»Scheisse!«, stieß ich verzweifelt aus und wischte das restliche Blut an meiner Jacke ab.
Schnell riss ich diese von meinem Körper und machte mich bereits los um wegzurennen.
Du bist so dumm.
Du wirst leichtsinnig.
An dieser Jacke waren Haare, Blut und weitere Desoxyribonukleinsäuren dran, durch sie hätten sie schnell auf mich kommen können.
Während ich zurück auf meinen Fehler zurannte, schlug ich mir auf meine Stirn.
Sowas durfte mir nicht noch einmal passieren.
Genervt und mich zur Ruhe zwingend hob ich meine Jacke auf und legte sie mir so auf den Arm, dass man die Blutflecken nicht sah.
Vorsichtshalber zog ich den leblosen Körper in die Nähe einiger Fässer und schüttete das restliche Bleichmittel auf die Blutreste in der Mitte der Lagerhalle.
Lachend atmete ich den beißenden Geruch der Leiche aus, welche seit einigen Tagen dort lag und deshalb keine Blutspur mehr hinterliess.
Da er keinen Kopf mehr hatte, konnte ich ihn ohne Probleme in eines der Fässer stülpen.
Zufrieden machte ich mich auf den Weg aus der Lagerhalle und lief pfeifend den Gehweg entlang.
Als ein nervtötendes piepen aus meinem Rucksack kam, verfluchte ich meinen ehemaligen Mitbewohner sofort dafür, dass er mir wieder 'mein' Handy untergejubelt hatte.
»Was gibt es du Arschloch. Vous imbécile du weißt dass ich dieses Drecksteil nicht brauche.«
Ich hörte ein Lachen am Ende der Leitung worauf ein 'Dir auch einen schönen Morgen' folgte.
»Guten Morgen. Es ist halb vier, beinahe nachts. Warum bist du schon wach? Und bevor du fragst, ja ich habe den Kopf. Öffne mir lieber die Tür und lass mich rein.«
Augenblicklich summte die Tür, ich öffnete diese und stellte meinen Fuß dazwischen, um sie am zufallen zu hindern.
Ich schaute gebannt von links nach rechts, stellte meinen Rucksack in die Tür und nahm ein paar Schritte Anlauf.
In einem hohen Bogen flog mein Handy die Straße entlang auf das Dach einer kleinen Kneipe.
Gleichgültig setzte ich den Rucksack wieder auf und lief die sieben Stockwerke hoch in die Wohnung, in welcher ich erwartet wurde.
»Schmeiß den Kamin an Cody.«, ich schaute ihn nicht lange an, sondern Stürmte aus dem Treppenhaus direkt in seine Wohnung.
Ich schmiss meinen Rucksack vor den Kamin, an welchen sich mein Mitbewohner direkt setzte um diesen zu entzünden.
Währenddessen lief ich in die Küche und öffnete jegliche Schränke.
Es standen eine menge Flaschen und seltsam gefüllte Reagenzgläser herum, und als ich nach langem Suchen nicht gefunden hatte, was ich brauchte schrie ich durch die Wohnung:
»Cody wo ist der Dioxidohydroxidostickstoff?!«
Plötzlich strecke er seinen Kopf in die Küche und sah mich fragen an:
»Was für'n Ding?«
Genervt verdrehte ich die Augen.
»Dioxidohydroxidostickstoff.«
Als er mich immer noch fragend ansah schlug ich mit der Faust auf den Tisch: »Ich wiederhole mich ungern. Dioxidohydroxidostickstoff. Auch sogenannte Salpetersäure.«
Er grinste mich an, er war weder zusammengezuckt als ich auf den Tisch geschlagen hatte, noch als ich ihn erneut anschrie und bedrohlich anschaute.
»Schwefelsäure, sag das doch gleich.« - »Also eigentlich ist Schwefelsäure kein Dioxidohydroxi..«, doch weiter kam ich nicht denn er drückte mir seinen Finger auf die Lippen.
»Süße, du weißt ich kenn deine ganzen Schlaumeierausdrücke nicht. Ich werde diese Begriffe nie wissen. Und selbst wenn, ich sterbe doch eh bald.«
Schelmisch grinste er mich an, was ich zu gerne erwiderte.
Was würde ich bloß ohne ihn tun? Ich war nicht abhängig, jedoch hielt er mich etwas am Boden, auch wenn ich es niemals zugeben würde.
Ich ließ mich im Wohnzimmer vor dem Kamin nieder und kurz darauf folgte auch mein Mitbewohner.
Schnell schob ich den Rucksack auf meinen Schoß, öffnete den Reißverschluss und zog schmunzelnd den Kopf heraus.
»Au Revoir du Hurensohn.«, mit einem wütenden Funkeln in den Augen schmiss ich den Kopf von Patrick Banks in die Flammen.
Dem Vergewaltiger und Mörder meiner kleinen Schwester.
Meiner einzigen restlichen Familie.
»Soll ich den Dioxidohydroxidostickstoff drüber schütten?«, fragte Cody mich leise mit einem ehrlichen Lächeln, bedacht darauf die Chemikalie richtig auszusprechen.
Ich nickte, wir traten ein paar Schritte zurück und augenblicklich schüttete er die Salpetersäure über den Kopf.
Es gab eine kleine Stichflamme, jedoch war der Kamin gut gebaut, dass sich das Feuer nicht ausbreitete oder zu hoch ging.
Als der Kopf nach einer Viertelstunde komplett verschwunden war, schmiss ich meinen verunreinigten Rucksack hinterher.
Sicher ist sicher.
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Juliet | Moriarty Fanfiction
Fanfiction»Ich möchte jemanden töten lassen.« Noch immer hörte ich das leise Atmen des, mir noch unbekannten, Consulting Criminals. »Nun, mal schauen ob ich mich Ihrem Fall annehme. Erzählen Sie mir mehr, aber wagen Sie es ja nicht sich umzudrehen, sonst muss...