Juliet | Moriarty Fanfiction

9. Aber nur beinahe

Ich machte mir nicht die Mühe mich umzudrehen und schaute gespielt unwissend weiter die Landschaft an.
Dreh dich doch um, es ist soo langweilig.
Abrupt stoppten seine Schritte und ich konnte ihn leise Atmen hören.
Aufmerksam vernahm ich, wie er den Sauerstoff einzog und als Kohlendioxid wieder ausblies.
»Juliet Ridgway. Was ist ihr Anliegen.«, seine Stimme war tief und klang gleichermaßen bedrohlich und gestört, als auch sanft und ruhig.
Ich neigte meinen Kopf nach links und rechts und antwortete mindestens genauso ruhig:»Ich möchte jemanden töten lassen.«
Noch immer hörte ich das leise Atmen des, mir noch unbekannten, Consulting Criminals.
»Nun, mal schauen ob ich mich Ihrem Fall annehme. Erzählen Sie mir mehr, aber wagen Sie es ja nicht sich umzudrehen, sonst muss ich Sie leider erschiessen.«
Lachend drehte ich mich um und flüsterte grinsend: »Dann müsste ich für meinen Auftrag nicht einmal bezahlen.«
Da stand ich.
Gegenüber des anscheinend größten Verbrechers von ganz England.
Und verdammt, er sah gut aus.
Das denkst du dir jetzt?
Er sah überhaupt nicht aus, wie ich ihn eingeschätzt hätte.
Ich erwarte ein böse dreinblickendes und verunstaltetes Gesicht, was ich jedoch sah war keineswegs verunstaltet aus.
Er war kleiner als Moran, dennoch gut einen Kopf größer als ich.
Innerlich konzentriert musterte ich ihn von oben bis unten, versuchte jedoch äußerlich gleichgültig zu wirken, was mir aber nicht ganz so gelang wie ich es wollte.
Über seinem ganzen Körper, zumindest bei dem sichtbaren Teil, konnte ich keine einzige Schramme entdecken.
Weder eine Narbe, noch eine offene Wunde.
»Sind Sie fertig?«, fragte er mich belustigt mit einem hochgezogenem Mundwinkel.
Ich lachte und zuckte bloß mit den Schultern.
Langsam setzte er sich in Bewegung, umkreiste mich und fragte mich währenddessen Dinge aus.
»Wieso wollen Sie, dass ich Sie umbringe?«
Er klang so ruhig und unscheinbar, was beinahe die ganze Brutalität des Satzes verschwinden liess.
Aber nur beinahe.