"Du bist wirklich gut, Jungkook. Ich habe mich lange nicht mehr so entspannt gefühlt", lächelte mich Taehyung an, nachdem ich schließlich die Massage beendet hatte. Automatisch fühlte ich mich geschmeichelt und sein Kompliment löste Stolz in mir aus, der mich dazu brachte, ebenfalls leicht zu lächeln.
"Ich werde dich vermutlich häufiger darum bitten", lachte er leise und stand dann auf, um sich an seinen Laptop zu setzen, der auf dem Esstisch stand. Ich nickte nur leicht und beobachtete ihn, ehe ich nach der Fernbedienung griff und den Fernseher einschaltete. Es kam mir vor, als hätte ich vor Jahren zuletzt ferngesehen, da ich es mir nicht hatte leisten können, etwas anzuschauen. Stattdessen hatte ich viel Zeit in der Stadtbücherei verbracht und mich mit Malen beschäftigt. Oder ich hatte Sport gemacht, doch daheim gesessen und nichts getan hatte ich selten. Das war mir immer zu langweilig gewesen.
Ich hatte ein passendes Timing, da gerade ein Film anfing. Zufrieden lehnte ich mich zurück und kuschelte mich in die weichen Kissen auf dem Sofa. Noch immer kam es mir so vor, als würde ich träumen und jeden Moment aufwachen. Mir war bewusst, dass Taehyung sicherlich noch einiges von mir erwarten würde, allerdings wusste ich ebenfalls, dass es mir hier gut ging - deutlich besser als in meiner alten Wohnung.
Und das genoss ich in vollen Zügen.
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"Magst du dich noch duschen, bevor du ins Bett gehst?", fragte Taehyung mich. Selbst während dem Abendessen hatte er an seinem Laptop gesessen und dieses Mal hatte ich etwas zubereiten müssen. Was Kochen anging, war ich zwar nicht untalentiert, aber ich hatte schon lange nicht mehr mit frischen Zutaten gekocht, weshalb ich nur Kimchi zubereitet hatte. Das Gericht war einfach und lecker, daher hatte alles geklappt, aber danach hatte ich auch den Abwasch allein erledigen müssen. Nun, jemand, der alleine lebte, brauchte eben keine Spülmaschine wie meine Eltern damals.
"Ja, das würde ich gern. Was ich dich noch fragen wollte, darf ich deinen Rasierer verwenden? Meiner ist... na ja, sagen wir es so, er hat schon bessere Tage gesehen", erklärte ich schulterzuckend. Taehyung lachte daraufhin nur und nickte zustimmend.
"Klar. Aber du musst vermutlich eine frische Klinge hineinmachen. Wir werden demnächst einkaufen gehen, damit du auch richtige Klamotten hast. Solange darfst du dich ruhig an meinem Kleiderschrank bedienen. Ich möchte nicht, dass du in den alten Sachen weiter herumläufst", sagte Taehyung mir. Während unseres Gesprächs hatte er sich auf seinem Stuhl zu mir gedreht, sodass er mich ansehen konnte. Ich schüttelte jedoch rasch meinen Kopf, denn das wollte ich nicht.
"Ist schon in Ordnung. Ich bin daran gewöhnt", erwiderte ich rasch und hob abwehrend eine Hand. Es war ein gut gemeintes Angebot, das wusste ich, aber ich wollte es nicht. "Jungkook. Du bekommst von mir frische Sachen. Keine Widerrede", knurrte Taehyung daraufhin bedrohlich und funkelte mich streng an. Überrascht blinzelte ich, seinen plötzlichen Stimmungswechsel hatte ich nicht erwartet. Und dieser schüchterte mich irgendwie auch ein.
"Okay... dann... gehe ich mich mal duschen und hole mir frische Kleidung", sagte ich nun deutlich kleinlauter und ging vorsichtig einen Schritt zurück. Doch Taehyung nickte nur zufrieden und wendete sich wieder seinem Laptop zu. Das veranlasste mich dazu, schnell die Treppen hinauf zu huschen und beinahe fluchtartig in sein Zimmer zu gehen.
Ich fühlte mich ehrlich gesagt unwohl dabei, mir seine Klamotten auszuborgen, aber vermutlich würde es deutlich unangenehmer für mich enden, wenn ich es nicht tat. Also befolgte ich seine Aufforderung brav und schnappte mir eine Jogginghose und einen weichen, dunkelblauen Pullover von Taehyung. Danach verschwand ich rasch im Badezimmer und schloss die Tür hinter mir zu.
Hoffentlich würde er nicht häufiger so herrisch werden.
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Coffee ★ Taekook
FanfictionAngefangen hat alles mit einem Kaffee... Jeon Jungkook arbeitet in einem kleinen Café, Kim Taehyung ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, der nebenbei den Geheimdienst Südkoreas unterstützt. Niemals sollten die beiden aufeinander treffen, niemals so...