12. Moriarty oder was

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Wie so oft saß ich in Sebastians Auto, doch diesmal nicht um zu einem Treffen zu fahren, oder ins Hotel, sondern um zu ihm zu fahren.
Der wütende Rezeptionstyp verwehrte mir das Betreten des Hotels. Wieso bloß?
Sebastian sagte, dass ich in seiner Wohnung schlafen konnte, da er sowieso die meiste Zeit bei Moriarty war.
»Und du bist dir sicher, dass das für dich kein Problem ist?«, fragte ich nach einiger Zeit.
Er nickte mir aufmunternd zu und meinte:»Ich benutze diese Wohnung kaum. Es ist wirklich kein Problem. Dann musst du nicht mehr unnötig ein überteuertes Zimmer bezahlen, um darauf zu warten, dass dein Auftrag aufgeführt wird.«
Ich seufzte und nickte verstehend.
Bevor ich auch nur richtig in Gedanken versinken konnte, stoppte er den Wagen und murmelte 'fast da'.
Wir stiegen aus und liefen zum Kofferraum, welchen Sebastian dann auch öffnete.
»Wo ist eigentlich dein Koffer?«, fragte er mich verwundert als er in den leeren Kofferraum starrte.
Schulterzuckend antwortete ich:»Aucune idée. Er war weg als ich heute morgen in mein Zimmer gekommen bin.«
Augenblicklich spannte sich Sebastian und zischte:»Steig wieder ein. Sofort!«
Bei seinem scharfen Ton zuckte ich kurz zusammen, tat aber wie geheissen.
Zügig lief ich um den Wagen, schloss die Tür und schaute zu ihm.
»Schnall dich an!«, befahl er mir und ich schnallte mich so schnell an wie es ging.
Als dies getan war drückte er das Gaspedal komplett durch und wir fuhren mit einer ziemlich hohen Geschwindigkeit durch die Londoner Innenstadt.
Ach du scheisse der fährt wie Anakin Skywalker fliegt!
Komplett geschockt krallte ich in meinen Sitz und schluckte schwer.
Ich wusste ja, dass mein Tod nahte, so habe ich ihn mir jedoch nicht vorgestellt.
Nachdem wir längere Zeit fuhren und Sebastian sich vergewissert hatte, dass uns keiner gefolgt war, drosselte er sein Tempo und fuhr auf eine abgelegene, verlassene Landstraße.
Mich zur Ruhe zwingend atmete ich nochmals tief ein und aus, um meinen Puls zu regulieren und fragte dann stotternd:»Sebastian.., was war das? Wieso bist du so schnell gefahren und wo fahren wir hin?«
Er antwortete nicht und starrte gebannt auf die Straße und gelegentlich in den Rückspiegel.
Plötzlich riss er das Lenkrad rum, wechselte auf die andere Spur und fuhr wieder den Weg zurück, den wir gekommen waren.
Irgendwann an der Hälfte der Landstraße fuhr er jedoch nicht weiter, sondern bog scharf links ab.
»Er wird dir gleich alles erklären. Hoffe ich.«, sagte er nach langer Zeit, mit seinem ernsten Gesichtsausdruck.
Moriarty oder was?

Juliet | Moriarty FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt