Gelangweilt hockte ich auf ein Plastikstuhl, während Franco mich an der Anmeldung anmeldet. Ich will hier doch garnicht sein. Nach einigen Minuten kam Franco wieder und hockte sich neben mich.
„Franco, ich will nicht hier sein. Mir geht es gut. Man kann doch mal was vergessen" motze ich gleich drauf los, weil mir die ganze aktion total auf die nerven geht.
„Hast du dich mal angeschaut? Du bist aschfahl im Gesicht, du zitterst nur noch, obwohl du bei 30° einen dicken Pullover an hast und du bekommst inzwischen Sprachprobleme. Fällt dir das eigentlich auf?" schimpfte gleich Franco los. Es kann ja sein, das ich ein bisschen zittere oder das ein oder andermal was vergessen, aber Sprachprobleme hab ich nun wirklich nicht.
„Ich habe keinen Sprachprobleme" knurrte ich wütend und wollte gerade aufstehen um aus den Krankenhaus zu gehen, aber genau da, wurden wir schon von Birgit Maas in empfang genommen.
„Ah,hallo Benny und Franco. Was kann ich für euch tun?" während Franco meinen anscheinenden Probleme erklärte, schaute ich wieder genervt in der gegend herum. Der macht aus einer kleinen Mücke einen Elefanten. Das ist halt das Problem, wenn man bei Ärzten wohnt.
„Ich denke, wir gehen mal lieber in ein Behandlungsraum" Damit standen Franco und ich auf, wobei ich mich erstmal wieder setzen musste, da sich wieder alles dreht. Zittrig holte ich tief Luft und presste meine Augen zu. Ok...vielleicht doch nicht so normal, wie ich gedacht habe.
Nachdem ich mich beruhigt habe, stand ich wieder auf und folgte mir gesenkten Kopf Franco und Birgit.
Dann im Behandlungsraum wurde für mich gleich die Liege angeordnet, wo ich mich auch brav, aber genervt hinlegte.
Und somit fing die nervige Untersuchung statt. Sie messte bei mir Blutdruck, nahmen mir Blut ab. Ich musste ins CT, da sie schädigungen am Gehirn ausschließen wollten und stellten mir dauernd irgendwelche Fragen, die ich notdürftig beantworte. Das Fazit aus diesem Theater, ich muss hier bleiben zur beobachtung.
Nachdem ich jetzt in ein Krankenhaus Bett liege, plagten mich jetzt wieder das Schlechte gewissen. Ich hätte mir das alles sparen könne, wenn ich schon am anfang gesagt hätte, das ich nicht mehr schlafe, das ich jetzt schon seit gut 4 Tagen wach bin. Vielleicht sollte ich ganz einfach den drang nachgeben und schlafen. Aber es reichte schon wieder an die Albträume zu denken, um mich dagegen zu entscheiden.
Dann hab ich halt ein paar mal Gedächtnislücken oder zittrige Glieder. Sowas ist mir viel lieber als diese Albträume.
Seufzend hockte ich mich auf mein Bett und rieb Müde meine Augen. Wie lang halte ich das eigentlich noch aus? Wie lang wird es noch dauern bis ich wieder zusammenbreche?
Ein klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Mir total müden Blick schaute ich auf und sah, wie Birgit und eine fremde Schwester rein kam. Die Schwester hatte eine Nierenschale bei sich, in der sich spritzen befand.
„Hallo Benny, na wie geht's dir?" ich lächelte gequält
„Super" sagte ich schnell. Die Schwester, die jetzt neben mir stand, runzelte die Stirn.
„Und jetzt bitte die wahrheit" verlangte die Ärztin. Soll ich es ihnen sagen? Soll ich ihnen sagen, das ich seit mehr als 4 Tagen nicht mehr geschlafen habe? Ich kann ja was nicht so wichtiges ansprechen. Etwas wobei man keine Sorgen machen müsste.
„Ich...ähm...habe Kopfschmerzen" gestand ich dann schließlich etwas zögernd. Birgitt runzelte die Stirn und schrieb etwas in eine Mappe rein.
„Da ist doch noch mehr" stellte die Schwester fest. Nervös knetete ich mit den Händen. Wenn ich es ihnen sagen würde, müsste ich dann wieder schlafen?
„Weißt du, die anderen machen sich ziemlich Sorgen um dich. Sie haben angst, das du was schlimmes haben könntest. Es wäre auf jeden fall vorteilhaft, wenn du jetzt mit der Sprache rausrücken würdest" stellte mich Dr. Mass unter druck. Die anderen machen sich Sorgen um mich? Innerlich verfluchte ich mich gerade selber. Das wollte ich eigentlich nicht. Ich wollte doch einfach nur die Albträume entkommen.
„Ich...habe vielleicht...seit längerem nicht mehr geschlafen" gestand ich ganz leise, trotzdem schien es die 2 Personen im Raum zu hören.
„Wie lange bist du schon wach?"
„Ähm ungefähr 4 Tage dauerhaft und davor habe ich auch sehr wenig geschlafen" Dr. Maas schüttelte den Kopf und schaute mich besorgt an. Sie drückte die Mappe der Schwester in der Hand, die noch neben ihr steht und setzte sich zu mir auf mein Bett.
„Und wieso, hast du denn Schlaf vermieden?" Nervös schaute ich mich im Zimmer um.
„Ich habe Albträume von mein Vater" flüsterte ich leise. Als ich an diese Träume erinnern schossen mir die Tränen in meinen Augen.
„Ich Träume davon, wie er mich wieder zu sich holt und dann fängt er immer an mich zu Folter. Er schüttet mir Kochendes Wasser über meine Haut, er schneidet mir Fleischbrocken raus. Und nachdem er sich befriedigt hat bringt er mich immer Qualvoll um. Aber das ist nicht das schlimmste, das schlimmste ist, das Henry und Mutter hinter meinen Vater stehen und ihm diese Tipps geben" erzählte ich der Ärztin neben mir. Und irgendwie fühlte ich mich etwas erleichtert.
Birgitt nickte und blickte mich nachdenklich an.
„Das ich schon ziemlich schlimme Träume. Trotz allem musst du schlafen. Dein Körper muss sich ausruhen können. Weißt du, wenn du so weitermachst, kann es zu Herzversagen Führen. Man kann an Schlafmangel sterben" erklärte mir Dr. Maas. Meinen Kopf sackte nach unten. Na Toll. Aber ich will diese Träume nicht wieder haben.
„Weißt du was wir jetzt machen?" ich schaute hoch „Wir geben dir ein Schlafmittel. Du wirst davon schlafen aber keine Träume bekommen" erklärte mir die Ärztin, was sich wie Musik in meinen Ohren anhören. Ich kann schlafen und bekommen keine Albträume. Ich nickte wild. Diese 4 Tagen war wirklich sehr schwer gewesen und wenn ich wirklich keine Träume bekomme, dann freu ich mich tatsächlich auf den Schlaf.
Die Schwester huschte kurz aus dem Zimmer und kam nach wenigen minuten mit einer Infusion wieder.
Birgitt drückte mich ins Bett und nahm vorsichtig mein Arm. Da im Handrücken schon ein Zugang steckte, schließen sie die infusion dort dran. Ich sah zu, wie die Flüssigkeit in mein Arm fließt, und wie langsam die Augen zu vielen.
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Warum habe ich überlebt?
Teen FictionDiese eine Frage, schwebt Benny schon seid langen duch den Kopf "Warum habe ich überlebt?" Während andere Kinder im Solz in ihrer Vergangenheit sehen, sieht Benny nichts tolles. Geschlagen vom Vater, gemobbt von Schulkameraden und duch eine große...