70. Hoffentlich war sie da

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Sebastian PoV

»Jim! Zum Fick nochmal das ist scheiss egal! Wir müssen sie suchen! Es ist vier Uhr nachts, sie ist wer weiss wo!«, schrie ich aus dem Flur gegen seine Tür.
Er hatte sich eingeschlossen und auch, wenn ich ihm in diesem Moment den Kopf einschlagen wollte, brach ich die Tür nicht auf.
Aus Höflichkeit.
Nervöses tippeln kam aus dem Raum, er lief hin und er, redete mit sich und, wenn ich mich nicht komplett verhört hatte, hatte er sogar ein paar mal geschluchzt.
Die Tür schlug auf und Jim trat aus.
Sein Blick war entschlossen und wütend -was jedoch sein Standartblick war- und seine Augen gerötet und etwas verheult.
Mit dem üblichen bösartigem Gesicht und einer zischenden Stimme meinte er:»Sag ein Wort und ich bringe dich um.«, und mit den Worten stürmte er an mir vorbei.
Zufrieden, ihn endlich aus dem Zimmer bekommen zu haben, folgte ihm und öffnete meinen Wagen.
»Ortest du ihr Handy?«, fragte ich ihn als er die Tür schloss, worauf er den Kopf schüttelte.
»Fehlschlag. Ihr Handy ist zuhause. Wo könnte sie sein?«, vollkommen zerstreut presste er seine Hände gegen seine Schläfen und versuchte krampfhaft nachzudenken.
»Seb, wo ist sie die letzten paar Male hingegangen?«, man sah, wie schwer es ihm fiel 'die letzten paar Male' auszusprechen und auch wenn dieser Mann manchmal schien als hätte er außer Mordlust und Schadenfreude keine Gefühle, machte er sich gerade extreme Vorwürfe.
»Zu mir. Sie war bei mir. Aber da kann sie schlecht sein. Vielleicht ist sie auf ihrer Arbeit oder bei einer Kollegin.«, mutmaßte ich gegen Ende, nachdem wir losgefahren waren.
Ich fuhr die Strecke zum Jensons Hospital, als Jim mich erschrocken ansah:»Sie arbeitet?«
Er legte seinen Kopf in seine Hände und murmelte vor sich hin.
»Seb, was hab ich nur getan.«, seine Stimme brach und ich war komplett hilflos, da ich nicht wusste wie ich in dieser Situation mit ihm umgehen sollte (ich kannte ihn so ja nicht).
Also schwieg ich.
»Ich bin die ganze Zeit weg, bemerke weder wie es ihr geht und wenn doch baue ich sie nicht auf sondern zieh sie runter, ich weiß nicht, dass sie arbeitet und sie? Sie beschwert sich nicht einmal. Sie nimmt es hin und liebt mich trotzdem. Was hab ich nur getan.«
Er weinte.
Er weinte in seine Hände und murmelte solche Sachen vor sich hin.
»Hör mir zu Jim«, fing ich an,»ihr müsst euch aussprechen. Du musst dir mehr Zeit für sie nehmen und ihr müsst mehr Zeit miteinander verbringen. Macht Sachen zusammen. Habt Sex. Und all dieses andere Pärchenzeug.
Ich glaub's nicht.., ich hatte seit sieben Jahren keine richtige Beziehung und gebe hier Tipps.«
Wir bogen gerade in die Straße des Jensons Hospitals ein, als ich fertig war mit meinem Monolog.
Langsam bremste ich den Wagen, parkte ein und Jim atmete noch einmal tief ein und aus bevor wir ausstiegen.
Hoffentlich war sie da.

Juliet | Moriarty FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt