☕•Twenty-Three•☕

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Jungkook hatte sein Versprechen gehalten und somit verbrachten wir den Abend damit, Filme zu schauen. Ich liebte es, neben dem Brünetten zu sitzen und seit knapp einer Woche erlaubte er auch, dass ich direkt neben ihm sitzen durfte. Davor hatte er immer für mindestens einen Meter Abstand gesorgt. Aber inzwischen vertraute er mir und das wertete ich als gutes Zeichen.

Jungkook war kein Typ Mensch, der schnell Vertrauen fasste. Genauso wenig mochte er es, wenn ich ihn ohne Erlaubnis und ohne guten Grund anfasste, was ich ja auch irgendwo verstehen konnte. Jedoch hatte ich meine Tricks, wodurch ich es geschafft hatte, dass wir immer wieder Körperkontakt hatten und er mir sozusagen vertrauen musste. Und zum Glück hatte mein Plan perfekt geplant.

Gerade schauten wir irgendeinen Actionfilm, Johnny English oder so. Ich interessierte mich nicht wirklich für den Film, auch wenn er durch die Schusseligkeit des Agenten ziemlich lustig war. Aber meine Augen waren auf den Jungen neben mir gerichtet, der immer wieder leise lachte oder wegen dem Film lächelte. Mein Arm lag auf der Lehne hinter ihm, da ich wusste, dass er kuscheln nicht wirklich leiden konnte. Zwar wünschte ich mir seine Nähe, doch bedrängen würde ich ihn niemals. Nicht, solange er von sich aus nicht auch wollen würde, verstand sich.

"Magst du etwas zu essen oder zu trinken haben?", fragte ich Jungkook und musterte seine hübschen Gesichtszüge. Er drehte seinen Kopf zu mir und sah mich kurz an, schien zu überlegen und nickte dann leicht lächelnd.

"Gern. Ein Tee wäre gut", meinte er und verstehend nickte ich, ehe ich aufstand und mich in die Küche begab. Hier angekommen bereitete ich zwei Tassen Tee vor, weil ich selbst auch einen wollte, ehe ich mich an die Tür lehnte und ins Wohnzimmer sah. Auch von hier aus konnte ich Jungkook beobachten, der seine Beine angezogen hatte und ein wenig einsam aussah. Obwohl er es nie zugeben würde, er vermisste meine Nähe und das konnte er nicht leugnen. Er war eben auch ein Mensch, der sich nach Liebe sehnte. Liebe, die ich ihm gab.

Nach wenigen Minuten war der Tee fertig und ich nahm die beiden Tassen, um sie ins Wohnzimmer zu bringen. Wieder setzte ich mich neben Jungkook, der direkt eine Tasse entgegennahm. Mit seinem süßen Hasenlächeln bedankte er sich und schaute dann wieder auf den Fernseher. Ich tat es ihn gleich und wartete darauf, dass mein Tee etwas abkühlte. Jungkook hingegen hielt die Tasse mit beiden Händen umschlossen und nippte immer wieder daran.

Schließlich nahm ich auch meine Tasse und trank daraus, konnte direkt größere Schlücke nehmen, sodass ich zeitgleich mit Jungkook leer getrunken hatte. Wir beide stellten unsere Tassen weg und ich legte wieder meinen Arm hinter den Jüngeren. Eigentlich erhoffte ich mir nichts mehr, denn kein Abend hatte bisher so geendet, wie ich es am liebsten hätte. Aber wie gesagt, zwingen würde ich Jungkook zu nichts.

Doch dann bemerkte ich, wie er langsam immer müder wurde. Trotzdem lehnte er sich weiterhin nicht an mich und versuchte stattdessen irgendwie wach zu bleiben. Es war lustig zu beobachten, wie seine Augen immer wieder zufielen und er sie schnell wieder aufriss, gelegentlich auch gähnte. Es war niedlich, wie er unbedingt wach bleiben wollte, wie ein kleines Kind, allerdings gelang es ihm nicht und die Müdigkeit überfiel ihn.

Deshalb schlief er letztendlich doch ein und ohne es zu wollen, kippte er zur Seite, sodass sein Kopf auf meiner Schulter landete. Ich lächelte direkt breit und strich sanft durch seine Haare, beobachtete zufrieden, wie Jungkook mich nun leicht umarmte und sich an mich kuschelte.

Ich wollte ihn am liebsten für immer behalten und nie wieder hergeben.

Coffee ★ TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt