Kap. 34

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Blitzschnell schlug ich auf die Lampe neben mir ein, so daß, das Licht, den Raum erhellte. Mit rasendem Herzen schaute ich mich im Zimmer um. Erschöpft ließ ich mich wieder in den Kissen fallen. Ich war mal wieder allein. Was für ein Wunder. Kein Vater, der in einer Ecke auf mich wartet.

Ich bin jetzt schon seit 3 Tagen hier und in jeder Nacht, hatte ich ein Albtraum. Einer schlimmer als der andere.

Mit schweiß bedeckten Körper, rutschte ich von mein Bett und nahm mir frische Klamotten aus dem Schrank. Es fühlt sich echt ekelhaft an, wenn die Klamotten förmlich an einem Kleben.

Im Dunkeln, da ich die anderen nicht wecken möchte, tappte ich leise zum Bad.

Franco, Julia und Alex hatten heute einen anstrengenden Tag. Jemand fand es anscheinend Lustig, Säure in falschen Flaschen zu schütten. Am ende des Tages musste die ganze Klasse ins Krankenhaus gebracht werden, da es explodiert ist. Ich mein Wer ist auch so Blöd eine Flasche mit chemikalien voll zu stopfen?

Anscheinend hatten auch Paul und Cem mit einen harten Fall zu kämpfen. So viel wie ich mitbekommen habe, ging es um Häusliche Gewalt. Aber bevor ich noch mehr mitbekommen konnte, wurde ich auch schon von Franco in die Küche geschickt, um Debbie beim Kochen zu helfen. Ich wusste das er mich vor meinen alten Erinnerungen zu schützen versuchte. Nur wusste er nicht, das ich stündlich mit ihnen Kämpfen musste.

Ohne ein Ton von mir zu geben, öffnete ich leise die Tür und verschwand im Bad. Dort zog ich meine verschwitzen Klamotten aus und sprang schnell unter die kalte Dusche.

Ein brennen an meinen Arm, erinnerte mich wieder daran, was ich heute Mittag gemacht habe.

Meine Erinnerungen haben wieder einmal überhand genommen und es gab für mich nur einen Weg, dies zu beenden. Ich denke, das ihr wisst, was ich gemacht habe, weshalb ich dies nicht weiter erläutere.

Nachdem ich mein gesamten Schweiß abgewaschen habe, was ein sehr befreiendes Gefühl ist, stieg ich wieder aus und trocknete mich ab. Bei meine aufgeschnittenen Armen stoppte ich kurz, bis ich mich entschloss, das ich sie vorsichtig abtupfute.

Ich sprang ich meinen frischen Klamotten und lief langsam aus den Bad. Und wieder tappte ich im Dunkeln denn schmalen Flur entlang.

Erschrocken schrie ich auf, als das Licht über mir anging. Mit stark hämmernden Herzen blickte ich mich um und sah Alex, wie er am Türrahmen lehnte. Seinen Arme waren vor seiner Brust verschränkt und er hatte einen Sorgenvollen Blick aufgesetzt.

Seine Haare standen wild ab und sein zerknittertes T-Shirt, verriet, das er bis gerade eben noch geschlafen hatte. Verdammt hatte ich ihn geweckt? War Ich wirklich so laut? Aber was denke ich bitte da. Natürlich ist es laut, wenn ich nachts Duschen gehe.

Wir beide blieben noch einige Sekunden in der gleichen position stehen, bevor er mit mit einen Nicken in seinen Zimmer signalisierte, das ich rein gehen sollte.

Mit gesenkten Kopf lief ich an Alex vorbei, der jeden meiner Bewegung beobachte. Als sei ich wie eine kleine Maus und er eine Katze die auf mich lauerte.

Alex schaltet das Licht im Flur aus und zog die Tür hinter sich zu. Er blieb aber mit verschränkten Armen vor der stehen. Unsicher schaute ich mich um. Die Wände waren weiß und seine Möbel waren zum teil Schwarz und braun. An der Wand hingen Bilder, von der WG und anderen Personen die ich nicht kannte.

Alex stieß sich von der Tür ab und lief langsam auf mich zu. Erschrocken, dass er sich so plötzlich bewegt, wich ich nach hinten aus, bis ich die Wand spürte. Der Arzt vor mir nahm mein Arm und schaute ihn Kritisch an. Nachdem er kontrolliert hat, das es nicht lebensgefährlich ist, verband er mein Arm. Mit angespanntem Körper blickte ich zu Alex auf und versuchte verzweifelt seine Körpersprache zu Lesen. Ich konnte das immer ganz einfach bei meinen Vater machen, aber da war es auch immer nur das eine. Wut. Und genau das signalisierte Alex nicht, was mich etwas nervös machte. War er jetzt Wüten? Oder versteckte er es einfach nur, weil Franco sozusagen mein Vater ist?

Grade als ich dachte, das er mich schlagen würde, nahm Alex mich wortlos in den Arm. Fest drückte er mich an sich und strich mir beruhigend über mein Kopf.

Die verschlossene Gefühle, die ich tief in mir verbannt habe, kommen jetzt wieder hoch. Stumme Tränen liefen aus meinen Augen und ich vergrub mein Kopf in sein T-Shirt. Nachdem auch Alex gemerkt hatte, das ich weinte, drückt er mich von sich. Sanft Strich er mit seiner Hand über meine Wange und wischte einfach meine Tränen weg.

Nachdem ich mich ausgeheult habe, zog mich Alex zu sein Bett und legte sich mit mir hin. Von hinten umschlang er seine Arme um mich und drückte mich an sein warmen Körper.

„Geh schlafen. Du bist erschöpft. Wir werden morgen darüber reden" Mit diesen Worten schloss ich meine Augen. Und tatsächlich, ich schlief nochmal ein. Aber nicht für lange, denn schon eine Stunde später wachte ich wieder mit pochendem Herzen auf. Gott sei dank, blieb dieses mal das Schwitzen aus. Einmal in der Nacht Duschen reicht mir.

Neben mir hörte ich das gleiche Atmen von Alex. Leicht wandte ich mich zu ihn und beobachtet, wie er schlief. Vorsichtig stieg ich aus den Bett und verschwand aus der Tür. Schnell war ich wieder in meinen eigenen Reich. Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett nieder. Die 1. Stunde schlaf war nicht wirklich erholsam gewesen. Im gegenteil. Ich habe das gefühl, das ich jetzt noch erschöpfter bin als vorher.

Aber ich konnte jetzt nicht mehr Schlafen, denn wenn ich dies versuchen würde, würden wieder die Albträume anfangen. Die schrecklichen erinnerungen werden in mein Unterbewusstsein hervorgeholt und Schlimmer gemacht. Ich hatte eindeutig genug davon. Wenn ich nicht schlafen würde, könnte ich auch nicht Träumen. Und das wiederum bedeutet, dass keine Erinnerungen verschlimmert wird und ich müsste mich nicht so viel aufregen.

Auf Jeden Fall die bessere option für alle. So müssen die anderen meine nächtlichen Schreie nicht hören.

Zufrieden mit dem Gedanken sprang ich von mein Bett auf und ging zum Bücherregal und zog das 3 Band von Harry Potter raus. Skulduggery hatte ich inzwischen durch und ich muss sagen, das ich ziemlich enttäuscht bin, das es schon zu Ende ist. Für meinen Geschmack hätte es noch 10 weiter Bände vertragen. Ich mochte eigentlich alle Bände von dieser Reihe, außer eins. (Vorsicht Spioler!) Das 8. Band, wo Grässlich stirbt. Das fand ich ganz schrecklich und dann einige Monate später wird wirklich Tanith vom Restanten befreit? Wie unfair ist das denn bitte. In dem Moment hätte ich wirklich Derek (Der Autor) umbringen können. Die wären so ein süßes Paar gewesen.

Mit dem neuen Buch setzte ich mich wieder in mein Sessel und stieß mich wieder leicht vom Boden ab, so das sich der Sessel leicht vor und zurück bewegte. Dann fing ich an zu lesen und tauchte wieder in ein völlig andere Welt ein.

Warum habe ich überlebt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt