"Ich will mich nicht mit Gladbachern auseinander setzen." Grummelte Jonas immer noch wie ein ein kleines Kind, das keinen Lolli zum Nachtisch bekam. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schob die Unterlippe vor. Er schmollte schon seit mehreren Minuten, weshalb ich anfing zu lachen. "Wieso konnte ich nicht in Köln bleiben? Da ist es schön und die Blumen blühen und die Farben da sind toll und da sind keine komischen Menschen und alle reden normal und-"
"Ich fühl mit dir Bruder, aber wenn du nicht gleich deinen verdammten Mund hältst, muss ich dich leider rauswerfen und dann kannst du zurück nach Köln laufen." Grummelte Lukas, der sicherlich auch nicht ganz zufrieden mit der Ortwahl war, die Basti getroffen hatte. Die Antwort des Autofahrers gab mir aber den Rest, weshalb ich anfing, bitterlich loszulachen. Tränen schossen mir in die Augen, weil ich kaum atmen konnte und ich hielt mir den Magen.
"Was gibt es da zu Lachen, Borusse?" Knurrten beide gleichzeitig. Erschrocken drehte ich mich zu Leon, der auch nur die Lippen zusammen presste, um nicht direkt loszulachen. Doch er hielt es nicht lang aus und begann kurze Zeit später, genau so schrecklich zu grunzen, wie ich. Die Kölner Jungs, die vorn saßen, seufzten nur und heute war der erste Tag, an dem ich einen Kölner schlecht gelaunt sah. Und damit meinte ich so richtig schlecht gelaunt. Gleich zwei davon waren defintiv zwei zu viel, also bekam ich mich schnell wieder ein und versuchte ernst zu bleiben.
"Was wollen wir in Gladbach?" Fragte ich also erneut und Lukas zuckte wieder nur mit den Schultern. Ich nickte also und sah Jonas durch den Rückspiegel, den er geöffnet hatte, um mich im Auge zu haben, an. "Was guckst du so, Kölner?" Murmelte ich dann und legte meinen Kopf schief. Doch er grinste auch nur frech und lachte dann auch leise auf.
"Wusstet ihr das mit Leno und Ter Stegen?" Leon unterbrach die kurze Stille, die aufgekommen war, weshalb alle seufzten und schlecht gelaunt aufjammerten. Wir mochten die Stille und das hatte Leon verstanden, also nickte er und lehnte sich zurück. "Jaja, hab ja verstanden. Ihr wollt eure Ruhe haben und dann in eurer schlechten Laune baden, jaja. Macht mal, aber verderbt den Münchnern unter uns nicht die gute Laune." Murmelte er dann, verschränkte auch die Arme vor der Brust und ich ging an mein Handy, als es zu Klingeln begann.
"Renault, was gibt es Audi?" Ging ich ran und Bastians Stimme erklang direkt. Ich lächelte leicht und stellte dann mein Handy auf laut, damit alle mithören konnten. Jonas hatte sein Handy mit dem Auto verbunden und stellte deshalb die Musik leise, damit alle etwas verstehen konnten.
"Wir nehmen jetzt die nächste Abfahrt und sind dann in nicht einmal fünf Minuten da." Hörte ich den ehemaligen Nationalspieler nur sagen und Lukas nickte verstanden. Ich wusste zwar immer noch nicht, wieso wir durch ganz Deutschland fahren wollten und wieso wir dabei immer mehr Fußballer in unseren Autos hatten, aber Basti musste sich dabei schon etwas gedacht haben, also vertraute ich ihm da. Außerdem schob ich es darauf, dass er sich nicht mehr in der Nationalmannschaft kreativ ausleben konnte und deshalb nicht ausgelastet genug war.
"Nächster Halt, Gladbach." Murmelte Lukas also, nahm die nächste Ausfahrt und hielt wirklich keine fünf Minuten später vor einem Haus an. Ein Haus war untertrieben. Es war eine Villa. Eine wunderschöne, Sandfarbene Villa in Mitten der Großstadt Mönchengladbach. Ich stieg aus, um mit erneut die Beine zu vertreten und ging dann zum Klingelschild, um klarzustellen, wo wir uns gerade befanden und wen wir in seinem verdienten Sommerpausenurlaub störten.
"Da kam er, der Kramer!" Bei dem Spruch von Lukas drehte ich mich um und erblickte direkt den Gladbacher, auf den ich sofort zu rannte und ihm in die Arme fiel.
"Chris, ich hab dich so vermisst!" Murmelte ich gegen seine Schulter und Christoph begann nur zu lachen, erwiderte die Umarnung und strich mir sanft über den Rücken.
"Ich hab dich auch vermisst, Kleine." Lächelte er und sah mich dann an. "Siehst gut aus." Grummelte er und ich strahlte über das ganze Gesicht, drehte mich auffordernd zu den anderen und zeigte dann auf den Blonden.
"So begrüßt man ein Mädchen. So, und nicht anders!"
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Herzschrittmacher
FanficFortsetzung von (1)"Ich kommentiere nur.", und (2)"Es könnte UNS geben, doch es gibt SIE." Die Geschichte um Leonie und Mats geht in die dritte und (!Achtung Spoiler:) letzte Runde! Werden Sie diesmal ihr Glück finden, oder plant ihr Schicksal erneu...