☕•Fourty-Four•☕

507 67 30
                                    

Taehyung

03.07.2011

Gestern kam ich in Chicago an. Der Flug war nicht sehr angenehm, da es stark gewindet hat, aber ich habe es überstanden. Chirons Männer scheinen wohl meine Spur verloren zu haben, aber ich darf mich trotzdem nicht zu lange in Sicherheit wiegen. Sie werden mich früher oder später finden...

Das Testament ist bei einem Freund von mir in Südkorea geblieben. Wir kennen uns seit unseren jüngsten Tagen, somit weiß ich, dass ich ihm vertrauen kann. Zudem pflegen wir noch weiterhin Kontakt, damit er rechtzeitig erfährt, wenn mir etwas zustoßen sollte. Ansonsten könnte das Testament nicht angesehen werden oder Chiron kriegt es in die Finger. Wer weiß, was er mit diesem Geld anstellen will... wieso nur bin ich in so etwas hinein geraten? Es tut mir leid, wer auch immer das liest... ich wollte das nie.
-Soojung

10.08.2011

Barcelona ist inzwischen mein Aufenthaltsort. Ich versuche so wenig Geld wie möglich auszugeben, damit meine Nachfolgern noch einiges haben... [...]
-Soojung

27.08.2011

Sie haben mich dieses Mal schneller gefunden und ich musste nach Bordeaux fliehen. Oh Gott, ich hasse Frankreich... [...]
-Soojung

29.11.2011

Seit dem heutigen Tage bin ich in Rom und ich muss gestehen: Ich liebe es hier. Italien ist solch ein schönes Land, das von vielen nicht anerkannt wird und ich gehöre zu den wenigen, die ihre Liebe zu diesem Land gefunden haben. Etwas hier gibt mir Sicherheit und Kraft. Irgendetwas sagt mir, dass meine Flucht hier zu Ende ist. Aber es beängstigt mich nicht. Im Gegenteil, es macht mich glücklich. Ich möchte meine letzte Zeit hier verbringen, möchte hier bleiben, bis ich sterbe.

Vielleicht werde ich verrückt... oder vielleicht habe ich endlich verstanden, was Leben wirklich bedeutet. Was auch immer es ist... ich wünsche meinen Nachfolgern, dass auch sie dieses Gefühl verspüren werden.

Ein Jeon gibt zwar niemals auf, aber nicht einmal ein Jeon kann sich dem Tod widersetzen.
Und somit werde auch ich mein Schicksal akzeptieren. Hier. In Italien. In Rom. Meiner letzten Ruhestätte.
-Soojung

-

Begeistert schaute ich Jungkook an, völlig davon überzeugt, dass ich eine gute Idee gehabt hatte. In dem Tagebuch war Rom klar und deutlich erwähnt worden, so klar, dass dieser Ort wohl besonders zu sein schien und mein Gefühl schrie förmlich danach, dass er dorthin wollte. Ich war mir absolut sicher, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, das zu organisieren, damit er endlich aufhörte, weggehen zu wollen. Weg von mir.

Zumindest war ich das solange, bis ich Jungkooks Reaktion darauf kannte.

"Nach Rom? Wieso ausgerechnet nach Rom?" Seine Stimme war ein wenig schneidend, völlig misstrauisch und sein Blick verriet mir, dass er nicht so erfreut über meinen Vorschlag war, wie ich vermutet hatte. Dadurch wurde ich unsicher und kratzte mich leicht am Hinterkopf, während ich irgendwie nach einer Ausrede suchte, mit der ich Jungkooks Misstrauen beseitigen konnte.

"Uhm, ich möchte da unbedingt hingehen... ich war noch nie in Italien und es wäre doch ein tolles Reiseziel, besonders im Sommer", versuchte ich mich zu erklären und lächelte zaghaft. Dadurch hatte ich Jungkooks Misstrauen jedoch wohl noch mehr erweckt, statt dass ich ihn beruhigt hatte, weshalb er nun aufstand und auf mich zukam. Direkt vor mir blieb er stehen, stemmte seine Arme in seine Seiten und sah mir tief in die Augen. Sein Kiefer war angespannt, seine Zähne aufeinander gepresst. Er zügelte sich davor, mich nicht anzuschreien und mir wurde bewusst, dass ich wohl einen Fehler gemacht hatte.

"Hast du in meinen Sachen herumgeschnüffelt, Kim Taehyung? Und komm mir ja nicht mit Ausreden! Du bist kein Mensch, der gern in andere Länder verreist, also versuch gar nicht erst, mir das einzureden!", knurrte er mich an. Überrascht davon, dass er so aggressiv reagierte wurden meine Augen größer und ich biss mit leicht auf die Unterlippe. Das wollte ich doch gar nicht. Ich wollte nicht, dass er sauer auf mich war und mich jetzt vielleicht hasste. Das durfte er nicht...

"Wäre das so schlimm...?", wollte ich darum vorsichtig wissen und machte mich bereits darauf gefasst, zurückzuweichen. Er wirkte verdammt wütend, so wie sich seine sonst so hübschen Gesichtszüge angespannt hatten und ich befürchtete wirklich, er würde jeden Moment auf mich losgehen. Damit behielt ich nicht unrecht, denn nur im nächsten Augenblick hörte ich ein lautes Klatsch und spürte, wie mein Kopf zur Seite geworfen wurde. Prickelnder Schmerz machte sich auf meiner Wange breit und langsam drehte ich meinen Kopf zurück zu Jungkook, war völlig geschockt und wurde sogleich von seiner vor Wut triefenden Stimme begrüßt.

"Sag mal, bist du eigentlich von allen guten Geistern verlassen? Ich habe dir vertraut, Taehyung! Ich habe darauf vertraut, dass du meine Sachen nicht anfasst und vor allem, dass du nicht in meinen Sachen herumschnüffelst. Was zur Hölle ist also in dich gefahren?!", fuhr er mich deutlich verärgert an. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, seine Augen zu Schlitzen verengt und seine Stimme verdammt scharf. Zum ersten Mal schaffte er es damit, mich einzuschüchtern, sodass ich leicht einen Schritt zurückwich und mir fester auf die Lippe biss. Das wollte ich doch gar nicht...

"Jungkook, ich wollte dich nicht verärgern-", fing ich an, wurde jedoch jäh von ihm unterbrochen, als er den Schritt, den ich von ihm gewichen war, wieder aufholte. "Du hast es aber! Und ich schwöre dir, ich-"

Dieses Mal unterbrach ich ihn, indem ich meine Hände an seine Wangen legte und ihn einfach küsste. Zuerst verspannte er sich, höchstwahrscheinlich hatte er mit dieser Aktion meinerseits nicht gerechnet. Auch spürte ich, wie er verzweifelt versuchte, mir zu widerstehen und den Kuss nicht zu erwidern, aber nach ein paar Sekunden bereits löste sich seine Anspannung und er gab sich mir hin.

Deswegen löste ich mich wieder von ihm und griff sofort nach seinen Händen, sodass er nicht zurückweichen oder mich wieder schlagen konnte. Fest fixierte ich seinen Blick, gewann in diesem Augenblick meine Dominanz zurück und beobachtete erleichtert, wie er seine Wut zurückhielt, während sich ein zartrosa Schimmer auf seinen Wangen bildete.

"Jeon Jungkook, ich habe das nicht getan, um dich zu verärgern oder zu verletzen. Alles, was ich will, ist dein Schutz, deine Sicherheit. Ich mache mir tagtäglich verdammte Sorgen um dich und hab große Angst davor, dich zu verlieren... aber du lässt mich nicht an dich heran. Du sagst mir einfach nicht, was los ist. Ich weiß, meine Handlung war nicht besonders klug und auch nicht richtig... jedoch vergisst du gleichzeitig, dass ich das alles nur aus einem einzigen Grund getan habe: Weil ich dich liebe, Jungkook."

~~~

Er hat es ihm gesagt, Leute.👀
Die magischen Worte wurden ausgesprochen.🌚
Wie wird Jungkook wohl darauf reagieren?
~Cookie

Coffee ★ TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt