46. Endlich nach Hause

104 9 0
                                    


Nach schätzungsweise einer halben Stunde - ich hatte diesmal nicht auf auf die Zeit geachtet, da ich in ein Gespräch mit Jim vertieft war - kam die Junge Frau wieder heraus.
Sie weinte, immer noch oder wieder, und nahm mir dankbar ihren schlafenden Sohn ab.
»Wie lief der Eingriff?«, fragte ich sie, mit Bemühungen, Mitgefühl und Interesse zu zeigen.
Da sie vor dem Kinderwagen kniete, musste sie zu mir aufschauen.
Augenblicklich wich ihr ein Lächeln auf die Lippen und sie flüsterte hörbar erleichtert:»Es ist alles gut verlaufen. Ich danke Ihnen so sehr, Sie sind wahrhaftig ein Engel,« danach wandte sie sich freudestrahlend an Jim,»Sie haben wirklich sehr viel Glück mit Ihrer Frau.«
Er schaute verwirrt und ich wollte gerade etwas einwerfen, als er antwortete:»Ich weiß, das habe ich wirklich.«, danach schaute er mich mit einem so liebevollen Blick an, dass ich drohte zu schmelzen.
Und das war keine Untertreibung.
Leicht (überhaupt nicht leicht!) gerührt lächelte ich ihn an und verlor mich in seinem wunderhübschen Gesicht.
»Oh, bei Gott. Es tut mir so leid für die Zeit, die Sie verschwendet haben. Ich hätte auch eine Schwester um diesen Gefallen beten können.«, machte sich die junge Frau Vorwürfe und fasste sich peinlich gerührt an die Stirn.
Ich drehte mich zu ihr und winkte mit einer wegwischenden Handbewegung ab:»Nein, wirklich kein Problem. Die Krankenschwestern haben sehr viel zu tun. Außerdem habe ich sowieso gewartet. Sie waren in einem abwesenden Zustand und nicht ganz bei Sinnen, sie hätten ihr Kind jedem gegeben.«
Ich war sehr bemüht freundlich und einfühlsam zu sein, doch bei ihrer Mimik gegen Ende bemerkte ich, dass mir das - mal wieder - nicht gelang.
Etwas verwirrt und geschockt sah sie mich an und ich versuchte die Situation zu retten, indem ich nochmals sagte:»Es war wirklich kein Problem. Kümmern Sie sich um ihren Sohn und Mann, auf Wiedersehen und viel Glück noch.«
Sie lächelte mich an, verabschiedete sich und schob dann aufgeregt den Kinderwagen durch den Flur, bis sie durch eine Tür verschwand.
»Gerade so noch gerettet, mon amour. Das war gar nicht einfühlsam und das muss was heißen, denn ich bin Jim Moriarty.«, meinte er bloß provokant und lachte mich an.
Mit zusammengekniffenen Augenbrauen schaute ich ihn an und boxte ihm gegen die Schulter.
Er schaute mich erstaunt an und lachte dann bloß weiter, während er so etwas wie 'schwach' murmelte.
Genervt meinte ich bloß:»Tais toi und rede nicht so einen Schwachsinn. Ich will nach Hause.«
Als Antwort nickte er und legte mir seinen Arm um die Schultern.
So liefen wir aus dem Gebäude und fuhren ohne Umwege nach Hause.
Endlich nach Hause.

Juliet | Moriarty FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt