13. Was passiert hier bloss

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Es dauerte nicht lange, da hielten wir in einer Einfahrt, die beinahe komplett von Bäumen umgeben war.
Da es wahrscheinlich schon weit nach Mitternacht war, leuchtete der Mond nur leichtes Licht und alles wurde von einem dunklen schwarz verschluckt.
»Na los, komm schon mit, oder willst du die ganze Nacht hier draußen bleiben?«, lachte Sebastian mich an und machte eine einladende Handbewegung.
Ich lief dicht hinter ihm, um ihn in der Dunkelheit nicht aus den Augen zu verlieren. Nach vierundvierzig Schritten und sechsundzwanzig Atemzügen, kamen wir vor einer großen Tür an. Links und rechts sah ich Umrisse des Hauses, konnte jedoch nicht erkennen wie es aussah oder wo es endete.
Man hörte keinen Mucks, bis Sebastian die Tür aufschloss und mit einem lauten Geräusch öffnete.
Natürlich hörte ich direkt die Stimme von Moriarty aus einem oberen Stockwerk, wie könnte ich diese nur vergessen.
»Setz dich ruhig auf einen Stuhl. Ich geh kurz hoch und schildere ihm die Lage. Dann erklären wir dir alles.«
Mich zu einem Lächeln zwingend setzte ich mich, als Sebastian jedoch verschwunden war, rollte ich mit den Augen und stöhnte genervt auf.
Was zur Hölle sollte das hier?
Warum schreit hier keiner?
Das war eine gute Frage, denn Moriarty war ein komplett gestörter, vielbeschäftigter Mann, es würde ihm niemals in den Kram passen eine Fremde zu beherbergen.
Nach vielen, vielen weiteren Gedanken, bei denen ich schon überlegte einfach abzuhauen und mich dem Schicksal zu überlassen, schaute ich auf, als jemand die Treppen hinunter gelaufen kam.
Nicht nur jemand.
Moriarty lui-même.
»Guten Abend meine Liebe. Ich hoffe Sie haben kein Problem damit die Nacht hier zu verbringen und keine Sorge, den Koffer finden wir schon.«
Ich murmelte darauf bloß ein leises 'Salut' und 'Ist mir egal', jedoch ließ er sich davon nicht beirren und fragte mich wie meine Anreise war.
Was hat der denn für Probleme?
"Holprig.«, erwiderte ich knapp und Sebastian, der hinter ihm die Treppen hinunter gelaufen war, lachte leise.
»Aber ich bin unversehrt angekommen, deswegen kann ich mich nicht beklagen. Tout va bien.«
Zufrieden nickte Moriarty und warf dann Sebastian einen seltsamen Blick zu.
»Kommen sie mit Jude. Ich zeig Ihnen das Haus und ein paar Zimmer, in denen Sie schlafen können. Und bitte, nennen Sie mich Jim, ich höre förmlich in Ihrem Kopf wie Sie mich ständig beim Nachnamen nennen.«, er lachte mich einladend an und ich schmunzelte.
Jim.
Ich nannte ihn doch bloß beim Nachnamen weil ich seinen Vornamen nicht wusste.
»Oh natürlich meine Liebe, wie sollten Sie das auch wissen.«, antwortete er überrascht, nicht ahnend, dass ich so diskret war.
Ich war jedoch ebenfalls überrascht, da ich dachte dies nur in meinem Kopf gesagt zu haben.
Was passiert hier bloß.

Juliet | Moriarty FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt