»Bronchialkarzinom. Haben die zumindest gesagt. Der Lungenkrebs kann durch giftige Stoffe verursacht worden sein und jetzt mal ganz ehrlich, ich habe nichts anderes erwartet. Ich habe mich in Russland mit jeglichen Giften und Schadstoffen umgeben, dazu kommt, dass ich rauche, wie eine verrückte. Das ist nicht Vorteilhaft. Aber so verkürzt kann meine Lebenszeit nicht sein.«
Auch nach diesen Worten beäugte Jim mich immer noch skeptisch.
Er fuhr sich leicht verzweifelt durch die Haare und seufzte leise.
»Mon ange, du fährst gleich ins Krankenhaus. Ich arbeite in der Zeit und wenn du fertig bist, rufst du mich an und ich hole dich ab. Keine Wiederrede.«
Zustimmend nickte ich und zog meine Schuhe an, um mich auf den Weg nach draußen zu machen.
Kurz bevor ich aus der Tür trat rief Jim meinen Namen.
Fragend drehte ich mich um und schaute ihn an.
Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen und er atmete zufrieden aus.
»Ich liebe dich, Juliet.«
Nach diesen Worten zogen sich meine Mundwinkel ebenfalls nach oben, es war nicht zu verhindern.
»Ich liebe dich auch, Jim. Tellement.«, mit diesen Worten schloss ich die Tür und machte mich schmunzelnd und in Gedanken versunken auf den Weg zu meiner Bushaltestelle.
Ironisch zog ich mir eine Zigarette aus meiner Tasche und zündete sie an, während ich auf den Bus wartete.
Als riefest du nach dem Tod.
Der Bus kam nach einer Viertelstunde und ich stieg immer noch grinsend ein.
Während der ganzen Fahrt ging mir Jim nicht mehr aus dem Kopf und ich fragte mich, ob ich jemals nochmal Gedanken haben werde, in denen Jim nicht vorhanden war.
Wenn du tot bist, vielleicht.
Ob man während den Tod nachdenken konnte?
Meine Gedanken drifteten komplett ab und nach siebenunzwanzig Minuten erreichten wir die Londoner Innenstadt. Ich lief noch ein paar Minuten umher, bevor ich mich auf den Weg in das Krankenhaus machte.
Drinnen angekommen stellte ich mich an die Rezeption und meldete mich an. »Catherine Capulet, ich bin hier aufgrund des Bronchialkarzinoms.«
Die Frau hinter der Rezeption sah mich unsicher an, und ich wiederholte den Begriff:»Bronchialkarzinom. Bronchialkarzinom, Lungenkrebs.«
Sie atmete erleichtert aus und ich erschrak innerlich, über das fehlende Fachwissen und die ebenso fehlende Intelligenz.
Du könntest dich genauso gut selbst diagnostizieren.
Direkt wurde ich in eines der Zimmer geführt und der sich darin befindende Arzt führte einige Tests durch.
»Wie es scheint ist dort ein Bronchialkarzinom in ihrem Brustkorb.«
Verbessere ihn nicht.
»Sir, wenn ich kurz etwas einwenden dürfte, er sitzt unter dem Arcus Costalis. Dem unteren Rippenbogen.«
Verblüfft schaute der Doktor mich an und blätterte - sich am Hinterkopf kratzend - durch seine Unterlagen.
»Woher..?«, fragte er bloß erstaunt und blätterte hartnäckig in seinen Dokumenten herum.
»Ich habe vor einigen Jahren Medizin und Psychologie studiert. Ich hatte vor Pathologin zu werden, Sir.«, immer höflich bleibend, trotz seiner fehlenden Intelligenz, erläuterte ich ihm mein Wissen und er hörte gar nicht auf verblüfft zu schauen.
Offenkundig fand er die gesuchten Zeilen in seinen Unterlagen und setzte erneut an:»Bronchialkarzinom. Arcus Costalis. Unterer Rippenbogen. Miss Capulet, ich muss ihnen leider mitteilen, dass sie höchstwahrscheinlich nicht mehr länger als fünf Jahre zu leben haben.«
Verblüfft riss ich meine Augenbraue nach oben:»Noch so viel? Und wie steht es, wenn ich jeden Tag eine Zigarette rauche?«
Verwirrt und erschrocken sah er mich an:»Schlagen Sie sich das aus ihrem Kopf, es würde sich höchstwahrscheinlich auf drei Jahre kürzen. Natürlich können Sie auch eine Chemotherapie machen, jedoch ist es bei ihren Blutwerten und Dokumenten eher unwahrscheinlich, dass sie anschlägt.«
Natürlich.
Zufrieden nickte ich, verabschiedete mich dankend von ihm und verließ den Raum.
Auf dem Gang rief ich Jim an und sagte ihm, dass ich fertig war, worauf er mir versicherte loszufahren.
Also setzte ich mich auf einen der Stühle und wartete.
Auf meinen Jim.
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Juliet | Moriarty Fanfiction
Fanfiction»Ich möchte jemanden töten lassen.« Noch immer hörte ich das leise Atmen des, mir noch unbekannten, Consulting Criminals. »Nun, mal schauen ob ich mich Ihrem Fall annehme. Erzählen Sie mir mehr, aber wagen Sie es ja nicht sich umzudrehen, sonst muss...