32. Was oben wohl passierte

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»Vielen herzlichen Dank, Mister Moriarty, für die Unterkunft. Die Bezahlung sollte schon an Sie gelangt sein.«, hörte ich eine Stimme, die gespielt freundlich aber dennoch aufrichtig klang.
»Natürlich. Es ist angekommen.«, erwiderte Jim nur knapp und ich hörte, wie sich seine komplette Tonlage verändert hatte.
Er klang auf einmal monoton und ausdruckslos, jedoch nicht ohne etwas bedrohliches in der Stimme zu haben.
Ich saß an der Stirnseite des Tisches - inzwischen mit einer frischen Tasse Kaffee - und versuchte an Sebastian vorbeizuschauen, der sich schützend und ausdruckslos vor mich und zu Jim gestellt hatte.
Der Fremde trat in das Zimmer und heftete seinen Blick unverzüglich an mich.
»Elias Parrish, wie ist Ihr Name, wenn ich fragen darf?«, er hielt mir die Hand hin und aus Höflichkeit stand ich auf. Während ich ihm die Hand reichte antwortete ich ihm:»Juliet Ridgway. Sehr erfreut.«
Er hielt meine Hand und führte sie zu seinem Mund. Wäre ich nicht komplett davon überzeugt, dass Jim diesen Kerl nicht sonderlich abkonnte, fände ich ihn sogar charmant.
»Die Freude ist ganz meinerseits.«, erwiderte er höflich und schaute mir dabei tief in die Augen.
Seltsamer Typ.
Nach einigen Sekunden der Stille unterbrach Jim das Schweigen, wofür ich ihm sehr dankbar war, und führte den Herrn rauf in sein Arbeitszimmer.
Die beiden verließen den Raum und Sebastian schaute ihnen zögernd hinterher.
»Dieser Typ ist mir unsympathisch.«, meinte ich bloß leise, aus Angst Mister Parrish könnte mich hören.
»Du sprichst vollends meine Gedanken aus, July.«, erwiderte Seb grummelnd und schaute zu mir.
»Jim hat gesagt ich soll auf dich aufpassen, ich mach mir aber mehr Sorgen um ihn.«
Verwirrt schaute ich ihn an, schüttelte dann den Kopf und meinte:»Tout va bien. Geh zu ihm. Ich wollte sowieso mal wieder in die Stadt. Außerdem muss ich einkaufen, hier gibt es ja nichts zu Essen.«
Unsicher schaute er mich an, worauf ich nur bestätigend den Kopf schüttelte.
Er stöhnte verzweifelt aus und lief dann zügig die Treppen hoch, vor Jims Arbeitszimmer.
Ich lief ebenfalls nach oben, holte jedoch meine Jacke und Geld und machte mich dann gleich auf in die Innenstadt um Socken und Essen zu holen.
Was oben wohl passierte?

Juliet | Moriarty FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt