☕•Fifty-Nine•☕

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Tut mir leid, dass gerade alles verspätet kommt, meine Motivation lackt ;-;
~Cookie

~~~

Taehyung

"Ich weiß nicht, ob das wirklich funktionieren wird...", seufzte Jeongguk leise durch das kleine Funkgerät, das wir ihm mitgegeben hatten. Über den Bildschirm seiner Minikamera beobachteten wir, wie er sich langsam durch das Waldstück fortbewegte, in welchem das Treffen mit Min Yoongi stattfinden würde. Unbehagen kaute ich auf meiner Unterlippe herum, wusste nicht, was ich sagen oder tun sollte und beobachtete bloß stumm, was mein Kleiner tat.

"Mach dir keine Sorgen, Jeongguk, wir haben die Situation unter Kontrolle", erwiderte Jongin beinahe sorglos und tippte etwas auf seinem Computer ein. Wir befanden uns in einem dieser hochentwickelten Vans, welche mit Ausrüstung für unterschiedliche Einsätze ausgestattet waren. Von hier aus konnten wir mit allen Beteiligten kommunizieren, Jeongguk überwachen und notfalls Männer losschicken, sollte etwas nicht nach Plan laufen. Doch das musste es. Zu gut hatten wir alles organisiert.

Jeongguk selbst hatte bloß diese Kommunikationsmöglichkeiten bei sich und ein gefälschtes Testament. Er schritt sicher voran, ließ sich nicht unsere vorherigen Spaß anmerken und ich konnte wirklich nicht beschreiben, wie unglaublich stolz ich auf ihn war. Auch hatte er abgelehnt, eine Waffe bei sich zu tragen, er befürchtete, dass es alles nur schlimmer machen würde und er vertraute dem Geheimdienst. Genauso, wie ich es tat. Und in wenigen Minuten würden wir herausfinden, ob es sich lohnen würde oder nicht.

"Kai, es gibt eine Störung im System", ertönte auf einmal eine Stimme eines anderen Agenten. An dieser Stelle sollte ich womöglich erwähnen, dass 'Kai' sein Agentenname war und die meisten ihn darum mit diesen ansprachen, statt mit seinem richtigen Namen. Quasi als Deckung und als Schutz. Doch der Satz, den sein Kollege soeben von sich gegeben hatte, war verdammt besorgniserregend.

"Was? Was meinst du damit?", wollte ich wissen, doch mit einer einzigen Handbewegung brachte Jongin mich zum Schweigen. "Jimin, überprüf das bitte", verlangte er von meinem Sekretär, der ebenfalls an der Mission beteiligt war. Eine Antwort erhielten wir nicht, aber so wie ich ihn kannte, setzte er sich sofort daran, um das Problem zu beheben.

"Ich bin jetzt da", informierte uns Jeongguk leise und sogleich richteten wir unsere Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Mit meinen Augen scannte ich die dunkle Umgebung ab, jedoch konnte ich nichts erkennen. Deswegen wollte ich mich bereits wieder an Jongin wenden und ihn etwas fragen, als ich plötzlich Gestalten wahrnahm, die sich Jeongguk näherten.

"Okay, bleib ruhig, Jeongguk. Halte dich an den Plan", wies der junge Mann neben mir an und wechselte für einen Moment auf ein anderes Funkgerät, um den Leuten dort ebenso Anweisungen zu geben. Allerdings erhielten wir nicht die Antwort, die wir erwartet hatten.

"Hier ist niemand, Kai. Ich kann niemanden finden", sagte der Agent verwirrt und augenblicklich machten sich Sorgen in mir breit. Nein, das konnte jetzt nicht sein Ernst sein... er machte Witze, oder? "Aber ich bin an dem Platz, den mir Jimin genannt hat..."

"Warte, Jimin? Hast du-", fragte Jongin sofort und drückte zeitgleich einen Knopf, der ihn mit Jimin verbinden sollte, doch bevor wir ihn erreichen konnten, wurden wir von einer mir gänzlich unbekannten Stimme unterbrochen.

"Jeongguk.~ Wie schön, dass du gekommen bist. Und du hast sogar ein Testament dabei", flötete der Fremde mit einem Grinsen auf den Lippen, das einfach nur gruselig war. Er ging auf meinen Jeongguk zu, weitere Menschen kamen dazu und fingen an, ihn zu umrunden. Innerhalb weniger Sekunden war er eingekesselt, Jeongguk drehte sich einmal um die eigene Achse und zeigte uns das so unauffällig in der Kamera. Und als er sich wieder zu Yoongi drehte - zumindest vermutete ich, dass das Yoongi war -, stand neben diesem ein Junge mit orangenen Haaren.

Jimin...

"Wo sind die Agenten? Warum sind sie nicht bei Jeongguk?", fragte Jongin ernst in das Mikrofon und tippte wieder auf dem großen System herum. Im Gegensatz zu mir ließ er sich nicht seine Panik anmerken, ich aber fing an, mir meine Haare zu raufen und unruhig auf und ab zu laufen. Das lief nicht nach Plan, so sollte das nicht verlaufen. Was war hier los? Wieso war Jimin auf einmal bei unseren Gegnern?!

"Es ist wirklich süß, dass du versucht hast, uns auszutricksen, indem du ein falsches Testament dabei hast, aber mein kleiner Jimin hat mich über alles informiert und mir geholfen, euch gegeneinander auszuspielen. Dir wird keiner helfen können, niemand ist in deiner Nähe. Es ist vorbei, Jeongguk. Endgültig", verkündete Yoongi bloß. Ungläubig starrte ich den Bildschirm an und wollte nach draußen stürmen, Tränen traten in meine Augen und mein Hals war wie zugeschnürt, jedoch hielt Jongin mein Handgelenk fest.

"Er hat recht... wir können nichts machen, Taehyung. Wir sind zu weit weg...", machte er mir mit leiser Stimme klar. Auch in seinem Blick lag Frust und er bereute genauso sehr wie ich, dass wir Jimin vertraut hatten. Verdammte Scheiße, ohne ihn hätten wir Jeongguk beschützen können. Wir hätten ihn beschützen und retten können... doch jetzt?

"Jetzt werde ich endlich mein Versprechen erfüllen, das ich dir gegeben habe, Jeongguk.~"

Und das Letzte, was ich hörte, war ein Schuss, bevor die Kamera schwarz wurde.

Coffee ★ TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt