64. Super bequem dieses Sofa

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»Nehm's ihm nicht übel. Er ist gestresst.«, meinte Sebastian ruhig atmend, als wir auf seinem Balkon saßen und zusammen eine Zigarette rauchten.
»Das ist doch die Ausrede für alles.«
Er legte seinen Kopf schief und dafür, dass er ein ausgebildeter Auftragskiller war, der einen Haufen Menschen auf den Gewissen hatte und krass muskulös gebaut war, sah er in diesem Moment extrem mitfühlend aus.
»July, versteh, er hatte noch nie so eine ernste Beziehung gehabt. Weißt du wie seltsam es für mich war, als er dich damals nicht erschossen hat? Jede Frau mit der er eine vermeintliche Beziehung geführt hat, hat er früher oder später erschossen.«
Genervt erwiderte ich, bevor ich an meiner Kippe zog:»Ich hoffe das passiert bei mir demnächst auch mal.«
Resigniert über meine Sturheit atmete Seb aus und legte seine Hand auf meine Schulter.
»Weißt du wie vielen Personen Jim schon gesagt hat, dass er sie liebt?«
Desinteressiert zuckte ich mit meinen Schultern woraufhin er mich fragte:»Hat er es zu dir gesagt?«
Sofort kam mir jedes einzelne Mal, als er mir das sagte, in den Sinn und augenblicklich nickte ich.
»Oh okay. Somit hat Jim es in seinem ganzen Leben zu einer einzigen Person gesagt. Zu dir. Zu dir Juliet Ridgway. Ich weiß er ist extrem anstrengend und manchmal würde ich ihm am liebsten selbst eine Kugel in den Kopf jagen, aber er liebt dich wirklich über alles. Auch wenn man das manchmal nicht so merkt.«
Er stand auf und drückte seinen Zigarettenstummel aus.
»Erzähl ihm bitte nicht, dass ich bei dir bin.«, flüsterte ich Seb noch zu bevor er ging.
Leise und gefrustet von meiner Sturheit nickte er und erwiderte bloß 'natürlich'.
Als ich sah wie Sebastians dunkler Aston Martin aus meinem Sichtfeld verschwand schrie ich über den Balkon. Ich schrie meine Verzweiflung in den starren Nachthimmel und erhoffte mir..
Was erhoffte ich mir überhaupt?
Ein letztes Mal zog ich die frische Nachtluft ein und legte mich dann auf die Couch in Sebs Wohnung.
Er hatte mir angeboten in seinem Bett zu schlafen und auch, wenn er darin nie schlief und es unbenutzt war, war es ein seltsames Gefühl, weshalb ich ablehnte.
Meine Kniekehlen hingen auf der Sofalehne, weswegen meine Füße einfach herunterhingen.
Ich starrte gerade auf die Decke und ließ meinen Gedanken freien lauf.
Diese Gedanken in meinem Kopf wirrten so unübersichtlich umher, dass es mich mit der Zeit erschöpfte.
Nach einer Weile fielen meine Augen zu und kurz darauf war ich auch psychisch nicht mehr anwesend.
Super bequem dieses Sofa

Juliet | Moriarty FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt