Schreiend riss ich meine Augen auf. Schweiß bedeckte mein Körper und ich holte keuchend Luft. Geschockt schaute ich mich um.
Wo bin ich?
Erst nach einigen Minuten holten mich meine Erinnerungen wieder ein. Aber entspannen konnte ich mich trotzdem nicht. Ich war schuld daran dass Henry tot ist. Ich habe es nicht verdient Glücklich zu sein, habe es nicht verdient mich hier gesund zu kurieren.
Was ich verdienen ist es mit schmerzen durch die Hölle, namens Leben, zugehen.
Mit Tränen in den Augen schwang ich meine Beine über die Bettkante und nahm meiner Tasche. Dort suchte ich mir schnell meine Klinge heraus, die ich auch schnell fand.
Im Badezimmer schloss ich die Tür und ließ mich am Boden nieder. Tränen rannen mir aus den Augen, als ich mein Arm hob und diesen begutachtete. Ich bin schon so ein kaputter Freak oder? Langsam strich ich mit meiner Hand über die Narben.
Ich nahm die Klinge und hielt sie mir an meinen Arm. Soll ich wirklich? Ja definitiv. Ich habe es verdient. Ich habe Henry in den Tod getrieben. Wegen mir konnte er nie in die Schule gehen, nie seinen erste Liebe finden, und er konnte wegen mir auch nie auf Partys gehen, richtig mal die Sau rausgelassen.
Mit Druck drückte ich mir die Klinge in die Haut und zog an dieser. Schmerzt zuckte durch mein Körper und ich seufzte wollend auf. Meinen Gedanken beruhigen sich wieder, es war aber noch nicht genug. Nicht genug Schmerzen. Immer wieder zog ich die Klinge durch den Arm. Nach 7 Schnitte ließ ich die Klinge auf den Boden fallen und schaute zu, wie das Blut auf den Boden tropfte.
Nach einigen Minuten, in dem ich nur auf dem Boden saß und zu schaute wie das Blut auf dem Boden tropfte, stand ich auf und wickelte ein Verband um mein Arm.
Nachdem ich den Boden sauber gemacht habe, ließ ich mich wieder ins Bett fallen.
Meine Augen fielen zu aber schlafen konnte ich nicht.
Ob Henry sich für mich schämt? Ob er doch lieber ein Einzelkind sein wollte? Wie er wohl heute wäre? Wäre er gut in der Schule? Hätte er sich schon verliebt? Wäre er beliebt gewesen?
Immer mehr Fragen schossen mir durch den Kopf. Ich raufte mir genervt die Haare und setzte mich wieder auf.
So das reicht jetzt, ich gehe Henry besuchen.
Leise schlich ich zu Tür und öffnete diese. Mein Blick ging durch die verdunkelten Gänge, aber ich konnte niemanden erkenne. Wo geht es hier zum Ausgang? Rechts oder Links?
Ene mene Miste es krabbelt in der Kiste, ene mene Muh und raus bist du.
Mein Zeigefinger blieb beim Linken gang stehen. Ok dann geh ich rechts. Mit dieser Erkenntnis lief ich in den Rechten Gang. Ich lief schnell am Schwesternzimmer vorbei, wo erstaunlicherweise keiner darin befand. Leise schlich ich weiter. Nachdem ich an ein Fahrstuhl ankam lächelte ich traurig. Jackpot würd ich sagen.
Ich ging in den Fahrstuhl und schaute mir die knöpfe an. Relativ schnell fand ich den gewünschten Knopf, dort Drückte ich drauf und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Unten öffnete sich die Tür mit einem leisen Bing. Mit gesenktem Kopf ging ich aus dem Fahrstuhl, und lief zum Ausgang.
Nachdem ich draußen war, seufzte ich erleichtert aus.
Mit schnellen Schritten entfernte ich mich vom Krankenhaus und lief zum Friedhof.
Mein Ehrgeiz verlor sich immer weiter und jetzt stand ich hier unsicher vor dem Tor zu Friedhof.
Ob mich Henry überhaupt sehen will? Seufzend senkte ich mein Blick und schob die Tür auf. Das Kwitschend, das von der Tür kam, hörte sich schrill und unangenehm in meinen Ohren an.
Langsam schritt ich durch die Gräber und blieb bei Henry und Mama stehen.
Dort ging ich in die Knie. Meine Hand wischte über die Gräber.
„Hey...ich weiß es ist spät und ich weiß auch, dass ich nicht mehr draußen sein soll. Ich konnte aber nicht schlafen. Die ganze Zeit denke ich an euch. Ich denke daran, wie es wohl wäre wenn ihr auch überlebt hättet. Wie du Henry, in der Schule wärst. Wärst du gut in der Schule? Hättest du schon deine erste Liebe gefunden?" ich schaute nach oben und versuchte verzweifelt mir meine Tränen zurück zuhalten.
„Ach und wie wäre es wohl, wenn du Mama da wärst. Würde ich dann Liebe von Menschen bekommen? Würde mich Daniel als sein Freund sehen als sein Feind? Würde ich mir dann auch die Arme aufschneiden? Und wenn ja, würdest du was dagegen unternehmen?" Ich hob meine Arme und hielt sie mir vor den Augen. Tränen rannen mir aus den Augen. Schluchzend hockte ich mich vor ihnen hin.
Stunden saß ich hier und weinte. Ich weinte um Personen die ich schon vor Jahren verloren habe. aber den Verlust noch nicht verarbeiten konnte.
Mein Körper fing in den Stunden an, unkontrolliert zu Zittern. Die Kälte hat sich schon in mir breitgemacht, was dagegen tat ich aber nicht.
Ein Blick in den Himmel, zeigte mir dass die Sonne schon aufgegangen ist. Das hieß also, dass die im Krankenhaus mein Verschwinden schon bemerkt haben müssen. Zurück konnte ich also nicht.
„Ja da hinten sitzt die ganze Zeit schon ein Junge. Ich habe das Gefühl, das er schon seit Stunden dort sitzt, der Zittert nämlich ziemlich"
„Gut vielen Dank, Wir werden uns das mal anschauen"
Ich beachte die Menschen nicht. Langsam stand ich auf und strich nochmal über Henrys Grab.
„du Henry, ich muss langsam los. Ich komme dich aber wieder Besuchen." Noch einmal schaute ich zum Grab „Also...By"
Mit diesen Worten wandte ich mich ab und lief einige Schritte wurde aber von Rufe gestoppt.
„Hey, Junge warte mal!" überrascht drehte ich mich um und wurde augenblicklich bleich. 2 Polizeibeamten kamen auf mich zu. Fuck. Ich drehte mich schnell um und rannte davon. Hinter mir hörte ich lautes Fluchen bevor die daran ansetzten zu rennen.
„Stehen bleiben! Polizei!" schrie hinter mir einer. Als ob ich das nicht gesehen habe.
Die Mauer war nur noch einige Meter entfernt, aber ich spürte auch dass die Polizisten näher kommen. Ich würde es nicht bis dahin schaffen. Gut dann Planänderung. Ich rannte jetzt nicht mehr auf die Mauer zu sondern auf zu ein Baum, der in der Nähe der Mauer Steht. Dort müsste ich locker als erstes ankommen. Und wie erwartet war ich als erstes am Baum und klettert ihn hoch. Auf einen dicken Ast blieb ich erstmal keuchend stehen und schaute nach unten. Die 2 Polizisten schauten zu mir auf, aber schnaufend tuen sie auch. Ok was jetzt?
„Junge, mach jetzt kein scheiß! Wir wollen nur reden" ich schnaubte genervt und blickte mich nach eine Lösung um. Diese fand ich auch einige Äste weiter oben. Kurz schaute ich die Polizisten an, bevor ich dann weiter hinauf kletterte. Von unten hörte ich erschrockene Rufe. Nachdem ich an den bestimmten Ast ankam, stand ich auf und Balancierte mein Gewicht. Ich holte nochmal tief Luft, dann stoße ich mich leicht vom Baum ab. Die Beamten unter mir blieben auf einmal still. Wahrscheinlich wollten die nicht meine Konzentration stören. Langsam schritt ich nach vorne, immer ein Schritt nach dem anderen. Kurz strauchelte ich, konnte mich aber wieder fangen. Meine Augen schlossen sich, tief atmete ich ein dann lief ich weiter. Nur noch 3 Schritte, 2 Schritte, 1 Schritt. Jetzt stand ich direkt über die Mauer. Ich ging in die Knie und schaute runter. Ob ich mir dabei weh tue? Kann ich aus dieser Höhe sterben?
„Spring bloß nicht, Hörst du! Du darfst auf keinen Fall runter springen. Bleib einfach da wo du bist, wir rufen die Feuerwehr" ja klar, und mich danach befragen
Ohne groß nachzudenken sprang ich vom Baum runter und kam hart auf meine Beine auf. Keuchend ging ich in die Knie und rieb mir diese. Das tat echt weh.
„Alles Ok da hinten" kam es auf der anderen Seite der Mauer.
„ja alles ok...By" schrie ich zurück und ignorierte wiedermal die widerrufe. Dann rannte ich los.
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Warum habe ich überlebt?
Teen FictionDiese eine Frage, schwebt Benny schon seid langen duch den Kopf "Warum habe ich überlebt?" Während andere Kinder im Solz in ihrer Vergangenheit sehen, sieht Benny nichts tolles. Geschlagen vom Vater, gemobbt von Schulkameraden und duch eine große...