66. Jetzt aber schnell

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»Sherlock Holmes.«, wisperte ich Seb entgegen, um ihn verstehen zu lassen.
Er nickte und machte sich bereit einzugreifen, falls es so weit war.
Wenn man sich nahe genug an die Wand stellte, verstand man sogar was gesagt wurde.
Anfangs redete Sherlock von einem Geschenk, dann von Rätseln und dabei hielt er die ganze Zeit lächerlich den Raketenplanstick in die Höhe.
Mir ging ein Licht auf.
Doch bevor ich mich meiner Beobachtung widmen konnte, schaute ich auf das weitergehende Geschehen.
Mr Watson betrat die Halle und trug eine auffällig Dicke Jacke.
Monoton sprach er zu Sherlock, welcher ihn geschockt anstarrte.
Der versteht aber auch gar nichts.
Watson öffnete seinen Mantel und man sah, dass er voll mit Sprengstoff beladen war.
Ich hörte ein Klicken neben mir und augenblicklich sah ich einen roten Punkt auf John Watson herumwandern.
Als ich zu Sebastian schaute wusste ich sofort, dass er von ihm kam, von wem auch sonst.
»Mach dich bereit.», meinte er leise und knapp und deutete auf eine der Waffen.
Vorsichtig nahm ich eine und richtete mich soweit, um jederzeit abfeuern zu können.
Immer noch schaute sich Sherlock um und plötzlich hörte ich die Stimme die mein Herz für eine Sekunde stehen ließ.
»Ich hab Ihnen meine Nummer gegeben. Ich dachte, Sie rufen an.«
Es war Jim.
Augenblicklich stellten sich jegliche Härchen meines Körpers auf, teils weil es mich freute Jim zu sehen beziehungsweise zu hören, teils weil seine psychopathische Stimme mich schaudern ließ und ein klein wenigstens deswegen, weil ich Angst um ihn hatte.
Man sah Holmes förmlich an, wie seine Welt auf den Kopf gestellt wurde als Jim immer näher auf ihn zulief.
Ich achtete kaum noch auf ihre Worte, ich machte mich bloß bereit zu schießen, bevor es Sherlock Holmes tat.
Sebastian lachte leise neben mir, als er Jim sagen hörte:»Ich mache mir nicht gerne die Hände schmutzig.«, aber gleich danach fokussierte er sich wieder auf das Geschehnis.
Mein Herz schlug immer schneller, je mehr Jims sagte, je näher er Sherlock kam.
»Das müssen wir doch ALLE!«, Jim schrie das letzte Wort und in der kompletten Halle schallte es.
»Etwas ähnliches hab ich zu Elias Parrish gesagt, bevor ich ihn umgebracht habe.«, meinte ich leise zu Seb, welcher mich mit hochgezogener Augenbraue aber dennoch anerkennend ansah.
»Ihr seid euch zu ähnlich. Ob du's glaubst oder nicht.«, meinte er noch schnell bevor er sich wieder seinem Ziel widmete.
Plötzlich ging John Watson von hinten auf Jim zu und legte ihm einen Arm um den Hals.
Jim lachte bloß und blieb ruhig, so verdammt ruhig!
»July, bleib hier! Ziel auf Watson! Ich nehm Holmes ins Visier!«, rief mir Sebastian entgegen, er verließ den Raum und ich robbte zu seiner Position und nahm Watson in mein Fadenkreuz.
»Was wäre wenn ich Sie jetzt erschiesse? Jetzt sofort?«, fragte Holmes Jim und ich holte mir ein weiteres Gewehr, um auf seinen Hinterkopf zu zielen.
Dann schieß ich meine ganze Munition auf dich, Wichser!
Gekonnt konterte Jim und auch wenn ich nicht glaubte, dass Sherlock ihn erschoss, blieb ich wachsam.
Jim verließ kurz die Halle, woraufhin Holmes Watson die Jacke vom Körper riss.
Aufgebracht lief er auf und ab.
Sebastian kam zurück ins Zimmer gerannt.
»Was meinst du, schaffen wir es mehrere Waffen auf sie zu halten?.«, flüsterte er fragend und grinsend zugleich, bevor er mir zwei weiter Gewehre gab.
Mit zwein unter jeweils einem Arm versuchte ich so gut es ging auf John Watson zu zielen und Seb nahm sich Sherlock Holmes vor.
Seb nahm ebenfalls noch welche und murmelte:»Du hast gewonnen. Alter ist das schwer die zu halten.«
Bevor sie merkten, dass erneut auf sie gezielt wurde, trat Jim dramatisch wieder ein und sagte er könne sie nicht am Leben lassen.
Gut so.
Wir hielten unsere Fadenkreuze weiter auf die beiden Gerichtet, bis alle Aufmerksamkeit wieder auf Jim lag.
Stayin' Alive von Bee Gees ertönte von irgendwo her, und ich wusste genau von wo.
Peinlich, ich wollte doch bloß nicht mehr, das er einen langweiligen Standartklingelton hatte.
Ich sah ein kurzes Zucken seines Mundwinkels in Jims Gesicht, dann fasste er sich und fragte, höflich wie er nun einmal war, ob er rangehen durfte. Nach dem üblichen Geschrei und den routinierten Drohungen verließ er die Halle und nach einigen Minuten bekam Sebastian die Nachricht dass wir abhauen sollten.
Jetzt aber schnell.

Juliet | Moriarty FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt