11. Weil ich sowieso sterbe

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Schweigend saß ich erneut neben Sebastian Moran in seinem Aston Martin DB11 und überlegte, wie lange das Geld wohl reichen würde um in diesem Hotel zu wohnen.
»Also?«, fragte mich Moran mit ausdrucksloser Miene.
»Ich denke mehrere Wochen auf jeden Fall. So lang wird das aber sicherlich nicht dauern, bis der Auftrag erledigt ist. Und falls doch tu ich es zur Not selbst bevor mir das Geld aus geht. Außerdem brauch ich nur etwas zum schlafen und hausen, weil viel essen und trinken tue ich nicht, beziehungsweise brauche ich gar nicht.«
Für die nächste Zeit der Fahrt, schaute er mich weiterhin misstrauisch an, jedoch sagte er nichts und fuhr einfach schweigend zu dem Hotel, in, oder eher auf dem ich die letzte Nacht überbrückt hatte.
Als wir angekommen waren, war ich so in meinem Kopf versunken, dass Moran mir die Tür öffnete und mich lachend ansah:»Sie können die Nacht auch im Auto verbringen.«
Ich schüttelte den Kopf und murmelte 'Rückenschmerzen', woraufhin er nickend zu verstehen gab das er genau wusste was ich meinte.
Im Gehen fischte ich die Zigarettenschachtel aus meinem Mantel und stellte mich vor die Tür des Hotels.
Anstatt loszufahren stieg er erst gar nicht ein, sondern stellte sich neben mich und tat es mir gleich.
»Sie rauchen?«
Grinsend schob er sich eine Zigarette zwischen die Zähne und nickte während er diese anzündete.
»Also, dann erzählen Sie mal, wie ihr Gespräch abgelaufen ist.« - »Oh oui, aber bitte duzen Sie mich doch, sonst fühl ich mich so alt.«, lachend fasste ich mir dabei an den Hinterkopf und hoffte, dass er es genauso sah wie ich. Ich war erleichtert als er mir ebenfalls das 'Du' und den Vornamen anbot.
»Moriarty scheint komplett psychisch gestört zu sein. Aber ich hatte nichts anderes erwartet, bei dem Beruf.«
Bei dem ganzen Gespräch erläuterte ich ihm bis ins Detail die Begegnung mit Moriarty, worauf er immer verstehend nickte und ab und zu Dinge einwarf.
»Und er hat wirklich gesagt er möchte das bei einer Tasse Tee weiter besprechen?«, Sebastian wirkte ungläubig.
Lachend schüttelte er den Kopf und meinte:»Du hast Glück, es gibt zwei Möglichkeiten. Sicher ist auf jeden Fall, er sieht etwas ihn dir. Was genau es ist weiß man bei ihm nie genau. Entweder er mag dich, was so gut wie nie vorkommt und eigentlich auch sehr untypisch ist, oder er will dich umbringen. Ist beides für dich nur Vorteilhaft.«
Wenn Moriarty wüsste, dass Sebastian Moran mir diese Informationen, privaten Dinge und Tipps mitteilte, würde er ihn doch vermutlich umbringen.
Warum erzählte mir Sebastian das also alles?
Weil ich sowieso sterbe.

Juliet | Moriarty FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt