Kap. 15

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Schon seit 1 Woche lieg ununterbrochen im Bett. Seit meine Geschichte rausgekommen ist, benahmen sich die Ärzte anders mir gegenüber. Sie waren vorsichtiger in meine Nähe. So als würden sie nicht wollen, das ich mich aufrege. Mein Vater wurde schon in ein Gefängnis gebracht, wo er dann auf seine Gerichtsverhandlung wartet.

Immer wieder kamen Marc, Robin, Cem und Paul. Sie befragten mich nach meiner Vergangenheit. Wie oft mich mein Vater geschlagen hat, Wie oft er betrunken war, Was er sonst so getan hat und warum er es gemacht hat. Ich beantworte alle Fragen so gut wie ich konnte. Nur bei der Letzten Frage blieb ich immer Stumm. Ich wollte ihnen nicht erzählen, das ich schuld bin, das Henry und Mama tot sind. Ich wollte ihnen nicht erzählen, das ich ein Mörder bin.

Anscheinend schweigt auch mein Vater bei dieser Frage. Das einzigste was er dazu sagt ist, das die mich Fragen sollen. Die Polizisten waren immer ruhig geblieb, trotdem konnte ich sehen, dass sie enttäuscht waren, dass ich die letze Frage nicht beantworte.

Meine Wundverheilung schreitet, nach der Meinung der Ärzte, gut voran. Ich konnte, wenn ich ehrlich bin, nichts entdecken was gut voranschreitet. Meine Rippen schmerzen immer noch so stark wie am ersten Tag und mein Rücken heilte auch nur sehr langsam.

Da mein Vater ins Gefängnis muss, und ich keine anderen Verwandten mehr habe, musste jetzt erstmal geklärt werden, wo ich unterkommen werde. Mir war es egal, sollen die mich doch in ein Heim stecken. Schlimmer als bei mein Vater konnte es eh nicht werden.

Jemand klopfte an der Tür und ich hob interessiert den Kopf. Die Tür öffnete sich und 3 Fremde Personen kamen rein. Diese kamen auf mich zu und hockten sich vor mich hin.

„Hallo Benjamin, Ich bin eine Mitarbeiterin vom Jugendamt. Ich habe hier ein Paar, das dich gerne Adoptieren möchte" Schweigend beobachtet ich das Paar. Beide lächelten mich an, während der Mann ein Arm um seine Frau gelegt hat. Die Frau hatte schönes Braunes Haar und blaue Augen. Irgendwie wie meine Mutter. Der Mann hatte muskulöse Arme und seine Haare waren leicht Braun und Schwarz. Aber warum wollten die mich Adoptieren? Die kennen mich doch gar nicht.

„Hallo Benjamin, ich bin Selina Mauer. Und das ist mein Mann Sven Mauer. Wir freuen uns dich kennen zu lernen" Selina lächelte mich freundlich an.

„Ich..ähm danke? Schätze ich. Wer ich bin wissen Sie ja schon" murmelte ich und alle 3 fingen an zu nicken.

„Also, ich weiß es kommt jetzt etwas schnell, aber Frau und Herr Mauer haben dich gestern Adoptiert. Das heißt dass diese 2 Personen jetzt deine neuen Eltern sind. Gut dann verabschiede ich mich jetzt, damit ihr euch mal kennen lernen könnt" mein Mund klappte auf. Die will mich doch verarschen. han ich da kein Mitspracherecht?

Ich sprang aus mein Bett und starrte meine neuen Eltern an. Ich glaub die Spinnen.

„Ihr verarscht mich doch... Mein Vater hat mich Jahre misshandelt und ich soll jetzt auf einmal zu Fremde Menschen gehen? Ich glaub es hackt!" mit diesen Worten rannte ich zur Tür. Diese riss ich auf und rannte den Gang entlang. Meine Brust fing an unangenehm zu schmerzen. Egal, ich muss hier weg. Ich rannte zu Aufzug und ging dort hinein. Im Aufzug fing dann an meine Tränen aus den Augen zu laufen. Nach all den Jahren soll ich jetzt wieder eine Familie haben? Ich weiß doch garnicht wie das geht. Warum haben die mich nicht einfach in ein Heim gesteckt?

Nachdem die Tür aufgegangen ist, rannte ich zum Ausgang. Hinter mir hörte ich, wie jemand mein Namen rufte, stehen blieb ich aber nicht. Ich rannte solange, bis ich keuchend stehen bleiben musste. Mit schmerzverzerrtem Gesicht, fasste ich an meine Brust. Warum bin ich nicht tot? Warum konnte ich damals nicht auch Sterben?

Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Erschrocken fuhr ich herum und schaute in Svens und Phils Gesicht. Beide hatten ein Sorgenvolle Mine aufgesetzt.

„Alles gut?" fragte mich Phil und ich nickte ihn zu. Dann wendete ich mich an Sven, der sich bisher noch im hintergrund hielt.

„Tut mir leid, ich....es war gerade etwas viel" murmelte ich und schaute auf den Boden. Sven kam auf mich zu und hob mein Kind, so das ich gezwungen bin, ihn an zu schauen. Er lächelte mich sanft an.

„Alles gut. Ich glaube, das wir hätten das etwas vorsichtiger sagen sollen. Ich weiß das wir für dich noch Fremde sind. Aber ich denke, wir können uns kennenlernen. Wir wäre es, du lässt dich kurz untersuchen, wegen deines kleines Tripps und dann gehen wir in ein Cafe oder so und lernen uns kennen" Sven lächelte mich immer noch sanft an. Leicht nickte ich ihn zu und sein Lächeln schien noch strahlender als zuvor. Phil schob mich wieder ins Krankenhaus, wo man schnell meine Rippen untersuchte. Zum Glück hatte ich meine Verletzungen nicht verschlimmert.

Danach gingen Sven und Selina mit mir Eis essen. Wir redeten Stunden. Naja sie erzählten eigentlich nur was von ihnen. Ich gab nur wenig von mir Preis. Das erlebte von meinen Vater sitze einfach zu tief. Und die 2 Neuen Personen akzeptierten das.

Warum habe ich überlebt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt