Jungkook
Ich ging an Taehyung vorbei und betrachtete das Zimmer, das sich mir bot. Es war mindestens doppelt so groß wie mein altes Schlafzimmer und während mein altes Bett gerade so für mich ausgereicht hatte, schienen drei Personen auf der großen Matratze Platz zu haben. Durch ein großes Fenster kam Sonnenlicht in den Raum, das direkt auf einen Schreibtisch fiel. Zufrieden lächelte ich, das Zimmer gefiel mir. Hier konnte ich leben.
"Ja", antwortete ich darum auf Taehyungs Aussage und stellte meine Kiste dann auf dem neuen Bett ab. Taehyung hatte es bereits frisch bezogen und sauber war es ebenfalls. Ob er eine Putzfrau hatte? Vorstellen konnte ich es mir.
"Holen wir noch die anderen Sachen?", fragte ich dann an den Älteren gewandt. Dieser nickte und zusammen gingen wir zum Auto zurück, um die restlichen Kartons zu holen. Auch diese brachten wir in mein Zimmer und Taehyung verabschiedete sich, damit ich in Ruhe meine Dinge auspacken und mich einleben konnte.
Seit seinem vorherigen Vorschlag, dass er für mich kochen würde, knurrte mein Magen unaufhörlich und ich versuchte nicht ans Essen zu denken. Auch wenn ich fürs Erste sicher regelmäßige Mahlzeiten hier bekommen würde, durfte ich mich nicht daran gewöhnen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder weg war und weder Taehyung noch Busan jemals wiedersah. Doch ich hatte nicht das Geld, dieses Land zu verlassen. Noch nicht. Von dem reichen Geschäftsmann würde ich es sicherlich bekommen. Auch wenn ich dafür seinen persönlichen Sklaven spielen musste.
Leise seufzend zog ich meine Klamotten aus dem Karton und legte sie in den großen Wandschrank. Noch über die Hälfte war frei, nachdem ich meine ganze Kleidung darin verstaut hatte und das ließ mich frustriert seufzen. Ich hatte einige weiße T-shirts, da diese einmal im Ausverkauf waren und dadurch deutlich billiger, dazu drei Hosen und zwei Pullis, die schon einige Löcher hatten. Aber etwas Neues war einfach zu teuer für mich. Egal, wie sehr ich es wollte.
Ich ging zu den Kartons zurück und zog das Familienbild heraus. Dieses stellte ich auf den Schreibtisch und daneben legte ich mein Tagebuch. Es sah aus wie ein gewöhnliches Notizbuch und eigentlich war es das auch. Hätte mein Großvater nicht vor Jahren hineingeschrieben und es mir vermacht. Darin standen Geheimnisse, über die Jeons und die Mins. Und über meinen Großvater.
Kurz überlegte ich, doch dann packte ich es in eine der Schubladen. Auch wenn mein Gefühl mir sagte, dass Taehyung nicht in meinen Sachen schnüffeln würde, wollte ich es trotzdem nicht offen liegen lassen. Dafür war es zu wichtig.
Meine restlichen Habseligkeiten waren ebenfalls schnell ausgepackt und ich verstaute sie allesamt an einem geeigneten Platz. Mein Shampoo, das beinahe leer war, mein Duschgel und meine Zahnbürste brachte ich in das Badezimmer, dass Taehyung mir vorhin gezeigt hatte. Hier standen von ihm bereits viele Pflegeprodukte, bei den meisten hatte ich keine Ahnung, was sie bewirkten. Aber ich entdeckte im Schrank einige Rasierklingen für seinen Rasierer. Ob ich diesen auch benutzen durfte? Mein eigener war schon alt und halb kaputt, ich brauchte immer Ewigkeiten, bis ich mich mit diesem rasiert hatte.
Ich entschloss mich dazu, Taehyung später zu fragen und verließ dann wieder das Badezimmer, um hinunter zu gehen. Schon auf den Treppen drang mir der Duft von Hühnchen in die Nase und genießerisch atmete ich diesen ein. Mein Magen knurrte sofort lauter und beinahe in Trance folgte ich dem betörenden Duft.
Er führte mich direkt in die Küche, wo ich Taehyung entdeckte, der gerade kochte. Im Backofen entdeckte ich ein Brathähnchen und sogleich lief mir das Wasser im Mund zusammen. Also hatte er meine Aussage ignoriert und doch gekocht.
"Ah, Jungkook. Na, hat der Hunger dich jetzt doch gepackt?"
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Coffee ★ Taekook
FanfictionAngefangen hat alles mit einem Kaffee... Jeon Jungkook arbeitet in einem kleinen Café, Kim Taehyung ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, der nebenbei den Geheimdienst Südkoreas unterstützt. Niemals sollten die beiden aufeinander treffen, niemals so...