bett.

„Ja, das sagen einige Patienten hier. Aber ich kann dir versichern, das noch niemand deswegen gestorben ist" ich lächelte sie leicht an, was aber prompt verschwand als sie ihren nächsten Satz sagte.

„Wir haben dein Vater informiert, dass du hier im Krankenhaus liegst. Damit er sich keine Sorgen macht, wenn du nicht von der Schule kommst" Aus meinem Gesicht wich jede Farbe. Oh Fuck, das wird Ärger geben.

Debbie die meine Reaktion bemerkt hat, schaute mich nun besorgt an.

„War das nicht gut?" fragte mich diese. Ich öffnetet mein Mund um ihr zu wieder sprechen, es kam aber kein Ton heraus. Wenn er kommen würde, wäre hier die Hölle los.

„Wann kann ich wieder gehen?" fragte ich statt eine Antwort zu geben. Debbie runzelte die Stirn wegen den Plötzlichen Themenwechsel.

„Also wir haben bei dir 4 Große Baustellen.

Also das 1. Problem ist dein gebrochener Arm. Wir haben natürlich tagtäglich gebrochene Knochen, aber bei dir ist das jetzt mal was anderes. Du hast nicht nur ein Bruch sondern gleich 3. Ich muss ehrlich sein. Sowas hatte ich noch nie.

Gut das 2. Problem liegt bei deinen Rücken. Ich weiß ja nicht wie du dich da raus reden willst, aber der ist eindeutig ausgepeitscht worden. Außerdem möchte ich noch die Wundheilung davon noch ein bisschen im Auge behalten.

3. Deinen Arme. Eher gesagt deinen Narben. Du hast da ein ernsthaftes Problem, was du alleine nicht in den Griff kriegen wirst. Wenn du willst können wir dich dabei unterstützen.

Warum habe ich überlebt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt