37. Weg von Jim

115 9 1
                                    


Ein halbes Jahr verging, ohne Zwischenfälle, große Streitereien oder sonstige Dinge.
Ein halbes Jahr, komplett sorglos und glücklich mit Jim.
Kaum zu glauben.
Bis dieses eine Wort aufkam.
»Persephone?«, warf Jim ohne jeglichen Zusammenhang beim Frühstück in den Raum.
In mir schrillten alle Alarmglocken, doch ich blieb nach außen hin ruhig.
Obwohl ich innerlich komplett eskalierte, sah ich ihn einfach nur fragend an.
»Persephone?«, wiederholte ich gespielt nicht verstehend.
Er atmete einmal tief ein und aus, seine Augen funkelten und dann meinte er:»Juliet, verkauf mich nicht für blöd. Persephone. Kein Wunder, dass ich keinen einzigen Eintrag in der Regierung über dich gefunden habe. Du existierst nicht.«
Autsch.
»Du hast Einträge über mich gelesen?«, antwortete ich mindestens genauso wütend.
»Du hast keinen Grund wütend zu sein! Du hast mir was vorgespielt. DU EXISTIERST NICHT! WER BIST DU?«, er war inzwischen aufgesprungen und schrie mich einfach nur noch mit funkelnden Augen an.
Mich zur Ruhe zwingend erwiderte ich monoton:»Ich existiere. Ich stehe vor dir.« Ungewollt provozierte ihn dieser Satz und all meine angesammelte Wut wurde zu Angst.
Angst davor, was Jim tun würde, angst davor, was ich tun würde.
Er schien meine gesagten Worte zu verarbeiten und als diese endgültig durch seinen Kopf gegangen waren, lief er auf mich zu und hielt meinen Arm fest.
Sein Griff war stark und ich spürte wie sich seine Finger in meinen Oberarm gruben.
Ich versuchte zu vermeiden, schmerzvoll zu schauen oder gequält auszuatmen, doch beides gelang mir nicht.
»Verlass sofort mein Haus. Ich kenne dich nicht.«, seine Stimme klang eisern und kalt und in seiner Miene waren keine Emotionen außer purer Hass zu sehen.
Schluckend entzog ich meinen Arm seinem Griff und ging ohne zu zögern nach draußen. Ein Glück, dass ich sowieso in die Stadt wollte, meine Schuhe bereits anhatte und mein Geld in den Taschen ruhte.
Ungerührt lief ich die lange Landstraße entlang, bis ich zu einer Bushaltestelle kam und nach sechshundertsiebzehn Sekunden in den Bus einstieg, der mich in die Innenstadt befördern sollte.
Weg von Jim.

Juliet | Moriarty FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt