unentdeckte Liebe

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Zusammen mit unseren Einkäufen brachte uns Jonas an einen anderen See, den ein Steg zierte. Daneben war eine kleine Feuerstelle und den Grill, den wir von Jonas geholt hatten, platzierten wir geschickt daneben. Marco und Mario machten sich direkt daran, den Grill anzuwerfen, da sie scheinbar unglaublich hungrig waren. Jedenfalls deutete ich so ihre erfreuten Gesichter, als sie die erste Wurst auf den Grill warfen.

Ich saß der Weil auf dem Steg, baumelte meine Füße ins Wasser und seufzte zufrieden. Die Sonne machte sich gerade daran, unter zu gehen und einen schöneren Ort konnte ich mir kaum ausmalen. "Du bist in Timo verliebt, nicht?" Jonas setzte sich neben mich und begann mich ernst zu Mustern.

"Wow, wow, wow." Machte ich nur und fuchtelte abwehrend mit meinen Händen in der Luft rum, um Jonas irgendwie umzustimmen. "Wie kommst du denn jetzt darauf?" Fragte ich dann, versuchte so unwissend, wie möglich auszusehen und legte meinen Kopf fragend schief. 

Jonas seufzte nur, lachte leicht und setzt sich auch auf den Steg. "Ich kenne dich nun seit gut zwei Jahren, Leo." Murmelte er und sah mich dann lächelnd an. "Da kommt so einiges zusammen." Murmelte er also, grinste und nickte bekräftigend. "Und ich seh doch, wenn du verliebt bist. Dann machst du das immer mit deinen Händen. Das hast du auch bei Mats gemacht." Lachte er dann und deutete auf meine Hände, die sich gerade abstürzten.

Diese zog ich daraufhin schnell zu mir hoch und versteckte sie, ehe ich mich geschlagen gab und Jonas schief ansah. "Ich weiß nicht, was ich machen soll." Murmelte ich dann und sah raus auf den See, der wunderschön glänzte.

"Sag es ihm." Bestimmte Jonas und grinste, als wäre es das einfachste der Welt. Doch das meinte ich nicht. Ich meinte die Wahrscheinlichkeit, abzukratzen und damit einen geliebten Menschen zu verletzen. Ich meinte die Wahrscheinlichkeit, dass ich das alles nicht auf die Reihe kriegen würde. Es hatte einmal noch geklappt, wieso sollte ich meine letzte Kraft in eine neue Liebe stecken? Ich schaffte es nicht mehr.

"Ich mein das so gar nicht." Murmelte ich dann und sah Jonas an. "Was, wenn ich das nicht hinbekomme? Wenn das zu viel ist? Wenn ich abkratze? - dann hinterlasse ich mehr Verletzte, als ich wollte." Ich seufzte schwer und sah zu Jonas, der mit zusammengekniffenen Augen den Kopf schüttelte.

"Nein, nein, nein." wiederholte er. "Du kannst nicht die Leute, die du liebst und die Leute, die dich lieben, von dir abhalten. Damit fügst du dir und ihnen mehr Schaden zu, als ein Tod." Murmelte er dann und sah zu Marco und Mario. "Du kannst nicht versuchen, deine Freunde von dir fern zuhalten. Daran würdest nicht nur du kaputt gehen. Guck sie dir doch an." Dann zuckte seine Mundwinkel nach oben und er betrachtete mich.

Ich hasste es zwar, dem Kölner Recht  zuzusprechen, doch er hatte recht. Also nickte ich wieder nur geschlagen und seufzte, weil er mir die Sprache verschlagen hatte. "Aber wenn-" begann ich und Jonas legte seine Hand auf meinen Mund.

"Kein wenn und aber. Ich werde nicht von deiner Seite rutschen. Ebenso wenig Max, Mario oder Marco. Auch Timo, oder Fiete werden immer für dich da sein. Lukas und Basti, auch wenn es bei Lukas nicht immer so aussieht. Kai und Jule, deine Dortmunder Jungs. Sogar Mats wird dich so schnell nicht vergessen und irgendwann wird er alles bereuen." Murmelte er und köchekte Optimistisch.

"Kölneroptimismus." Knurrte ich und sah dann zu Jonas. "Mats hat ein Kind und die Zwei haben mich zu ihrer Babyparty eingeladen." Murmelte ich dann erschöpft und Jonas sah mich empört an.

"Die haben was?" Fragte er also empört und ich nickte nur. Er beruhigte sich wieder und knurrte ein leises: "Sack." Er war sichtlich eingeschnappt. Das war es dann wohl mit seiner Optimistischen Einstellung.

"JA MAN!" Nahmen wir nur von Marco wahr, drehten uns um, da der Stürmer euphorisch mit einer Wurst in seiner Hand rumwedelte und dann Sunnys Kopf zwischen seinen Händen nahm, (er hatte die Wurst vorher gegessen), und ihn einen Kuss auf den Mund drückte.

"Ich liebe dich, Sunny."

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