Taehyung
Jungkook lebte nun schon seit drei Wochen bei mir und ich war über die Fortschritte zufrieden, die wir beide machten. Der Jüngere machte brav, was ich von ihm verlangte und gehorchte mir. Natürlich verlangte ich auch nichts gemeines, aber trotzdem war es etwas, das mich wirklich an ihm begeisterte. Er hielt sein Wort und darum überwies ich ihm immer wieder Geld auf sein Konto.
Gerade saß ich allerdings wieder vor meinem Laptop und starrte angestrengt darauf, denn der Fall war kaum vorangeschritten. Der Geheimdienst hatte herausgefunden, welche Tatwaffe benutzt wurde und dass der Mord mit anderen Morden zusammenhing, die vor einiger Zeit geschehen waren. Jedoch gab es keine Spur auf den Täter und noch weniger einen Hinweis, was sein Motiv war.
Wir wussten bisher nur, dass alle davon zur Jeon-Familie gehörten. Und der letzte Lebende dieser Familie hieß Jeon Jeongguk [bitte ignoriert den Fakt, dass sein Name im Koreanischen eigentlich beide Male gleich geschrieben ist. Danke]. Aber zu diesem hatten wir keinen Kontakt aufnehmen können, da er weder eine Adresse noch eine Nummer besaß. Vermutlich war er umgezogen, ohne etwas zu hinterlassen, oder auch er war gestorben. Das untersuchten sie noch.
Müde rieb ich mir über die Augen und versuchte mich wach zu halten. Ich hatte heute Nacht nicht gut geschlafen und das wirkte sich jedes Mal stark auf meinen nächsten Tag auf. Das war zwar nicht gut, aber nicht einmal Schlaftabletten halfen mir. Also, was sollte ich denn dagegen tun?
"Taehyung? Du solltest mal eine Pause machen", meinte Jungkook plötzlich, der eine Kaffeetasse neben meinen Laptop abstellte. Ich seufzte leise und sah zu ihm, versuchte, ein Lächeln aufzusetzen, doch sein strenger Blick brachte mich dazu, es sofort wieder fallen zu lassen. Er erkannte inzwischen ziemlich gut, wann ich ehrlich lächelte und wann ich nur versuchte, ihn damit zu beruhigen.
Ich hätte nicht erwartet, dass mein Plan so gut funktionierte, allerdings waren Jungkook und ich uns näher gekommen. Wie ich mir erhofft hatte, ließ er sich auf mein wahres Ich ein, kaum hatte er verstanden, dass er ewig lang ein falsches Bild von mir hatte. Zudem war er ziemlich anhänglich, wahrscheinlich, weil er außer mir niemanden zu haben schien. Wir konnten uns beide gut leiden und ich tendierte sogar oft dazu, zu schwärmen zu beginnen, wenn er ohne meine Aufforderung etwas tat.
Wie wenn er mir zum Beispiel diesen einfachen Kaffee machte.
"Ich weiß, deine Arbeit ist dir wichtig, aber du musst auch auf dich selbst achten", seufzte Jungkook und setzte sich mir gegenüber. Ich schaute ihn stumm an und griff dann nach dem Kaffee, um direkt einen Schluck des heißen Getränks zu nehmen. Eigentlich hatte er recht, jedoch hatte ich jedes Mal ein ungutes Gefühl, wenn ich mich um den Fall kümmerte. Irgendetwas in mir war der Meinung, dass wir etwas übersahen; dass wir den nächsten Mord aufhalten könnten, aber einfach nicht das fehlende Puzzleteil fanden.
"Aber-", wollte ich widersprechen, da hob Jungkook schon seine Hand und brachte mich zum Schweigen. Gelegentlich erlaubte er es sich, mir gegenüber das Wort zu erheben und dominant zu sein, was ich ebenfalls bewunderte. Er machte vor nichts Halt, wenn er etwas wirklich wollte.
"Kein Aber. Du wirst deine Arbeit beenden und dann werden wir einen Filmeabend machen. Du musst dich auch mal erholen, Taehyung. So kannst du nicht weitermachen."
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Coffee ★ Taekook
FanfictionAngefangen hat alles mit einem Kaffee... Jeon Jungkook arbeitet in einem kleinen Café, Kim Taehyung ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, der nebenbei den Geheimdienst Südkoreas unterstützt. Niemals sollten die beiden aufeinander treffen, niemals so...