lonely

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Und nun? Was war nur aus meinem jämmerlichen Leben geworden. Was sollte ich jetzt tun? Was hatte ich für eine Wahl? Was machte das Leben lebenswert? Was hielt mich nun noch hier? Meine Playstation, auf der ich mein Ultimate Team auf das Höchstlevel gespielt hatte und nun Alles und Jeden gnadenlos in Grund und Boden schoss. Ich war einsam. Fühlte mich allein gelassen und das Gewissen, das mir immer und immer wieder sagte, dass ich die Jungs dort einfach zurückgelassen hatte, zerriss mich innerlich. Dabei war ich mir nichtmal sicher, ob ich die Jungs zurück gelassen hatte, oder die Jungs mich zurück gelassen haben.

Ich seufzte schwer, starrte auf die Uhr, die zehn Uhr dreißig schlug und dann klingelte auch direkt mein Handy. Ich lächelte leicht und nahm ab. "Schalker." Schmunzelte ich und ich wusste, dass Max am anderen Ende ebenfalls lächeln musste. Das merkte man bei ihm irgendwie immer. Warum, wusste ich nicht. Habe ich noch nie gewusst und würde ich sicherlich niemals herausfinden.

"Wie geht's meiner Borussin?" Fragte er, wie immer sehr charmant und ich musste wieder lächeln. Ich saß jetzt hier schon einige Tage rum, ohne einmal rausgesehen zu haben. Max hatte sein wichtiges Spiel mit Bravour gemeistert und durch das Asthmaspray konnte ich nun wieder etwas mehr laufen. Wenn auch nicht viel mehr, ich kam mit nur einer kurzen Pause zum Krankenhaus. Die Termine hatten sich verdoppelt. Zweimal die Woche, Donnerstag und Sonntag.

"Passt schon. Bin ein wenig einsam hier in meiner Bude. Habe euch alle ja jetzt auch schon wieder einige Tage nicht gesehen, und-" ich unterbrach, weil Max einen Geistesblitz hatte. Ich hörte ein knarren und ein Knistern, ehe ich ihn wieder am Hörer hatte. "Was zur Hölle tust du da?" Lachte ich und erreichte ihn mit meiner Stimme.

"War gerade am Kalender." Erklärte er monoton und ich wartete geduldig ab. Es kam nur irgendwie nichts mehr von ihm, weshalb ich mich räusperte und er mit einem "Oh ja, Huch." Antwortete.  Wieder musste ich lachen, bis dann endlich seine Antwort kam. "Ich hab nächstes Wochenende frei, da kann ich vorbei kommen. Also wenn du das möchtest." Ich starrte ebenfalls auf meinen Kalender, heute war Donnerstag. Er würde also übermorgen schon anreisen. Ich nickte kräftig, stotterte ein 'Ja', und sprang dann erfreut durch die Wohnung.

Damit würde es nämlich aufhören, das Alleinfühlen. Damit würde Ich endlich nicht mehr einsam in meiner  Bude sitzen und mich langweilen. Damit würde endlich etwas Leben in mein Leben kommen und das war gerade das beste Geschenk, das man mir machen konnte. "Gut, dann telefonieren wir morgen, ja?" Max grummelte und ich musste lächeln, nickte wieder und antwortete stumm.

"Dankeschön." Flüsterte ich noch, bevor er auflegte und noch einige Sekunden länger hielt ich mein Handy an meinem Ohr, bis ich realisieren musste, dass er weg war. Ich seufzte dann also, nahm mein Handy vom Ohr und zog mir Schuhe an, um in die Stadt zu gehen. Ich musste zum Arzt und ich hatte große Lust auf Eis. Verdammt große Lust, weshalb ich, erstaunt von mir selbst, weil ich so motiviert war, schnell alles zusammen packte und dann die Tür hinter mir schloss. Ich atmete einmal kräftig die frische Sommerluft ein, ehe ich mich dann auf den Weg machte.

Einen Schritt vor dem Zentrum für Herzkranke, begegnete ich dem gutaussehenden, jungen Mann, den ich schon vor einigen Wochen gesehen hatte. "Du schon wieder." Murmelte der Schwarzhaarige und ich nickte, presste meine Lippen aufeinander und ließ mich auf einen Tratsch ein, da ich noch Zeit hatte.

"Seit wann sind wir nicht mehr bei Sie?" Wollte ich wissen, nur, um den Größeren zu verunsichern und lächelte dann, als ich seine verwirrten Blicke deuten konnte.

"Ach, so war das gemeint." Stellte Sherlock Holmes fest und kratzte sich dann verlegen am Hinterkopf. Ja, vielleicht würde ich jetzt öfter meinen Weg nach draußen finden. Einfach, um nicht mehr so einsam zu sein.

•••

Hey Jo, Fußballfreunde!

Einmal bitte ein kräftigen Applaus für ein neues Kapitel. Ich bin nämlich zu unkreativ, weshalb irgendwie nichts kommt, obwohl ich Zeit ohne Ende habe.

Naja, einmal ein HAPPY BIRTHDAY nachträglich an Kai Havertz, der gestern Geburtstag hatte und von Sorg trotzdem keine Spielminute bekommen hat. Schade um den Superballer...

Nunja, hab gestern 8:0 getippt, viele Lacher kassiert und dann haben sie es doch noch geschafft. Uff Freunde, ich war so happy. Das achte (eigentlich 10.) Tor konnte ich dann nicht sehen, weil ein Blitz unsere Antenne durchgeschnitten hat, aber... immerhin war mein Tippschein mal wieder richtig!

Gut, schönen Tag euch noch!

HerzschrittmacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt