Coffee ★ Taekook

☕•Fourty-Two•☕

19.05.2011

Ich bin heute in Tokio gelandet. Eigentlich bin ich kein Fan von Japan, aber Tokio war schon immer eines meiner Traumreiseziele. Da meine Zeit langsam knapp wird, habe ich meine Chance ergriffen und bin hierher gekommen und ja, ich bin wirklich froh, hier zu sein. Zwar kann ich leider nicht für immer bleiben, weshalb ich in kurzer Zeit viel hier besichtigen werde, aber zumindest ein paar Wochen kann ich hier verbringen und mich an den Schönheiten dieser Stadt erfreuen. Es gibt so viel hier zu sehen, so viel Schönes, Neues, was ich in Korea niemals gesehen hätte. Darum bin ich froh, dass ich vor meinem vermutlich baldigen Tod hierher kommen konnte.

Es wird wahrscheinlich nicht lange dauern, bis Chirons Männer mich hier finden werden, darum werde ich die Zeit gut nutzen. Denn sobald sie das getan haben, muss ich so schnell wie möglich weg von hier und die Jagd wird weitergehen...

Hoffentlich werde ich alles besichtigen können, was ich besichtigen will, bevor sie mich erwischen. Das muss ich schließlich alles für meine Nachfolger aufschreiben.
-Soojung

-

Mit Jungkook Essen zu gehen war wohl die beste Idee, die ich je gehabt hatte. Es hatte uns beiden gut getan, unsere Beziehung gestärkt und seit unserem Kuss fiel es Jungkook sogar noch leichter, sich mir gegenüber mehr zu öffnen. Er begann mir mehr Dinge zu erzählen, mehr Dinge aus seinem Leben und die Tage vergingen wie im Flug. Mittlerweile war die erste Augustwoche längst vorbei und der Sommer war in vollem Gange. Wir gingen oft zusammen nach draußen, verbrachten Zeit auf der Therasse oder machten einen Spaziergang, solange ich gerade nicht arbeiten musste, und ich glaubte, Lebensfreude in seinen Augen funkeln zu sehen.

Er wirkte endlich so hoffnungsvoll...

...und gleichzeitig so hoffnungslos.

Ich machte mir Sorgen um Jungkook. Je weiter der Sommer voran schritt, desto häufiger erwischte ich ihn dabei, wie er im Gedanken versunken und kaum ansprechbar war. In dem Tagebuch in seinem Zimmer hatte ich versucht eine Antwort zu finden, aber alles, was darin stand, half mir nicht weiter. Es schien einfach nichts zu geben, keine Antwort auf meine Fragen und deswegen fühlte ich mich hilflos.

Ich mochte dieses Gefühl aber nicht.

Es passte weder zu mir, noch zu meiner Art oder zu meinem Optimismus. Keine Lösung zu sehen war ein Albtraum für mich, sie zerstörte meine positive Weltansicht und mir wurde mit jedem Tag bewusster, dass ich Jungkook auf das Tagebuch ansprechen musste. Er bat mich immer wieder darum, dass ich ihm eine Aufgabe geben sollte, mit der er sich Geld verdienen konnte und ich musste kein Genie sein, um zu ahnen, dass er wohl für eine Reise sparte. Ich erinnerte mich noch zu gut an seine Worte, dass er Busan verlassen wollte und die Einträge aus dem Tagebuch erweckten die Vermutung in mir, dass er an diese Orte reisen wollte. Warum wusste ich nicht, ob es einen wichtigen Grund hatte ebenso wenig. In dem Tagebuch selbst stand nichts von einem Geheimnis, das gelüftet werden musste, es verriet mir nur, welche Städte der ursprüngliche Eigentümer besucht hatte.

Vielleicht verspürte Jungkook ja den Drang danach, diese Orte ebenfalls zu besuchen? Vielleicht war er innerlich ja ein Abenteurer?

Gleichzeitig aber glaubte ich nicht, dass es nur solche Gründe hatte. Auch wusste ich nicht, wieso Jungkook es so dringend wollte. Ich wusste, dass er dieses oder nächstes Jahr 21, somit also volljährig, werden würde, aber war nur das der Grund? Wollte er etwa diese Reise antreten, sobald er volljährig war?

Ich wusste es nicht und ich würde es sicherlich auch nicht erfahren, bevor ich nicht mit Jungkook darüber gesprochen hatte. Aber dennoch hatte ich mir für die nächsten drei Wochen Urlaub in meinen Büro genommen, Jimin meine Arbeit überlassen und mir einen Plan gefasst:

Ich würde mit Jungkook gemeinsam verreisen und diese Orte aufsuchen.

Vielleicht würde ich so Antworten finden können.