4. Wir werden sehen

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war das Bett neben mir vollkommen leer.
Ich stand auf und suchte die komplette Wohnung ab, jedoch war von Cody keine Spur.
Da mein Flug erst in fünf Stunden losging, fing ich recht langsam an mich fertig zu machen.
In aller Ruhe packte ich meinen Koffer, versuchte nicht zu oft an Cody zu denken, ging duschen, versuchte nicht an Cody zu denken und bereitete mich komplett auf die Reise vor.
Cody.
Sein Gesicht spukte vor meinem inneren Auge und egal woran ich dachte oder denken wollte, letzten Endes landeten meine Gedanken bei ihm.
Aus der verkauften Wohnung musste ich bis zum nächsten Monat raus sein, was mir natürlich ein leichtes war.
Neugierig stellte ich mich vor den Küchentisch und betrachtete den Zettel den mir Nicodem dagelassen hatte.
'Sebastian Moran', darunter stand die dazugehörige Nummer und daneben lag ein neues Handy.
Grinsend schüttelte ich den Kopf und stellte amüsiert fest, dass mein ehemaliger Mitbewohner bereits alle Sachen eingestellt hatte.
Immer noch amüsiert tippte ich die Nummer des Fremden ein und wartete bis jemand an der anderen Leitung zu hören war.
»Moran. Was gibts?« -
»Bonne journée. Juliet Ridgway hier. Ich werde nicht drum herum reden. Diese Nummer gab mir Nicodem Reeves und ich rufe an, weil ich einen Auftrag für ihren Arbeitgeber habe.«
Ein kurzes Schweigen trat auf und nach beinahe einer Minute verlor ich beinahe die Fassung.
»Sind Sie überhaupt noch dran?«
Aus der Leitung war bloß ein rauschen zu hören und kurz bevor ich auflegte fragte er:
»Ist er langweilig?« -
»Bitte was?« -
»Ihr Auftrag. Ist der langweilig.« -
Ich überlegte.
»Mit dem nötigen Hintergrundwissen definitiv nicht. Jedoch wird er trotzdem nicht allzu spannend sein, aber äußerst einfach auszuführen.«
Ein Flüstern trat aus dem Hörer und nachdem sich dieses gelegt hatte fragte er mich:
»Wann können sie in London sein?«
Verwirrt schaute ich auf die Uhr.
»In dreieinhalb Stunden geht mein Flug. Von da aus brauche ich ungefähr zwei Stunden. Sogar weniger. Ab da hab ich unendlich viel Zeit.«
»Okay. Ich werde sie 4pm am Flughafen Heathrow abholen.«
Augenblicklich war das Gespräch beendet und das vertraute Tuten drang in mein Ohr.
Ich schnappte mir meinen Koffer, Codys Kreditkarte die auf dem Tisch lag und meine Jacke, bevor ich mich auf den Weg zum Flughafen machte.
Am Straßenrand winkte ich ein Taxi zu mir und nach einer Fahrt von kurzer Dauer, stand ich schon vor dem Terminal des Flughafens.
Genervt schob ich mich durch die Menschenmengen durch, ließ mein Gepäck kontrollieren und noch vieles mehr, bis ich nach geschlagenen zwei Stunden endlich in den Flieger konnte.
Mein Koffer war verstaut, Handgepäck hatte ich nicht mit, mein Handy war aus und ich war angeschnallt.
Das Flugzeug war nicht mal abgehoben, da döste ich schon wieder weg.
Während mein Körper zu schlafen schien, machte sich mein Kopf Gedanken zu meinem momentanen Handeln.
War es richtig, was ich hier tat?
Wir werden sehen.

Juliet | Moriarty FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt