53. Bitte etwas schneller

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Als ich das Krankenhaus verließ, wirkte die Luft um mich irgendwie absonderlich.
Es war nicht die Luft an sich, vielleicht war es auch nur in meinem Kopf aber ich fühlte mich extrem beobachtet.
Langsam und unauffällig versuchte ich meine Umgebung auszumachen und bemerkte nach ein paar Metern, dass mir zwei Männer folgten.
Der eine lief sehr energisch und der andere, beinahe peinlich berührt.
Ich lief weiter, nahm eine komplett andere Route und lief in die entgegengesetzte Richtung, als in die, in die ich eigentlich hätte laufen müssen.
Nach zweihundertsiebenundsiebzig gestressten Atemzügen fiel mir das Geradeausgehen schwerer als üblich und ich fing gefährlich an zu schwanken.
Bemüht schnell voran zu kommen bog ich um eine Ecke, um meine seltsamen Verfolger kurz abzuschütteln.
Für nicht absehbare Zeit waren sie nicht mehr zu sehen und ich stützte mich an einer Hauswand ab, um zu verhindern, dass ich komplett hinflog.
Völlig atemlos und nach Luft schnappend krümmte ich mich zusammen, hielt mich an der Wand fest und sah aus dem Augenwinkel, wie die beiden Männer um die Ecke gebogen waren.
»Was zur Hölle wollen Sie von mir?«, presste ich wütend aus mir heraus, bedacht nicht auf Französisch zu fluchen.
»Wenn Sie beide nicht sofort aufhören mich zu verfolgen, sorge ich dafür, dass sie bei lebendigem Leibe verbrannt werden!«, ich presste das unheilvoll aus mir heraus, was den kleineren Mann der beiden (trotzdem noch weitaus größer als ich) kurz zusammenzucken ließ.
Der andere Mann, welcher etwas größer war- mit einem schmalen Gesicht und dunklen Locken- sah mich ungerührt an und fragte bloß monoton:»Wie kommen Sie darauf, dass wir Sie verfolgen?«
Genervt augenrollend und gequält stöhnend antwortete ich knapp:»Sonst wären Sie wohl kaum stehengeblieben, verkaufen Sie mich nicht für dumm. Ich bitte Sie.«
»Sherlock, vielleicht sollten wir sie..,«, meinte der kleinere mit einem leichten Anflug von Panik in seiner Stimme, sich jedoch gut kontrollierend, bevor er von 'Sherlock' unterbrochen wurde.
»Beruhig dich John, Sie wird schon nicht sterben.«, danach musterte er mich ausgiebig, ließ sich jedoch keinen Gedanken vom Gesicht lesen.
»Sie sind Joselynn Blackburn.«, fragte er, obwohl es eher eine Feststellung als eine Frage war.
Angespannt und angestrengt nickte ich.
So langsam traten kleine tanzende Punkte in mein Sichtfeld und ich wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis ich komplett die Kontrolle verlor.
Meine Augen rollten immer wieder nach hinten, diesmal jedoch ohne das absichtliche Rollen.
»Sherlock, man sieht das weiße ihrer Augen. Ich rufe jet...«, - »Ja, machen Sie das, John.«
Bitte etwas schneller.

Juliet | Moriarty FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt