72. Es ist vorbei

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»Ich werde dich nicht gehen lassen. Er hat dich wie Dreck behandelt, du gehst nicht zu ihm!«, meinte Clary bestimmt am Esstisch und fuchtelte mit der Gabel vor mir herum.
Henry, welcher neben ihr saß schaute erst sie von der Seite an und dann mich:»Clary, Schatz, beruhig dich. Meinst du nicht Josy ist auf die Erklärung gespannt?«
Ihre Augenbrauen wanderten skeptisch bis kurz über ihre Augen und entrüstet meinte sie:»Seine Erklärung kann er sich sonst wo hinschieben. Fall mir nicht in den Rücken!«
Ruhig bleibend lächelte er, stand auf, nahm das Geschirr und drückte ihr im vorbeigehen einen Kuss auf den Kopf und sagte:»Tu ich doch gar nicht.«
Während der ganzen Unterhaltung, welche sicherlich eine halbe Stunde lang ging, hielt ich mich raus und schob das Essen von der einen Seite auf die andere.
»Iss was Süße. Du siehst sowieso extrem abgemagert aus.«
Etwas heiser lachte ich auf und bemerkte grinsend:»Du bist ja schlimmer als jede Großmutter.«
»Das ist sie wirklich!«, hörte man Henry aus der Küche rufen.
»Tut mir leid Clary, es schmeckt wirklich gut,« ich sagte es, obwohl ich nicht probiert hatte, vermutlich würde es ihre Gefühle sonst verletzten,» aber mir ist gerade einfach nicht nach Essen zumute.«
Aufmunternd lächelte sie und legte den Kopf schief.
»Alles gut, entschuldige dich doch nicht immer. Ich richte schnell dein Zimmer her. Dann kannst du eine Nacht drüber schlafen.«
Dankend nickte ich.
Eine Nacht drüber schlafen.
Wer weiss was geschehen würde, wenn ich diese Nacht nicht bei Jim war.
Waren wir dann endgültig getrennt? Würde er Seb, oder noch schlimmer sich selbst etwas antun?
Vielleicht bemerkte er es überhaupt nicht ob ich kam oder nicht, besonders scheren tat er sich ja eh nicht drum.
Oder?
»Komm Josy, du kannst schlafen.«
Voller Adrenalin und Tatendrang lief ins Zimmer und als sie sicherstellte, dass ich im Bett lag, verließ sie das Zimmer.
Gleich als sie draußen war stand ich auf und lief im Zimmer umher.
Mein Kopf füllte sich abermals mit Gedanken und ich hatte das Gefühl er würde jede Sekunde auseinander springen.
Versuchend in meinen Kopf zu kommen um klare Gedanken zu fassen, zog ich meine Socken aus, da ich barfuß besser denken konnte (so verrückt das auch klingt).
Vereinzelte Tränen liefen über mein Gesicht, es war ein riesiger Zwiespalt in dem ich mich befand.
Er hatte mich rausgeschmissen, zum zweiten Mal.
Es wirkte als hätte er sich gar nicht geschert, was mit mir geschah und ich wettete, wäre Seb nicht, hätten sie mich nie gesucht.
Andererseits ging mir sein Blick nicht mehr aus dem Kopf.
Seine leicht glasigen Augen, trotz das er versuchte standhaft und neutral zu wirken sah man dass es ihn fertig machte.
Der Kuss, der so voller Sehnsucht und Liebe schmeckte, dass ich ihn jetzt noch fühlte.
Augenblicklich sank ich auf den Boden, um mehr Ruhe zu haben.
Als ich auf den Wecker im Raum sah, zeigte dieser 12.47am.
Es ist vorbei.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 28, 2022 ⏰

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Juliet | Moriarty FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt