a never ending love

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"Also, was macht ein so hübsches Mädchen, wie du an einem Donnerstagabend?" Der Dunkelhaarige schien mich verfolgt zu haben. Jedenfalls tauchte er hinter mir auf und begann mich wild an zu quasseln. Ich drehte mich um, war ehrlich gesagt froh, den Arzt heute nur für zwanzig Minuten gesehen haben zu müssen und belächelte den großen Mann mit den hellblauen Augen.

"Leipzig spielt." Murmelte ich nur, freute mich schon auf das Spiel der Bullen gegen die Münchner, weil ich mich freute, diese Gewinnen zu sehen. Auch, wenn ich sicherlich damit falsch lag, es war gerade das einzig Gute, an das ich mich binden konnte. Jedenfalls nach dem Wochenendbesuch. Die Sommerpause würde kommen und ich hatte schon Angst davor, was mit meinem Leblosen Körper passieren würde, wenn ich an den Nachmittagen nichts mehr zutun haben würde.

"Fußball also, ja?" Ich antwortete nicht auf die Frage des Münchners, die ich als dumm einordnete. Er verstand das schließlich auch und begann leicht zu lachen. "Was auch sonst." Er lächelte und hielt dann an einer Ecke an. Ich tat es ihm gleich, weil ich nicht unhöflich wirken wollte und lächelte ebenfalls leicht schüchtern. "Gut, ich muss dann. München gewinnt heute Abend so wie so, du musst es dir gar nicht erst ansehen." Und mit diesem blöden Lächeln auf den Lippen, verschwand er. Ich lachte nur ironisch auf, nickte und bog dann zur anderen Seite ab. 

Irgendwie mochte ich den Idioten, auch, wenn er sich für das falsche Team entschieden hatte. Da aber alles besser, als Schalke war, kümmerte es mich nicht großartig und ich ging gutgelaunt nach Hause, um mich meiner immer aufrechterhaltenden Liebe nach zu gehen.

Als ich nach dem Eis also wieder meine Wohnung betrat, alles für den Fußballabend fertig machte und mich dann entspannt auf das Sofa setzen wollte, klingelte mein Handy und ich seufzte schwer. Jonas, der bei mir immer noch als Kölner eingespeichert war, rief an und eine Kurze Zeit überlegte ich, ob ich jetzt Aufnahmefähig wäre. Ich nahm aber ab, lächelte und begrüßte ihn monoton. "Füg mal noch Mario und Marco hinzu." Grummelte der Kölner und ich tat wie mir befohlen. Auch die zwei nahmen ab und ich hoffte, dass das alles nicht ein Trick war, um mich vom Fußball Gucken abzuhalten, der Anstoß würde nämlich schon in einigen Minuten erfolgen.

"Jungs? Was wird das? Leipzig spielt gleich und ich würde sehr gern Timo dabei zu sehen, wie er Mats einmal so richtig-" begann ich, doch durch die Kamera durch, sah ich, wie Jonas anfing breit zu Grinsen. "Okay, ihr macht mir echt Angst und Jungs,-" ich begann die Drei sehr streng zu mustern: "macht einer Herzkranken keine Angst, das verkraftet sie nicht gut." Ich lachte leise auf und die anderen begannen nur zu Seufzen.

"Was ist das da mit Timo und dir?" Sprach Mario das aus, was die anderen nicht aussprechen wollten und hörte nicht auf zu Grinsen.

"Ehm, also ich glaube, dass das in eine komplett falsche Richtung geht, meine Freunde." Stotterte ich zusammen und sah dann auf den Fernseher, auf diesem sich gerade ein großes Bundesligasymbol abzeichnete, was mich zum Grinsen brachte. "Also, ich muss dann auch, nicht?" Ich deutete auf den Fernseher und musste dann auch lächeln. Wie sehr ich doch noch einmal in diesem Leben auf einen Platz stehen wollen würde und spielen würde. Ein letztes Mal.

"Jaja, widme dich mal deiner unendlichen Liebe." Und damit legte Jonas lachend auf, war nicht mehr auf dem Bildschirm zu sehen und empört starrte ich die anderen zwei an, die sich auch nur lachend, mit einem Schulterzucken, verabschiedeten.

"Solche Idioten." Grummelte ich, schüttelte den Kopf und ließ mich seufzend auf dem Sofa fallen, um dann in Ruhe meiner niemals endenden Liebe zu widmen. Tatsächlich nicht Stürmer, wie Timo Werner.

Es war Fußball.

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