39. Au revoir

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»Jim?«, ich schreckte aus meinem Schlaf und hielt mir schwankend den Kopf.
»Ne, Jess. Wer ist dieser Jim, dein Freund? Liebhaber?«
Wer zur Hölle war das und wo zur Hölle war ich?
Ich schaute an mir runter.
Definitiv Sex.
»Lass die Fragerei, Jess.«, ich betonte seinen Namen besonders, etwas aus Provokation aber auch um mich daran zu erinnern, dass er nicht Jim war.
Du hättest es lieber mit Jim getan.
»Willste Essen? Ich kann Pancakes machen.«
Kopfschüttelnd hielt ich mir weiterhin den Kopf:»Ein Kaffee und eine Aspirin wäre mir lieber.«
»Jo, kommt sofort.«
Dankend schaute ich ihn an und fing dann an meine Klamotten vom Boden aufzusammeln und diese anzuziehen.
Sofort überkam mich ein beklemmendes Gefühl.
Ich hatte mit einem Mann geschlafen, der nicht Jim war.
Nach dem gestrigen Tag wollte er sowieso nichts mehr von mir hören, trotzdem fühlte ich mich elendig schmutzig und fragte Jess:»Kann ich kurz dein Bad benutzen?«
Mit einem Löffel im Mund nickte er und zeigte auf eine Tür am Ende des Flurs.
Langsam und leicht torkelnd verließ ich den Raum und lief auf das Badezimmer zu.
Mein Spiegelbild sah ansehbar aus, bis auf die Augenringe und die verklebten Wimpern.
Jedoch sah ich nicht ansatzweise so armselig aus, wie ich mich fühlte.
Ich drehte den Wasserhahn auf, ließ meine Hände damit volllaufen und wusch mein Gesicht damit.
Jim.
Mein Atem stockte bei den Gedanken an ihn und ich verließ außer Atem das schlecht belüftete Badezimmer.
Noch immer kam keine Luft mehr in meine Lunge und augenblicklich knickten meine Beine weg.
Erschrocken schaute Jess um die Ecke und starrte mich panisch an.
»Krepier mir ja nicht, ich ruf einen Krankenwagen.«, mit den Worten verschwand er schnell in ein anderes Zimmer und ich hörte, wie er seine Adresse nannte, meinen Namen und die Situation schilderte.
»Luft.«, brachte ich bloß erstickt raus, da ich weder Lust auf Sanitäter, Ärzte noch Krankenhäuser hatte.
Als Jess den Anruf beendet hatte stand er überfordert vor mir und laberte irgendeinen unnötigen Müll und mit jedem Wort das er sagte und jeder Sekunde die er da stand, verdunkelte sich meine Sicht, bis ich komplett in schwarz getaucht war.
Au revoir.

Juliet | Moriarty FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt