52. Ich hasse Aufzüge

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»Ah, wie ich sehe habt ihr euch bereits kennengelernt und ich sehe ihr versteht euch gut. Ihr würdet ein süßes Pärchen abgeben, auch wenn ihr ausseht, wie Geschwister.«, platzte Clary herein und brabbelte schon drauf los.
Bei der Pärchensache wollte ich sie schnellstens unterbrechen, doch bis ich Luft geholt hatte, sprach sie auch schon weiter und unterbrach mein Ansetzen zum Sprechen.
»Wie dem auch sei, ist ja alles egal. Das einzig wichtige ist, dass ihr euch versteht, denn ihr werdet in nächster Zeit miteinander auskommen müssen. Josy, wenn du willst kannst du Niki gleich helfen. Ich bin oben, wenn du mich suchst. Wenn du gehen willst, geh einfach. Bis dann.«, und mit den Worten verschwand sie auch schon aus dem Raum.
Beruhigt atmete ich aus und wandte mich wieder an Nikolai.
»Скажи, wobei kann ich dir helfen?«
[Skaschi]
(Erzähl)
Augenrollend aber dennoch freundlich meinte er:»Clary übertreibt mal wieder. Ich schaffe das gut allein. Aber dank dir hab ich weniger Arbeit.«, beim letzten Satz streckte er mir seine Zunge entgegen und ich erschreckte leicht über sein kindliches benehmen, lachte aber dann allerdings.
Er führte mich in einen anderen Raum, welcher ein Leichenschauhaus war und ein großer Tisch in der Mitte stand.
Du weißt genau was für ein Tisch.
»Hier werden die Leichen obduziert. Das weißt du aber sicherlich. Clary hat von deiner Intelligenz geschwärmt, da zweifle ich jedoch dran.«, wieder streckte er mir seine Zunge entgegen,»Spaß beiseite, wir haben ein elf Jahre altes Mädchen vom Barths und wenn ich ehrlich bin, fällt es mir nicht besonders leicht Kinder zu obduzieren. Es wäre lieb wenn du das übernimmst, die Proben entnehmen und untersuchen mache ich gerne, aber aufschneiden möchte ich sie nicht unbedingt. Ich hoffe du findest das nicht noch schlimmer, weil du..« - »Weil ich eine Frau bin?«, fragte ich ihn mit hochgezogener Augenbraue.
Er zuckte mit den Schultern, nickte aber auch gleichzeitig.
Immer noch skeptisch schauend sagte ich:»Zum Glück habe ich nur Probleme damit, wenn ich Leute obduzieren muss, die mir etwas bedeuten. Und davon gibt es kaum Leute, deswegen ist es kein Problem. Ich mache es.«
Erleichtert schaute er mich an und dankte mir.
Zuvorkommend zeigte er mir die 'Umkleiden', reichte mir ein paar Klamotten, Kittel und Handschuhe und sofort nachdem ich fertig mit allem war, machte ich mich ran.
{Da ich leider keine praktischen Erfahrungen zu Obduktionen habe, überspringe ich es, um nichts falsches zu schreiben.}
»Schickst du sie dann ins Barths? Wieso arbeiten wir eigentlich mit denen zusammen?«, fragte ich Niki, während ich mir die Hände wusch und ihn anschaute.
»Ja ich schicke sie heut Abend rüber. Und äähm, ich denke, weil Clarys Vater damals durch seinen Bruder schon im Kontakt mit dem Barths Hospital stand und dadurch die Kontakte halt geblieben sind. Gemeinsam klappt es einfach besser.«, bei seinem letzten Satz zwinkerte er mir zu und ich rollte bloß seufzend mit den Augen.
Ich hasse solche Sprüche.
Geschockt schaute er auf die Uhr und stieß erschrocken aus:»Vergiss das heut Abend, ich muss es jetzt machen. Es ist schon halb zehn.«
Ebenfalls erstaunt zog ich mein Handy aus der Tasche und bemerkte, dass es stimmte.
»Oh, dann werde ich mich jetzt verabschieden und nach Hause fahren. War schön deine Bekanntschaft zu machen, Niki.«, seinen Namen betonte ich extra, damit er das Duzen auch ja nicht vergaß.
»Die Freude war ganz meinerseits. Wir sehen uns Joselynn.«
Somit schloss ich die Tür und fuhr mit dem Aufzug nach oben, um mich noch bei Clary zu verabschieden und dann zu gehen.
Ich hasse Aufzüge.

Juliet | Moriarty FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt